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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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dela Cruz Cunic
de la Cruz,

Magdalena, eine Spanische Non-
ne und vermeynte Prophetin, so zu-
letzt Aebtißin ward, auch ihre durch
den Teuffel getriebenen Verblen-
dungen, deren man zuvorher nicht
wenig mit grossen Wunder und
Erstaunung angesehen hatte, öf-
fentlich in der Kirche bekennete und
bereuete. Sie bekahm dessent-
halben wegen ein und anderer Ur-
sachen von dem Pabste Absolution.
Vid. Zwinger. Theatr. Vit. Hu-
man. Vol. 5. l. 4 it. Bodini Daemon.
l. 2. c. 7. Voet. Tom. II. Dissert. Se-
lect. p.
1033. & 1075.

Crystall,

Ist ein länglicht rund geschliffe-
ner Stein von Crystall, in Silber
eingefast, so die Weiber ihren Kin-
dern an das Pater Noster mit zu
hengen pflegen, um selbigen damit
das hitzige und juckende Zahn-
Fleisch zu kühlen.

Cuba,

War eine alte Göttin bey den
Römern, welche denenjenigen, so
bettlägerig waren, beystande, und
sie zu beschützen pflegte.

Cucumern, siehe Gurcken.
Cullender,

Rosa, war eine beruffene Zaube-
rin und Hexe in Neu-Engelland.

Cuna, siehe Cunina.
Cunicia oder Kunitzin,

Maria. Henrici Cunitii Med.
Doct.
grundgelehrte Tochter, aus
Schlesien, des von Löwen auff
[Spaltenumbruch]

Cunina Curan
Kuntzendorff und hohen Gierß-
dorff Med. Doct. Eheweib. Sie
verstand 7. Sprachen: als Teutsch,
Italiänisch, Frantzöisch, Polnisch,
Lateinisch, Griechisch und Ebräisch.
Uber dieses war sie in der Music
wohl erfahren, machte auch ein sehr
sauberes Gemählde. Sie hat
sich durch ihr Mathematisches
Werck, so sie Ferdinando III. unter
dem Titul: Urania Propitia, dedici-
ret,
einen unsterblichen Ruhm er-
worben, worinnen sie gewisse A-
stronomi
sche Tafeln auffweiset,
durch deren Vermittelung auf eine
besonders behende Art aller Pla-
neten-Bewegung nach der Länge,
Breite und andern Zufällen auf
alle vergangene, gegenwärtige und
künfftige Zeits-Puncten fürgestel-
let wird. Des Tages über soll sie
sich meistens im Bette auffgehal-
ten, des Nachts aber der Stern-
Guckerey eyfrig obgelegen haben.
Herbinius in seiner Dissert. Histor.
de Foem. Illustr. Erudit. Witteb.
1657. habit.
weiß sie nicht genung
heraus zu streichen. Vid. Lippen.
Biblioth. real. Philos. p.
1579.

Cunina oder Cuna,

War eine alte Göttin bey denen
Römern, so die Kinder, welche an-
noch in den Wiegen lagen (worvon
sie auch den Nahmen bekommen)
zu bewahren und zu hegen pflegte.

Curandin,

Heisset ein Frauenzimmer, so
sich entweder ihren Mann, wenn
es eine verehlichte Person ist, oder
ein ander Manns-Volck entweder
zu einer absonderlichen oder zu al-
len ihren in- und ausserhalb Ge-

richts
N 4
[Spaltenumbruch]
dela Cruz Cunic
de la Cruz,

Magdalena, eine Spaniſche Non-
ne und vermeynte Prophetin, ſo zu-
letzt Aebtißin ward, auch ihre durch
den Teuffel getriebenen Verblen-
dungen, deren man zuvorher nicht
wenig mit groſſen Wunder und
Erſtaunung angeſehen hatte, oͤf-
fentlich in der Kirche bekennete und
bereuete. Sie bekahm deſſent-
halben wegen ein und anderer Ur-
ſachen von dem Pabſte Abſolution.
Vid. Zwinger. Theatr. Vit. Hu-
man. Vol. 5. l. 4 it. Bodini Dæmon.
l. 2. c. 7. Voet. Tom. II. Diſſert. Se-
lect. p.
1033. & 1075.

Cryſtall,

Iſt ein laͤnglicht rund geſchliffe-
ner Stein von Cryſtall, in Silber
eingefaſt, ſo die Weiber ihren Kin-
dern an das Pater Noſter mit zu
hengen pflegen, um ſelbigen damit
das hitzige und juckende Zahn-
Fleiſch zu kuͤhlen.

Cuba,

War eine alte Goͤttin bey den
Roͤmern, welche denenjenigen, ſo
bettlaͤgerig waren, beyſtande, und
ſie zu beſchuͤtzen pflegte.

Cucumern, ſiehe Gurcken.
Cullender,

Roſa, war eine beruffene Zaube-
rin und Hexe in Neu-Engelland.

