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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Fonten Forel
sie ein Buch geschrieben de Meriti
delle donne,
wobey dieses als et-
was remarquables angemercket
wird, daß sie eben denselben Tag
verstorben, an dem sie das andere
Buch dieses Tractats geschlossen.
Sie starb in einem unglücklichen
Kindbette den 1. Nov. 1592. als
sie 20. Jahr mit ihrem Ehe-Herrn
Philipp de Georgiis genannt, in
der vergnügtesten Ehe gelebet. Ei-
ne von ihren Töchtern Nahmens
Caecilia, hat eine Praefation über ih-
re Opera gemacht. Sie wird von
Petro Paulo Ribera in Theatro
foem. illustr.
sehr gerühmet, Gio-
vanni Nicolo Doglioni
hat ihr Le-
ben A. 1593. heraus gegeben; ihr
Eheherr aber hat ihr selbst ein Epi-
taphium
auf ihr Grabmahl gesetzet.
Vid. Hilarion de Coste Elog. des
Dames illustres.

de Fonteuraut,

War General-Auffseherin des
Fontebraldensischen Ordens, und
eine Schwester der bekannten
Montespan. Ein der Griechischen
und Lateinischen Sprache wohl-
kundiges Weib, hat ein Buch zum
Druck befördert unter dem Titul:
Clypeus nascentis Fontebraldensis
Ordinis, contra novos & priscos
ejus Calumniatores.
Es ist ge-
druckt zu Paris 1684. 8. Vid.
Baelium in Novell. Reipubl. Liter.
A. 1686. p.
384.

Forellen,

Trutta, Truite oder Tronette,
ein roth- und gelbfleckigter Fisch,
der sich in steinigten Bächen und
harten frischen Wasser gerne auff-
hält. Man hat auch an gewissen
[Spaltenumbruch]

Forellen
Oertern sonderlich zugerichtete
Forellen-Teiche, darinne sie sehr
wohl stehen und zunehmen. Die-
se Fische werden auf Herren-Ta-
feln sehr aestimiret; und ob sie
gleich, wie die Hechte, Raub-Fische
sind, die nicht so wohl andere Fische
als auch Ungeziefer: z. E. Mol-
che, Heydexen, Mäuse etc. fressen;
so bleiben sie doch, sonderlich die
weissen, recht gute Fische, welche
wegen ihrer leichten Verdauung
von Gesunden und Krancken kön-
nen genossen werden. Jedoch
halten auch viele diejenigen, so sich
roth und wie Fleischfarb sieden, und
sonst Lachs-Forellen genennet
werden, vor was delicates. Die-
se so sehr beliebten Fische lehret un-
ser Koch auf unterschiedliche Ma-
nier zurichten. 1) Forellen blau
gesotten; 2) Forellen marinirt;
3) Dergleichen noch anders; 4)
Forellen in einer Gallerte; 5)
Forellen in einer Butter-Sosse;
6) Forellen in einer Butter-Brühe
noch anders; 7) Forellen in einer
Butter-Brühe mit Petersilie; 8)
Forellen in einer weissen Sardel-
len
-Sosse; 9) Forellen mit fri-
schen oder eingelegten Austern;
10) Forellen mit Muscheln; 11)
Forellen mit Capern; 12) Forel-
len in einer Pastete; 13) Forellen
mit gerührten Eyern; 14) Forel-
len gespickt mit Speck und Ci-
tronen.

Forellen blau zu sieden.

