Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Claudia Clälia Claudia Rufina, siehe Rufina. Clavier, Ist ein lang breites mit dräter- Clavier- oder Tabulatur- Buch, Heisset ein zusammen geheffte- Claelia, Eine behertzte und heroische Rö- Clea Cleobulina Clea, Hat zu den Zeiten des gelehrten Cleachma, War des berühmten Autochori- Cleo, War eine solche Heldin im Trin- Cleobulina, Des Cleobuli Lindii, eines der Sagt!
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Claudia Claͤlia Claudia Rufina, ſiehe Rufina. Clavier, Iſt ein lang breites mit draͤter- Clavier- oder Tabulatur- Buch, Heiſſet ein zuſammen geheffte- Clælia, Eine behertzte und heroiſche Roͤ- Clea Cleobulina Clea, Hat zu den Zeiten des gelehrten Cleachma, War des beruͤhmten Autochori- Cleo, War eine ſolche Heldin im Trin- Cleobulina, Des Cleobuli Lindii, eines der Sagt!
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Claudia Claͤlia
Clea Cleobulina
Claudia Rufina, ſiehe
Rufina.
Clavier,
Iſt ein lang breites mit draͤter-
nen Saiten bezogenes Inſtrument,
vornher mit Clavieren (worinnen
die Iangenten ſtecken,) verſehen,
und in gehoͤrige und richtige Thone
abgetheilet, worauf das Frauen-
zimmer insgeme in nach der teut-
ſchen oder welſchen Tabulatur ſpie-
len lernet.
Clavier- oder Tabulatur-
Buch,
Heiſſet ein zuſammen geheffte-
tes oder gebundenes laͤnglichtes
Buch, worinnen die Muſicaliſchen
Stuͤcken und Parthien, ſo das
Frauenzimmer ſpielen erlernet,
von ihrem Informatore und Lehr-
Meiſter eingeſchrieben ſtehen.
Clælia,
Eine behertzte und heroiſche Roͤ-
miſche Jungfrau, welche nebſt an-
dern ihres gleichen dem Koͤnig Por-
ſenæ, welcher Rom belagerte, zur
Geiſſel gegeben ward: ſie betrog
aber die Waͤchter, und ſchwamm
durch die Tyber wiederum gluͤcklich
in die Stadt, weßwegen ihr auch
eine Ehren-Saͤule in der groſſen
heiligen Straſſe zu Rom geſetzet
ward. Daher Loredano von die-
ſem klugen Weibesbild geſaget: die
Natur haͤtte einen Fehler began-
gen, daß ſie dieſe maͤnnliche Seele
in einen weiblichen Coͤrper verwie-
ſen. Vid. Licium L. II. c. 13. &
Virgil L. 8. Æn.
Clea,
Hat zu den Zeiten des gelehrten
Plutarchi ums Jahr Chriſti 100.
gelebet, der ihr auch ſein Buch de
Virtutibus dediciret; worinnen
er bezeuget, daß ſie deſſentwegen
viel Buͤcher geleſen habe, und ſie
Librorum Lectione verſatam nen-
net. Ja er geſtehet ſelber, daß ſie,
wie er aus ihren Diſcurſen abge-
nommen, in der Philoſophie aller-
dings muͤſſe erfahren ſeyn. Vid.
Menag. in Hiſt. Mulier. Philoſoph.
Cleachma,
War des beruͤhmten Autochori-
dæ Lacedæmonii Schweſter, ein in
philoſophiſchen Wiſſenſchafften ge-
uͤbtes Frauenzimmer, der Pythago-
riſchen Secte zugethan. Vid. Me-
nag Hiſtor. Mulier. Philoſoph.
p. 61. ſeq.
Cleo,
War eine ſolche Heldin im Trin-
cken, daß ſie auch von dem allerbe-
ruͤhmteſten und ſtaͤrckeſten Saͤuffer
nicht zu Boden getruncken werden
konte. Athenæus l. 10. c. 12.
Cleobulina,
Des Cleobuli Lindii, eines der
Sieben Weiſen in Griechenland
Tochter, hieß ſonſten Eumetide oder
Eumele, iſt eine vortreffliche Poe-
tin und ſehr erfahrne Philoſopha
geweſen. Sie hatte ſich ſonderlich
in Hexametriſchen Verſen ſehen
laſſen, auch darinnen viel Raͤtzel
geſchrieben, von welchen allen aber
nur noch ein einiges zu finden.
Solches iſt aus dem Griechiſchen
Text bey der Uberſetzung folgender
Geſtalt gerathen:
Sagt!
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