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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Xantho Xynoris
M. Boettner. Dissert. d. Malis Eru-
ditor. Uxor. per tot.
In dem Tür-
ckischen Königreich Candia soll es
solch eiterbeißigtes Frauenzimmer
geben, deren Zähne, wenn sie einen
damit verletzen, so schädlich, als der
tollen Hunde Biß sind.

Xantho,

War eine Nymphe, so der Ocea-
nus
mit der Thetis gezeuget. Vir-
gil. l. 4. Georg.

Xellea,

Quirina, war ein berühmtes
zauberisches Weib und Hexe.

Xenoclea,

War eine alte Griechische Poe-
tin. Vid. Pausan. in Phocic. p. 830.

Ximene,

Alphonsi II. Königs in Leon un-
glückliche Schwester, denn als sich
selbige ohne ihres Bruders Vor-
wissen mit dem Grafen von Sar-
dagne, Xanche
genannt, vermählet
hatte, riß dieser Alphonsus nicht
nur Ximenen aus ihres geliebten
Grafens Armen, sondern sperrte
sie in ein einsames Closter ein,
ließ ihrem Grafen die Augen un-
barmhertzig ausstechen, und warff
ihn sodann ins Gefängnüß. Zieg-
lers Historisches Labyrinth der
Zeit. p. 807.

Xynoris,

Ist ein vermeynter Weiber-
Nahme einer heiligen Person, de-
ren die Päbstler in ihren Schriff-
ten gar rühmlich gedacht, es rühret
aber der Irrthum von dem Baro-
nio
her, denn dieser gelehrte Cardi-
nal
hatte in dem Chrysostomo und
Hieronymo das Wort Xynoris
gefunden, welches so viel als ein
Pärgen bedeutet, und weil er auf
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Y. Ysel Ysola
die Bedeutung dieses Worts so
wenig als auf die Connexion des
Texts gesehen, als welcher von der
Mutter und Grosse-Mutter der
Heil. Demetriadis redete, hat dieser
Baronius aus dem Nomine Appel-
lativo
ein Proprium und aus dem
Paar eine heilige Jungfrau mit
Nahmen Xynoris gemacht, und
ihre Fatalitäten in seinen Annalib.
Ecclesiastic
mit erzehlet. Und
dieser Irrthum, den ihm Mons. Le
Feure Ludovici XIII.
Hoffmeister
im Vertrauen entdecket, ist die Ur-
sache, daß sich die erstere Edition
von seinen Annalibus Ecclesiasti-
cis
ziemlich unsichtbar gemacht,
indem sich dieser Cardinal bemühet
selbige überall auffzutreiben, so,
daß man itzo unter Hunderten
kaum ein einiges Exemplar antref-
fen wird, worinnen dieser Fehler zu
finden. Vid. Marville Melangesd'Hi-
stoire & Literatur. Tom. II. p.
217.

Y.
von der Ysel,

Anna Martha, war ein gelehr-
tes Weibes-Bild. Paullini in
seinem hoch- und wohlgelahrten
Frauenzimmer weiset ihre Grab-
schrifft in 2. Lateinischen Distichis,
worinnen ihre Qualitäten berüh-
ret worden, pag. 146. auff.

Ysolana,

Rosina. Ein verständiges und
in den Historischen Wissenschaff-
ten erfahrnes Weibes-Bild, hat
ein Buch von der alten Graffschafft
Catelnburg, welche nach Abster-
bung des letzten Stammhalters,
Dietrichs, A. 1110. zum Nonnen-
Closter ward, geschrieben. Vid.

Paul-

[Spaltenumbruch]

Xantho Xynoris
M. Bœttner. Diſſert. d. Malis Eru-
ditor. Uxor. per tot.
In dem Tuͤr-
ckiſchen Koͤnigreich Candia ſoll es
ſolch eiterbeißigtes Frauenzimmer
geben, deren Zaͤhne, wenn ſie einen
damit verletzen, ſo ſchaͤdlich, als der
tollen Hunde Biß ſind.

Xantho,

War eine Nymphe, ſo der Ocea-
nus
mit der Thetis gezeuget. Vir-
gil. l. 4. Georg.

Xellea,

Quirina, war ein beruͤhmtes
zauberiſches Weib und Hexe.

Xenoclea,

War eine alte Griechiſche Poe-
tin. Vid. Pauſan. in Phocic. p. 830.

Ximene,

Alphonſi II. Koͤnigs in Leon un-
gluͤckliche Schweſter, denn als ſich
ſelbige ohne ihres Bruders Vor-
wiſſen mit dem Grafen von Sar-
dagne, Xanche
genannt, vermaͤhlet
hatte, riß dieſer Alphonſus nicht
nur Ximenen aus ihres geliebten
Grafens Armen, ſondern ſperrte
ſie in ein einſames Cloſter ein,
ließ ihrem Grafen die Augen un-
barmhertzig ausſtechen, und warff
ihn ſodann ins Gefaͤngnuͤß. Zieg-
lers Hiſtoriſches Labyrinth der
Zeit. p. 807.

