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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Echo Edictal
solte, welches auch geschehen, in-
dem der eine, so selbiges vermocht,
und den Namen Scytha führte, das
Seythische Scepter dadurch er-
hielt.

Echo,

Eine junge Nymphe, so an dem
Fluß Cephissus wohnete, hatte sich
in den Narcissus, einen schönen
Jüngling, so sehr verliebet, daß sie,
als sie seine Gegen-Liebe nicht er-
halten konte, sich vor Ungedult und
Schmertz gantz auszehrete, zuletzt
in einen trocknen Stein verwan-
delt ward, und nichts mehr von de-
nen Menschen mehr übrig behielte,
als eine bewegliche Stimme. Wo-
her hernachmahls das Echo, das ist,
der Wiederschall, seinen Ursprung
genommen.

Eckel schwangerer Weiber,

Oder Nausea genennet, ist ein
Abscheu, den sie entweder vor aller
oder nur etlichen Speisen haben, er
rühret von einer Alteration der Le-
bens-Geister her, besonders, weiln
die Menses zurücke bleiben, da viele
Unreinigkeiten in dem Geblüte sich
verhalten, wodurch die Chylifica-
tion turbiret
wird.

Edel-Frau,

Heift eine aus Adelichen Stamm
und Blute entsprossene oder ei-
nem Adelichen Cavalier angetrau-
te Dame, so insgemein auff ihres
Gemahls Erb- und Ritter-Gütern
von denen Unterthanen die gnädi-
ge Frau tituliret wird.

Edictal-Citation,

Hiessen diejeniger von denen
[Spaltenumbruch]

Editha Egeria
Consistoriis ergangenen Citatio-
nes,
Krafft dessen der eine Ehegat-
te, so den andern verlassen, öffent-
lich in dreyer unterschiedener Her-
ren Lande, wo etwan der Desertor
sich befunden, citiret wird. Der-
gleichen Citationes werden in un-
sern Landen zu dreyen mahlen wie-
derholet, die andere und dritte aber
wird nur in loco judicii insgemein
an der Kirchthüre angeschlagen.

Editha,

Eduardi Confessoris, Königs in
Spanien gelehrte Gemahlin, wel-
che wegen ihrer unglaublichen Ge-
lehrsamkeit Gervasius Dorober-
nensis
nicht genung zu rühmen
weiß. Vid. Vossium in Epist.
p.
15.

Edonides,

Hiessen vor Alters diejenigen
Weiber, die des Bacchus Fest als
unsinnige Leute begiengen und cele-
brirten.

Educa oder Edusa,

Hieß bey denen Alten die Freß-
Göttin, der man bey der Geburt ei-
nes jungen Kindes durch Fressen
und Sauffen allezeit opfferte. Vid.
Alex. II. c.
25.

Edusa, siehe Educa.
Egeria,

Eine Nymphe, welcher die
schwangeren Weiber zu opffern
pflegten, in Hoffnung, daß die Ge-
burt desto glücklicher von statten
gehen solte. Numa Pompilius be-
rühmte sich, daß diese Göttin oder
Nymphe Egeria ihm A. M. 3250.
die Gesetze in Rom machen, und

den
O 5

[Spaltenumbruch]

Echo Edictal
ſolte, welches auch geſchehen, in-
dem der eine, ſo ſelbiges vermocht,
und den Namen Scytha fuͤhrte, das
Seythiſche Scepter dadurch er-
hielt.

Echo,

Eine junge Nymphe, ſo an dem
Fluß Cephiſſus wohnete, hatte ſich
in den Narciſſus, einen ſchoͤnen
Juͤngling, ſo ſehr verliebet, daß ſie,
als ſie ſeine Gegen-Liebe nicht er-
halten konte, ſich vor Ungedult und
Schmertz gantz auszehrete, zuletzt
in einen trocknen Stein verwan-
delt ward, und nichts mehr von de-
nen Menſchen mehr uͤbrig behielte,
als eine bewegliche Stimme. Wo-
her hernachmahls das Echo, das iſt,
der Wiederſchall, ſeinen Urſprung
genommen.

Eckel ſchwangerer Weiber,

Oder Nauſea genennet, iſt ein
Abſcheu, den ſie entweder vor aller
oder nur etlichen Speiſen haben, er
ruͤhret von einer Alteration der Le-
bens-Geiſter her, beſonders, weiln
die Menſes zuruͤcke bleiben, da viele
Unreinigkeiten in dem Gebluͤte ſich
verhalten, wodurch die Chylifica-
tion turbiret
wird.

Edel-Frau,

Heift eine aus Adelichen Stam̃
und Blute entſproſſene oder ei-
nem Adelichen Cavalier angetrau-
te Dame, ſo insgemein auff ihres
Gemahls Erb- und Ritter-Guͤtern
von denen Unterthanen die gnaͤdi-
ge Frau tituliret wird.

