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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Creyß Crofftin
chen Nahmen führte auch des Co-
rinthischen Königs Creontis Toch-
ter, welche sich der Jason, nachdem
er die Medeam verstossen, zum Wei-
be nahm, bald aber durch der Eif-
fersüchtigen Medeae unauslöschli-
ches Kunst-Feuer umkam.

Im Creyß spielen,

Ist eine dem Frauenzimmer be-
kandte und gebräuchliche Art zu
spielen, allwo sich das Frauenzim-
mer, mit oder ohne Manns-Volck
vergesellschafftet, in einen grossen
runden Creiß an die Hände schlies-
set, darbey gewisse Lieder zu singen
pfleget, eine Person in die Mitten
des Creyses stellet, und ihr aller-
hand darinnen, vermöge solches
Gesangs, bey denen um sie herum
tantzenden Personen zu verrichten
aufferleget und anbefiehlet.

Crisbeerin,

Eva Dorothea, ein geschicktes
und sinnreiches Frauenzimmer, so
in teutschen Anagrammatibus sehr
glücklich gewesen, auch dererselben
ein gantzes Buch voll elaboriret
hat.

Crispina,

Ein frommes und Gottesfürch-
tiges Weib, so wegen des Christli-
chen Glaubens um das Jahr Chri-
sti 360. zu Zeiten Käysers Diocle-
tiani
und Maximiani als eine Mar-
tyrin hingerichtet ward. Augu-
stin. in Explicat. Ps.
137.

Crofftin,

Elisabeth, ein quackerisches und
ertzbetrügerisches Weib, so Anno
1554. in Londen eine solche Be-
[Spaltenumbruch]

Crohn
trügerey gestifftet, worein sich kein
Mensch zu finden gewust. Denn
es schiene, als wenn jemand, aus
einer Mauer, in fremden Thon
und Stimme, redete und unter-
schiedliche Dinge propheceyete.
Endlich ward befunden, daß es die
Elisabeth Crofftin war, welche ver-
mittelst einer Röhre, so darzu ab-
sonderlich gemacht war, durch ein
Loch der Mauren, auf Anstifften
eines Mannes, Dracus genannt,
solchen Betrug ausgeübet, welches
sie auch vor der gantzen Gemeine
bekennen, und deßwegen in der S.
Pauli Kirchen daselbst öffentlich
büssen muste. Vid. Burnet. Histor.
Reform. Angl. l. 3. p. 668. Delrio
Disquisit. Mag. l. 4. Tom. 2. p.
154.

Crohn-Leuchter,

Ist ein von Meßing zierverfer-
tigter und viel Tillen von sich werf-
fender Leuchter, wird meistens auf
den grossen Sälen oder Stuben
an die Decke fest gemacht.

Crohn-Princeßin,

Ist eine aus Käyserl. oder Kö-
niglichen Stamme entsprossene
Princeßin, so in Ermangelung
Männlicher Erben die nechste
Anwartschafft zur väterlichen
Crohne hat.

Crohn-Rasch,

Ist eine Art eines Holländischen
wollenen Zeuges, von Sargen Gü-
te, doch nicht so breit, dessen sich das
Weibes-Volck bey ihrer Kleidung
meistens statt Unterfutters zu be-
dienen pfleget. Er ist entweder
gepreßt oder ungepreßt.

de la

[Spaltenumbruch]

Creyß Crofftin
chen Nahmen fuͤhrte auch des Co-
rinthiſchen Koͤnigs Creontis Toch-
ter, welche ſich der Jaſon, nachdem
er die Medeam verſtoſſen, zum Wei-
be nahm, bald aber durch der Eif-
ferſuͤchtigen Medeæ unausloͤſchli-
ches Kunſt-Feuer umkam.

Im Creyß ſpielen,

Iſt eine dem Frauenzimmer be-
kandte und gebraͤuchliche Art zu
ſpielen, allwo ſich das Frauenzim-
mer, mit oder ohne Manns-Volck
vergeſellſchafftet, in einen groſſen
runden Creiß an die Haͤnde ſchlieſ-
ſet, darbey gewiſſe Lieder zu ſingen
pfleget, eine Perſon in die Mitten
des Creyſes ſtellet, und ihr aller-
hand darinnen, vermoͤge ſolches
Geſangs, bey denen um ſie herum
tantzenden Perſonen zu verrichten
aufferleget und anbefiehlet.

Crisbeerin,

Eva Dorothea, ein geſchicktes
und ſinnreiches Frauenzimmer, ſo
in teutſchen Anagrammatibus ſehr
gluͤcklich geweſen, auch dererſelben
ein gantzes Buch voll elaboriret
hat.

Crispina,

Ein frommes und Gottesfuͤrch-
tiges Weib, ſo wegen des Chriſtli-
chen Glaubens um das Jahr Chri-
ſti 360. zu Zeiten Kaͤyſers Diocle-
tiani
und Maximiani als eine Mar-
tyrin hingerichtet ward. Augu-
ſtin. in Explicat. Pſ.
137.