Xynoris,

Iſt ein vermeynter Weiber-
Nahme einer heiligen Perſon, de-
ren die Paͤbſtler in ihren Schriff-
ten gar ruͤhmlich gedacht, es ruͤhret
aber der Irrthum von dem Baro-
nio
her, denn dieſer gelehrte Cardi-
nal
hatte in dem Chryſoſtomo und
Hieronymo das Wort Xynoris
gefunden, welches ſo viel als ein
Paͤrgen bedeutet, und weil er auf
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Y. Yſel Yſola
die Bedeutung dieſes Worts ſo
wenig als auf die Connexion des
Texts geſehen, als welcher von der
Mutter und Groſſe-Mutter der
Heil. Demetriadis redete, hat dieſer
Baronius aus dem Nomine Appel-
lativo
ein Proprium und aus dem
Paar eine heilige Jungfrau mit
Nahmen Xynoris gemacht, und
ihre Fatalitaͤten in ſeinen Annalib.
Eccleſiaſtic
mit erzehlet. Und
dieſer Irrthum, den ihm Monſ. Le
Feure Ludovici XIII.
Hoffmeiſter
im Vertrauen entdecket, iſt die Ur-
ſache, daß ſich die erſtere Edition
von ſeinen Annalibus Eccleſiaſti-
cis
ziemlich unſichtbar gemacht,
indem ſich dieſer Cardinal bemuͤhet
ſelbige uͤberall auffzutreiben, ſo,
daß man itzo unter Hunderten
kaum ein einiges Exemplar antref-
fen wird, worinnen dieſer Fehler zu
finden. Vid. Marville Melangesd’Hi-
ſtoire & Literatur. Tom. II. p.
217.

Y.
von der Yſel,

Anna Martha, war ein gelehr-
tes Weibes-Bild. Paullini in
ſeinem hoch- und wohlgelahrten
Frauenzimmer weiſet ihre Grab-
ſchrifft in 2. Lateiniſchen Diſtichis,
worinnen ihre Qualitaͤten beruͤh-
ret worden, pag. 146. auff.

Yſolana,

Roſina. Ein verſtaͤndiges und
in den Hiſtoriſchen Wiſſenſchaff-
ten erfahrnes Weibes-Bild, hat
ein Buch von der alten Graffſchafft
Catelnburg, welche nach Abſter-
bung des letzten Stammhalters,
Dietrichs, A. 1110. zum Nonnen-
Cloſter ward, geſchrieben. Vid.

Paul-
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[1098] Xantho Xynoris Y. Yſel Yſola M. Bœttner. Diſſert. d. Malis Eru- ditor. Uxor. per tot. In dem Tuͤr- ckiſchen Koͤnigreich Candia ſoll es ſolch eiterbeißigtes Frauenzimmer geben, deren Zaͤhne, wenn ſie einen damit verletzen, ſo ſchaͤdlich, als der tollen Hunde Biß ſind. Xantho, War eine Nymphe, ſo der Ocea- nus mit der Thetis gezeuget. Vir- gil. l. 4. Georg. Xellea, Quirina, war ein beruͤhmtes zauberiſches Weib und Hexe. Xenoclea, War eine alte Griechiſche Poe- tin. Vid. Pauſan. in Phocic. p. 830. Ximene, Alphonſi II. Koͤnigs in Leon un- gluͤckliche Schweſter, denn als ſich ſelbige ohne ihres Bruders Vor- wiſſen mit dem Grafen von Sar- dagne, Xanche genannt, vermaͤhlet hatte, riß dieſer Alphonſus nicht nur Ximenen aus ihres geliebten Grafens Armen, ſondern ſperrte ſie in ein einſames Cloſter ein, ließ ihrem Grafen die Augen un- barmhertzig ausſtechen, und warff ihn ſodann ins Gefaͤngnuͤß. Zieg- lers Hiſtoriſches Labyrinth der Zeit. p. 807. Xynoris, Iſt ein vermeynter Weiber- Nahme einer heiligen Perſon, de- ren die Paͤbſtler in ihren Schriff- ten gar ruͤhmlich gedacht, es ruͤhret aber der Irrthum von dem Baro- nio her, denn dieſer gelehrte Cardi- nal hatte in dem Chryſoſtomo und Hieronymo das Wort Xynoris gefunden, welches ſo viel als ein Paͤrgen bedeutet, und weil er auf die Bedeutung dieſes Worts ſo wenig als auf die Connexion des Texts geſehen, als welcher von der Mutter und Groſſe-Mutter der Heil. Demetriadis redete, hat dieſer Baronius aus dem Nomine Appel- lativo ein Proprium und aus dem Paar eine heilige Jungfrau mit Nahmen Xynoris gemacht, und ihre Fatalitaͤten in ſeinen Annalib. Eccleſiaſtic mit erzehlet. Und dieſer Irrthum, den ihm Monſ. Le Feure Ludovici XIII. Hoffmeiſter im Vertrauen entdecket, iſt die Ur- ſache, daß ſich die erſtere Edition von ſeinen Annalibus Eccleſiaſti- cis ziemlich unſichtbar gemacht, indem ſich dieſer Cardinal bemuͤhet ſelbige uͤberall auffzutreiben, ſo, daß man itzo unter Hunderten kaum ein einiges Exemplar antref- fen wird, worinnen dieſer Fehler zu finden. Vid. Marville Melangesd’Hi- ſtoire & Literatur. Tom. II. p. 217. Y. von der Yſel, Anna Martha, war ein gelehr- tes Weibes-Bild. Paullini in ſeinem hoch- und wohlgelahrten Frauenzimmer weiſet ihre Grab- ſchrifft in 2. Lateiniſchen Diſtichis, worinnen ihre Qualitaͤten beruͤh- ret worden, pag. 146. auff. Yſolana, Roſina. Ein verſtaͤndiges und in den Hiſtoriſchen Wiſſenſchaff- ten erfahrnes Weibes-Bild, hat ein Buch von der alten Graffſchafft Catelnburg, welche nach Abſter- bung des letzten Stammhalters, Dietrichs, A. 1110. zum Nonnen- Cloſter ward, geſchrieben. Vid. Paul-

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/1098>, abgerufen am 22.11.2024.