Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Danae Danai und Panegyrische Poesien auf dieDiana verfertiget. Sie lebte zur selben Zeit, welches A. 3340. von Erschaffung der Welt, als die grosse Poctin Sappho in dem höchsten Flor war, mit welcher sie auch gros- se Freundschafft hielt, und sie durchgehends zu imitiren suchte. In des Brassicani Commentariis in Angeli Politiani Nutricia kan man von ihr ein mehrers lesen. Philostr. in Vita Apollonii. Danae, Eine Tochter des Acrisius der Danaides, Hiessen die fünff und funffzig Danck Daphne müsten sie zur Strafe in dem OrcusTag und Nacht in ein durchlöcher- tes und zerlechsetes Faß Wasser giessen, daher das Sprich-Wort entstanden; Wasser in der Danai- dum Fässer tragen; das ist, ver- gebne Arbeit thun. Dancksagen vor eine Sechs- wöchnerin. Heisset, wenn eine Frau von der Dantes, Theodora, eine gelehrte Tocher Daphne, Eine gelehrte Griechische Poe- Daphne. Eine Tochter des Thessalischen Daphne,
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Danae Danai und Panegyriſche Poeſien auf dieDiana verfertiget. Sie lebte zur ſelben Zeit, welches A. 3340. von Erſchaffung der Welt, als die groſſe Poctin Sappho in dem hoͤchſten Flor war, mit welcher ſie auch groſ- ſe Freundſchafft hielt, und ſie durchgehends zu imitiren ſuchte. In des Brasſicani Commentariis in Angeli Politiani Nutricia kan man von ihr ein mehrers leſen. Philoſtr. in Vita Apollonii. Danaë, Eine Tochter des Acriſius der Danaides, Hieſſen die fuͤnff und funffzig Danck Daphne muͤſten ſie zur Strafe in dem OrcusTag und Nacht in ein durchloͤcher- tes und zerlechſetes Faß Waſſer gieſſen, daher das Sprich-Wort entſtanden; Waſſer in der Danai- dum Faͤſſer tragen; das iſt, ver- gebne Arbeit thun. Danckſagen vor eine Sechs- woͤchnerin. Heiſſet, wenn eine Frau von der Dantes, Theodora, eine gelehrte Tocher Daphne, Eine gelehrte Griechiſche Poe- Daphne. Eine Tochter des Theſſaliſchen Daphne,
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Danae Danai
Danck Daphne
und Panegyriſche Poeſien auf die
Diana verfertiget. Sie lebte zur
ſelben Zeit, welches A. 3340. von
Erſchaffung der Welt, als die groſſe
Poctin Sappho in dem hoͤchſten
Flor war, mit welcher ſie auch groſ-
ſe Freundſchafft hielt, und ſie
durchgehends zu imitiren ſuchte.
In des Brasſicani Commentariis in
Angeli Politiani Nutricia kan man
von ihr ein mehrers leſen. Philoſtr.
in Vita Apollonii.
Danaë,
Eine Tochter des Acriſius der
Argiven Koͤnigs; ward von ihrem
Vater in einen Thurm geſchloſ-
ſen, und dennoch von dem in einen
guͤldnen Regen ſich verwandelten
Jupiter, ſo durch die Dach-Ziegel
drang, geſchwaͤchet, wovon ſie her-
nach einen Sohn, Perſeus genannt,
gezeuget. Ob nun gleich ihr er-
zuͤrnter Vater, der Acriſius, ſeine
Tochter mit ſamt ihrem Kinde in
einen hoͤltzernen Kaſten ſchlieſſen
und ſelbigen in das Meer werffen
lieſſe; erhielte er doch ſeinen End-
zweck nicht, weiln der auf dem
Meer ſchwimmende Kaſten den
Fiſchern bey dem Apuliſchen Ufer
in die Haͤnde gerieth, nach deſſen
Eroͤffnung man ſelbige mit dem
Kinde vor den Koͤnig Pilumnus
brachte, welcheꝛ die Danaë zum Wei-
be genommen, den kleinen Sohn
aber einem andern auffzuziehen
uͤbergab.
Danaides,
Hieſſen die fuͤnff und funffzig
Toͤchter des Danai, ſo alle ihre Maͤn-
ner umbrachten. Sie ſollen zuerſt
die Brunnen erfunden und ausge-
dacht haben. Plato fingiret, als
muͤſten ſie zur Strafe in dem Orcus
Tag und Nacht in ein durchloͤcher-
tes und zerlechſetes Faß Waſſer
gieſſen, daher das Sprich-Wort
entſtanden; Waſſer in der Danai-
dum Faͤſſer tragen; das iſt, ver-
gebne Arbeit thun.
Danckſagen vor eine Sechs-
woͤchnerin.
Heiſſet, wenn eine Frau von der
Cantzel durch den Prieſter wegen
giuͤcklicher und froͤlicher Entbin-
dung ihrer bißher getragenen Lei-
bes-Buͤrde dancken laͤſt.
Dantes,
Theodora, eine gelehrte Tocher
des beruͤhmten Mathematici Petri
Vincentii Dantes von Perugia, ſie
ward von ihrem Vater auf dem
Lande, wegen der in Perugia 1497.
graſſirenden Peſt in der Mathema-
tic mit ſolchen Ruhm unterrich-
tet, daß ſie auch einige Mathemati-
ſche Schrifften verfertiget.
Daphne,
Eine gelehrte Griechiſche Poe-
tin, war des Tireſiæ Tochter, welche
ſo vortreffliche Verſe geſchrieben,
daß der beruͤhmte Poete Homerus
viele Gedancken von ihr ſoll ent-
lehnet haben. Vid. Andr. Carol.
T. 2. memorabil. Eccleſiaſticor.
P. 2. l. 9. a. 7.
Daphne.
Eine Tochter des Theſſaliſchen
Koͤnigs Peneus; welche, nachdem
ſie Apollo, welcher ſich in ſie ver-
liebt hatte, auf der Flucht verfolg-
te, durch Huͤlffe und Kunſt ihres
Vaters in einen Lorbeer-Baum
verwandelt wurde.
Daphne,
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