Crofftin,

Eliſabeth, ein quackeriſches und
ertzbetruͤgeriſches Weib, ſo Anno
1554. in Londen eine ſolche Be-
[Spaltenumbruch]

Crohn
truͤgerey geſtifftet, worein ſich kein
Menſch zu finden gewuſt. Denn
es ſchiene, als wenn jemand, aus
einer Mauer, in fremden Thon
und Stimme, redete und unter-
ſchiedliche Dinge propheceyete.
Endlich ward befunden, daß es die
Eliſabeth Crofftin war, welche ver-
mittelſt einer Roͤhre, ſo darzu ab-
ſonderlich gemacht war, durch ein
Loch der Mauren, auf Anſtifften
eines Mannes, Dracus genannt,
ſolchen Betrug ausgeuͤbet, welches
ſie auch vor der gantzen Gemeine
bekennen, und deßwegen in der S.
Pauli Kirchen daſelbſt oͤffentlich
buͤſſen muſte. Vid. Burnet. Hiſtor.
Reform. Angl. l. 3. p. 668. Delrio
Disquiſit. Mag. l. 4. Tom. 2. p.
154.

Crohn-Leuchter,

Iſt ein von Meßing zierverfer-
tigter und viel Tillen von ſich werf-
fender Leuchter, wird meiſtens auf
den groſſen Saͤlen oder Stuben
an die Decke feſt gemacht.

Crohn-Princeßin,

Iſt eine aus Kaͤyſerl. oder Koͤ-
niglichen Stamme entſproſſene
Princeßin, ſo in Ermangelung
Maͤnnlicher Erben die nechſte
Anwartſchafft zur vaͤterlichen
Crohne hat.

Crohn-Raſch,

Iſt eine Art eines Hollaͤndiſchen
wollenen Zeuges, von Sargen Guͤ-
te, doch nicht ſo breit, deſſen ſich das
Weibes-Volck bey ihrer Kleidung
meiſtens ſtatt Unterfutters zu be-
dienen pfleget. Er iſt entweder
gepreßt oder ungepreßt.

de la
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[0220] Creyß Crofftin Crohn chen Nahmen fuͤhrte auch des Co- rinthiſchen Koͤnigs Creontis Toch- ter, welche ſich der Jaſon, nachdem er die Medeam verſtoſſen, zum Wei- be nahm, bald aber durch der Eif- ferſuͤchtigen Medeæ unausloͤſchli- ches Kunſt-Feuer umkam. Im Creyß ſpielen, Iſt eine dem Frauenzimmer be- kandte und gebraͤuchliche Art zu ſpielen, allwo ſich das Frauenzim- mer, mit oder ohne Manns-Volck vergeſellſchafftet, in einen groſſen runden Creiß an die Haͤnde ſchlieſ- ſet, darbey gewiſſe Lieder zu ſingen pfleget, eine Perſon in die Mitten des Creyſes ſtellet, und ihr aller- hand darinnen, vermoͤge ſolches Geſangs, bey denen um ſie herum tantzenden Perſonen zu verrichten aufferleget und anbefiehlet. Crisbeerin, Eva Dorothea, ein geſchicktes und ſinnreiches Frauenzimmer, ſo in teutſchen Anagrammatibus ſehr gluͤcklich geweſen, auch dererſelben ein gantzes Buch voll elaboriret hat. Crispina, Ein frommes und Gottesfuͤrch- tiges Weib, ſo wegen des Chriſtli- chen Glaubens um das Jahr Chri- ſti 360. zu Zeiten Kaͤyſers Diocle- tiani und Maximiani als eine Mar- tyrin hingerichtet ward. Augu- ſtin. in Explicat. Pſ. 137. Crofftin, Eliſabeth, ein quackeriſches und ertzbetruͤgeriſches Weib, ſo Anno 1554. in Londen eine ſolche Be- truͤgerey geſtifftet, worein ſich kein Menſch zu finden gewuſt. Denn es ſchiene, als wenn jemand, aus einer Mauer, in fremden Thon und Stimme, redete und unter- ſchiedliche Dinge propheceyete. Endlich ward befunden, daß es die Eliſabeth Crofftin war, welche ver- mittelſt einer Roͤhre, ſo darzu ab- ſonderlich gemacht war, durch ein Loch der Mauren, auf Anſtifften eines Mannes, Dracus genannt, ſolchen Betrug ausgeuͤbet, welches ſie auch vor der gantzen Gemeine bekennen, und deßwegen in der S. Pauli Kirchen daſelbſt oͤffentlich buͤſſen muſte. Vid. Burnet. Hiſtor. Reform. Angl. l. 3. p. 668. Delrio Disquiſit. Mag. l. 4. Tom. 2. p. 154. Crohn-Leuchter, Iſt ein von Meßing zierverfer- tigter und viel Tillen von ſich werf- fender Leuchter, wird meiſtens auf den groſſen Saͤlen oder Stuben an die Decke feſt gemacht. Crohn-Princeßin, Iſt eine aus Kaͤyſerl. oder Koͤ- niglichen Stamme entſproſſene Princeßin, ſo in Ermangelung Maͤnnlicher Erben die nechſte Anwartſchafft zur vaͤterlichen Crohne hat. Crohn-Raſch, Iſt eine Art eines Hollaͤndiſchen wollenen Zeuges, von Sargen Guͤ- te, doch nicht ſo breit, deſſen ſich das Weibes-Volck bey ihrer Kleidung meiſtens ſtatt Unterfutters zu be- dienen pfleget. Er iſt entweder gepreßt oder ungepreßt. de la

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/220>, abgerufen am 09.11.2024.