Edictal-Citation,

Hieſſen diejeniger von denen
[Spaltenumbruch]

Editha Egeria
Conſiſtoriis ergangenen Citatio-
nes,
Krafft deſſen der eine Ehegat-
te, ſo den andern verlaſſen, oͤffent-
lich in dreyer unterſchiedener Her-
ren Lande, wo etwan der Deſertor
ſich befunden, citiret wird. Der-
gleichen Citationes werden in un-
ſern Landen zu dreyen mahlen wie-
derholet, die andere und dritte aber
wird nur in loco judicii insgemein
an der Kirchthuͤre angeſchlagen.

Editha,

Eduardi Confeſſoris, Koͤnigs in
Spanien gelehrte Gemahlin, wel-
che wegen ihrer unglaublichen Ge-
lehrſamkeit Gervaſius Dorober-
nenſis
nicht genung zu ruͤhmen
weiß. Vid. Vosſium in Epiſt.
p.
15.

Edonides,

Hieſſen vor Alters diejenigen
Weiber, die des Bacchus Feſt als
unſinnige Leute begiengen und cele-
brirten.

Educa oder Eduſa,

Hieß bey denen Alten die Freß-
Goͤttin, der man bey der Geburt ei-
nes jungen Kindes durch Freſſen
und Sauffen allezeit opfferte. Vid.
Alex. II. c.
25.

Eduſa, ſiehe Educa.
Egeria,

Eine Nymphe, welcher die
ſchwangeren Weiber zu opffern
pflegten, in Hoffnung, daß die Ge-
burt deſto gluͤcklicher von ſtatten
gehen ſolte. Numa Pompilius be-
ruͤhmte ſich, daß dieſe Goͤttin oder
Nymphe Egeria ihm A. M. 3250.
die Geſetze in Rom machen, und

den
O 5
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[0239] Echo Edictal Editha Egeria ſolte, welches auch geſchehen, in- dem der eine, ſo ſelbiges vermocht, und den Namen Scytha fuͤhrte, das Seythiſche Scepter dadurch er- hielt. Echo, Eine junge Nymphe, ſo an dem Fluß Cephiſſus wohnete, hatte ſich in den Narciſſus, einen ſchoͤnen Juͤngling, ſo ſehr verliebet, daß ſie, als ſie ſeine Gegen-Liebe nicht er- halten konte, ſich vor Ungedult und Schmertz gantz auszehrete, zuletzt in einen trocknen Stein verwan- delt ward, und nichts mehr von de- nen Menſchen mehr uͤbrig behielte, als eine bewegliche Stimme. Wo- her hernachmahls das Echo, das iſt, der Wiederſchall, ſeinen Urſprung genommen. Eckel ſchwangerer Weiber, Oder Nauſea genennet, iſt ein Abſcheu, den ſie entweder vor aller oder nur etlichen Speiſen haben, er ruͤhret von einer Alteration der Le- bens-Geiſter her, beſonders, weiln die Menſes zuruͤcke bleiben, da viele Unreinigkeiten in dem Gebluͤte ſich verhalten, wodurch die Chylifica- tion turbiret wird. Edel-Frau, Heift eine aus Adelichen Stam̃ und Blute entſproſſene oder ei- nem Adelichen Cavalier angetrau- te Dame, ſo insgemein auff ihres Gemahls Erb- und Ritter-Guͤtern von denen Unterthanen die gnaͤdi- ge Frau tituliret wird. Edictal-Citation, Hieſſen diejeniger von denen Conſiſtoriis ergangenen Citatio- nes, Krafft deſſen der eine Ehegat- te, ſo den andern verlaſſen, oͤffent- lich in dreyer unterſchiedener Her- ren Lande, wo etwan der Deſertor ſich befunden, citiret wird. Der- gleichen Citationes werden in un- ſern Landen zu dreyen mahlen wie- derholet, die andere und dritte aber wird nur in loco judicii insgemein an der Kirchthuͤre angeſchlagen. Editha, Eduardi Confeſſoris, Koͤnigs in Spanien gelehrte Gemahlin, wel- che wegen ihrer unglaublichen Ge- lehrſamkeit Gervaſius Dorober- nenſis nicht genung zu ruͤhmen weiß. Vid. Vosſium in Epiſt. p. 15. Edonides, Hieſſen vor Alters diejenigen Weiber, die des Bacchus Feſt als unſinnige Leute begiengen und cele- brirten. Educa oder Eduſa, Hieß bey denen Alten die Freß- Goͤttin, der man bey der Geburt ei- nes jungen Kindes durch Freſſen und Sauffen allezeit opfferte. Vid. Alex. II. c. 25. Eduſa, ſiehe Educa. Egeria, Eine Nymphe, welcher die ſchwangeren Weiber zu opffern pflegten, in Hoffnung, daß die Ge- burt deſto gluͤcklicher von ſtatten gehen ſolte. Numa Pompilius be- ruͤhmte ſich, daß dieſe Goͤttin oder Nymphe Egeria ihm A. M. 3250. die Geſetze in Rom machen, und den O 5

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/239>, abgerufen am 23.11.2024.