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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Zobel Zotzin
zimmer im Winter um den Halß
ſchlinget. Dergleichen Fell koͤmmt
aus Siberien, allwo dergleichen
Thiere zu finden, und welche mit
hoͤltzernen Poltzen geſchoſſen wer-
den, damit das Fell unbeſchaͤdiget
bleibet. Er iſt entweder gefaͤrbt
oder ungefaͤrbt.

Zobel-Muff,

Iſt ein von dergleichen Fell oder
Schwantz-Spitzen rund zuſam-
men geſetzter Uberzug, in welchen
das Frauenzimmer die Haͤnde zu
erwaͤrmen pfleget.

Zoccoli. ſiehe. Schuhe.
Zoë,

Conſtantini Kaͤyſers in Orient
Tochter, erſtlich Kaͤyſers Romani,
hernachmals Kaͤyſer Michaelis Ge-
mahlin, welche ihre Maͤnner ſie
aber alle beyde mit Gifft hinge-
richtet.

Zolp oder Zulp, auch Zulper,

Iſt ein weiſſes, weiches und von
zarter Leinwand zuſammen gezoge-
nes Tuͤchlein, worein Krafft- oder
Zucker-Brod in gebrannte Waſſer
oder andere ſtaͤrckende Sachen ge-
tauchet, geſchlagen, und denen klei-
nen Kindern in den Mund gege-
ben wird, damit ſie den Safft her-
aus ſaugen und ziehen; wird an
denjenigen Orten gebrauchet, wo
es nicht Mode iſt, die kleinen Kin-
der zu ſaͤugen oder zu ſtillen; der-
gleichen man in Augſpurg und an-
dern Orten erſiehet.

Zotzin,

Gertrud, war eine gute Poetin,
und hat ihr M. Nicolaus Kohlgruͤn
[Spaltenumbruch]

Zove Zuchth
zu Ehren ein Lateiniſches Diſtichon
aufgeſetzet.

Zove,

Iſt ein Maͤdgen, ſo der Adeli-
chen Frau ihren Putz verfertiget,
ſie bedienet, und ihr taͤglich auf-
wartet. Das gemeine Volck an
etlichen Orten nennet ſie aus Un-
verſtand Treppen-Fleiſch.

Zuͤchterinnen, oder, Zucht-
Jungfern,

Heiſſen an etlichen Orten dieje-
nigen zuvorher ausgeſehenen und
gebethenen Jungfern, ſo der
Braut uͤber der Tafel beyſtehen
muͤſſen, und bey der Tafel ſehr er-
bar zu thun pflegen, daher auch
das Sprichwort entſtanden:
Man zuͤchte und thue erbar, wie ei-
ne ſolche Jungfer. Es werden
auch von einigen diejenigen Jung-
fern und guten Bekannten Zuͤch-
terinnen benennet, ſo eine Gevat-
ter ſtehende Jungfer mit ſich zu-
gleich zu dem Gevatter-Eſſen oder
Schmauß, als eine gute Freundin
zu bringen pfleget.

Zuchthauß-Maͤgdlein,

Seynd arme Kinder weibliches
Geſchlechtes, ſo wegen ihres Ar-
muths oder Wayſen-Standes, in
dem Zuchthauſe erzogen, und zu al-
lerhand weiblichen Wiſſenſchaff-
ten und Kuͤnſten angehalten
werden.

Zuchthauß-Mutter,

Heiſſet die jenige Frau, ſo die
Auffſicht und Erziehung, uͤber die
in dem Zuchthauß ſich befindenden
Maͤgdlein hat, und ſelbige zur Ar-
beit anhaͤlt.

Zucker

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/1105>, abgerufen am 23.02.2025.