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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Zipff Zirbel
liche ſchoͤne Gedancken darinnen
entworffen haben ſoll.

Zipff. ſiehe. Pips reiſſen.
Zipffel-Muͤtze,

Iſt eine insgemeln von ſchwar-
tzen Sammet, Pliſch oder Tripp-
Sammet mit ſchwartzen Spitzen
bebraͤhmte und mit zwey lang und
breiten uͤber die Schultern hinun-
ter hangenden Zipffeln verſehene
Muͤtze, an dem Umfang und Ran-
de mit ſchmalen und kurtzen Rauch-
werck vorgeſtoſſen, deren ſich die er-
baren Matronen und alten Weiber
an etlichen Orten zu bedienen pfle-
gen.

Zippen,

Sind eine Art der Droſſeln,
und werden auch auf ſelbige Art
zugerichtet, dahero man nur nur
die Droſſeln im D. aufſchlagen
kan.

Zipperlein,

Podagra oder Arthritis genannt,
iſt ein aus der Schaͤrffe des Ge-
bluͤts herruͤhrendes Reiſſen in den
Gliedern, von welchem oͤffters die
Weiber ſo ſtarck als das Mannes-
volck, beunruhiget und geplaget
werden, wenn ſolcher Schmertz in
denen Fuͤſſen iſt, heiſſet es eigent-
lich das Podagra; iſt er im Knie,
nennet man es Gonagra, ſitzt er
aber in Haͤnden, ſo heiſſet es
Chiragra.

Zippora,

War des Moſis Weib, ſo ihren
Sohn mit einem ſteinernen Meſſer
ſelbſt beſchnitte. Exod. IV, 25.

Zirbel-Nuͤſſe. ſiehe. Pinien.
[Spaltenumbruch]
Zitter Zobel
Zitter- oder Flimmer-
Nadeln,

Seynd groſſe Diamante und
andere in Gold und Silber gefaſte
Edelgeſteine, ſo auf einen rund und
hol geſponnenen zarten Drat ver-
nietet, und von den Dames hohen
Standes in die auffgezogenen
Haar-Puͤffe vornher eintzeln ge-
ſtecket werden, damit ſie bey des
Kopffes Bewegung um ſich herum
blitzen.

Zitterin,

Martha Eliſabetha, war erſtlich
der Reformirten Religion zuge-
than, und eine Nonne in dem
Frantzoͤiſchen oder Weiß-Frauen-
Cloſter in Erffurt, bekennte ſich
aber zur Lutheriſchen, und gab zu-
gleich eine gewiſſe Schrifft heraus,
ſo unter dem Titul: gruͤndliche Ur-
ſachen, warum ſie das Weiß-
Frauen-Cloſter in Erffurt verlaſ-
ſen, und ſich zur Evangeliſchen
wahren Religion bekennet; an
ihre Mutter geſtellet war, welches
Scriptum ſo beliebet ward, daß es
zu Jena 5. mahl hinter einander
wieder aufgeleget ward. Sie ver-
fiel aber wieder hernach auf ihren
alten Irrthum, und kroch in das
St. Urſul-Cloſter zu Kitzingen am
Mayn, gab auch zugleich vermeyn-
te Urſachen ihres wieder hervor ge-
ſuchten Abfalls heraus; welches
letztere Scriptum L. Hieronymus
Bruckner
zu Gotha An. 1679. ge-
lehrt refutiret. Vid. Paſch. Gynæc.
Doct. pag.
61.

Zobel,

Iſt ein von dergleichen Fell aus-
geſchnittener und mit Taffer ver-
fertigter Palatin, ſo das Frauen-

zimmer

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/1104>, abgerufen am 23.02.2025.