Cuna, ſiehe Cunina.
Cunicia oder Kunitzin,

Maria. Henrici Cunitii Med.
Doct.
grundgelehrte Tochter, aus
Schleſien, des von Loͤwen auff
[Spaltenumbruch]

Cunina Curan
Kuntzendorff und hohen Gierß-
dorff Med. Doct. Eheweib. Sie
verſtand 7. Sprachen: als Teutſch,
Italiaͤniſch, Frantzoͤiſch, Polniſch,
Lateiniſch, Griechiſch und Ebraͤiſch.
Uber dieſes war ſie in der Muſic
wohl erfahren, machte auch ein ſehr
ſauberes Gemaͤhlde. Sie hat
ſich durch ihr Mathematiſches
Werck, ſo ſie Ferdinando III. unter
dem Titul: Urania Propitia, dedici-
ret,
einen unſterblichen Ruhm er-
worben, worinnen ſie gewiſſe A-
ſtronomi
ſche Tafeln auffweiſet,
durch deren Vermittelung auf eine
beſonders behende Art aller Pla-
neten-Bewegung nach der Laͤnge,
Breite und andern Zufaͤllen auf
alle vergangene, gegenwaͤrtige und
kuͤnfftige Zeits-Puncten fuͤrgeſtel-
let wird. Des Tages uͤber ſoll ſie
ſich meiſtens im Bette auffgehal-
ten, des Nachts aber der Stern-
Guckerey eyfrig obgelegen haben.
Herbinius in ſeiner Diſſert. Hiſtor.
de Fœm. Illuſtr. Erudit. Witteb.
1657. habit.
weiß ſie nicht genung
heraus zu ſtreichen. Vid. Lippen.
Biblioth. real. Philoſ. p.
1579.

Cunina oder Cuna,

War eine alte Goͤttin bey denen
Roͤmern, ſo die Kinder, welche an-
noch in den Wiegen lagen (worvon
ſie auch den Nahmen bekommen)
zu bewahren und zu hegen pflegte.

Curandin,

Heiſſet ein Frauenzimmer, ſo
ſich entweder ihren Mann, wenn
es eine verehlichte Perſon iſt, oder
ein ander Manns-Volck entweder
zu einer abſonderlichen oder zu al-
len ihren in- und auſſerhalb Ge-

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[0221] dela Cruz Cunic Cunina Curan de la Cruz, Magdalena, eine Spaniſche Non- ne und vermeynte Prophetin, ſo zu- letzt Aebtißin ward, auch ihre durch den Teuffel getriebenen Verblen- dungen, deren man zuvorher nicht wenig mit groſſen Wunder und Erſtaunung angeſehen hatte, oͤf- fentlich in der Kirche bekennete und bereuete. Sie bekahm deſſent- halben wegen ein und anderer Ur- ſachen von dem Pabſte Abſolution. Vid. Zwinger. Theatr. Vit. Hu- man. Vol. 5. l. 4 it. Bodini Dæmon. l. 2. c. 7. Voet. Tom. II. Diſſert. Se- lect. p. 1033. & 1075. Cryſtall, Iſt ein laͤnglicht rund geſchliffe- ner Stein von Cryſtall, in Silber eingefaſt, ſo die Weiber ihren Kin- dern an das Pater Noſter mit zu hengen pflegen, um ſelbigen damit das hitzige und juckende Zahn- Fleiſch zu kuͤhlen. Cuba, War eine alte Goͤttin bey den Roͤmern, welche denenjenigen, ſo bettlaͤgerig waren, beyſtande, und ſie zu beſchuͤtzen pflegte. Cucumern, ſiehe Gurcken. Cullender, Roſa, war eine beruffene Zaube- rin und Hexe in Neu-Engelland. Cuna, ſiehe Cunina. Cunicia oder Kunitzin, Maria. Henrici Cunitii Med. Doct. grundgelehrte Tochter, aus Schleſien, des von Loͤwen auff Kuntzendorff und hohen Gierß- dorff Med. Doct. Eheweib. Sie verſtand 7. Sprachen: als Teutſch, Italiaͤniſch, Frantzoͤiſch, Polniſch, Lateiniſch, Griechiſch und Ebraͤiſch. Uber dieſes war ſie in der Muſic wohl erfahren, machte auch ein ſehr ſauberes Gemaͤhlde. Sie hat ſich durch ihr Mathematiſches Werck, ſo ſie Ferdinando III. unter dem Titul: Urania Propitia, dedici- ret, einen unſterblichen Ruhm er- worben, worinnen ſie gewiſſe A- ſtronomiſche Tafeln auffweiſet, durch deren Vermittelung auf eine beſonders behende Art aller Pla- neten-Bewegung nach der Laͤnge, Breite und andern Zufaͤllen auf alle vergangene, gegenwaͤrtige und kuͤnfftige Zeits-Puncten fuͤrgeſtel- let wird. Des Tages uͤber ſoll ſie ſich meiſtens im Bette auffgehal- ten, des Nachts aber der Stern- Guckerey eyfrig obgelegen haben. Herbinius in ſeiner Diſſert. Hiſtor. de Fœm. Illuſtr. Erudit. Witteb. 1657. habit. weiß ſie nicht genung heraus zu ſtreichen. Vid. Lippen. Biblioth. real. Philoſ. p. 1579. Cunina oder Cuna, War eine alte Goͤttin bey denen Roͤmern, ſo die Kinder, welche an- noch in den Wiegen lagen (worvon ſie auch den Nahmen bekommen) zu bewahren und zu hegen pflegte. Curandin, Heiſſet ein Frauenzimmer, ſo ſich entweder ihren Mann, wenn es eine verehlichte Perſon iſt, oder ein ander Manns-Volck entweder zu einer abſonderlichen oder zu al- len ihren in- und auſſerhalb Ge- richts N 4

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/221>, abgerufen am 24.11.2024.