Nehmet Forellen, so viel ihr de-
ren nöthig, reisset sie auf, thut ih-
nen das Eingeweide heraus, schnei-
det ihnen den Gaumen unter dem
Maul auf, so bekommt jede [unleserliches Material]

Mäuler;
S 4

[Spaltenumbruch]

Fonten Forel
ſie ein Buch geſchrieben de Meriti
delle donne,
wobey dieſes als et-
was remarquables angemercket
wird, daß ſie eben denſelben Tag
verſtorben, an dem ſie das andere
Buch dieſes Tractats geſchloſſen.
Sie ſtarb in einem ungluͤcklichen
Kindbette den 1. Nov. 1592. als
ſie 20. Jahr mit ihrem Ehe-Herrn
Philipp de Georgiis genannt, in
der vergnuͤgteſten Ehe gelebet. Ei-
ne von ihren Toͤchtern Nahmens
Cæcilia, hat eine Præfation uͤber ih-
re Opera gemacht. Sie wird von
Petro Paulo Ribera in Theatro
fœm. illuſtr.
ſehr geruͤhmet, Gio-
vanni Nicolo Doglioni
hat ihr Le-
ben A. 1593. heraus gegeben; ihr
Eheherr aber hat ihr ſelbſt ein Epi-
taphium
auf ihr Grabmahl geſetzet.
Vid. Hilarion de Coſte Elog. des
Dames illuſtres.

de Fonteuraut,

War General-Auffſeherin des
Fontebraldenſiſchen Ordens, und
eine Schweſter der bekannten
Monteſpan. Ein der Griechiſchen
und Lateiniſchen Sprache wohl-
kundiges Weib, hat ein Buch zum
Druck befoͤrdert unter dem Titul:
Clypeus naſcentis Fontebraldenſis
Ordinis, contra novos & priſcos
ejus Calumniatores.
Es iſt ge-
druckt zu Paris 1684. 8. Vid.
Bælium in Novell. Reipubl. Liter.
A. 1686. p.
384.

Forellen,

Trutta, Truite oder Tronette,
ein roth- und gelbfleckigter Fiſch,
der ſich in ſteinigten Baͤchen und
harten friſchen Waſſer gerne auff-
haͤlt. Man hat auch an gewiſſen
[Spaltenumbruch]

Forellen
Oertern ſonderlich zugerichtete
Forellen-Teiche, darinne ſie ſehr
wohl ſtehen und zunehmen. Die-
ſe Fiſche werden auf Herren-Ta-
feln ſehr æſtimiret; und ob ſie
gleich, wie die Hechte, Raub-Fiſche
ſind, die nicht ſo wohl andere Fiſche
als auch Ungeziefer: z. E. Mol-
che, Heydexen, Maͤuſe ꝛc. freſſen;
ſo bleiben ſie doch, ſonderlich die
weiſſen, recht gute Fiſche, welche
wegen ihrer leichten Verdauung
von Geſunden und Krancken koͤn-
nen genoſſen werden. Jedoch
halten auch viele diejenigen, ſo ſich
roth und wie Fleiſchfarb ſieden, und
ſonſt Lachs-Forellen genennet
werden, vor was delicates. Die-
ſe ſo ſehr beliebten Fiſche lehret un-
ſer Koch auf unterſchiedliche Ma-
nier zurichten. 1) Forellen blau
geſotten; 2) Forellen marinirt;
3) Dergleichen noch anders; 4)
Forellen in einer Gallerte; 5)
Forellen in einer Butter-Soſſe;
6) Forellen in einer Butter-Bruͤhe
noch anders; 7) Forellen in einer
Butter-Bruͤhe mit Peterſilie; 8)
Forellen in einer weiſſen Sardel-
len
-Soſſe; 9) Forellen mit fri-
ſchen oder eingelegten Auſtern;
10) Forellen mit Muſcheln; 11)
Forellen mit Capern; 12) Forel-
len in einer Paſtete; 13) Forellen
mit geruͤhrten Eyern; 14) Forel-
len geſpickt mit Speck und Ci-
tronen.

Forellen blau zu ſieden.

Nehmet Forellen, ſo viel ihr de-
ren noͤthig, reiſſet ſie auf, thut ih-
nen das Eingeweide heraus, ſchnei-
det ihnen den Gaumen unter dem
Maul auf, ſo bekommt jede [unleserliches Material]

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[0301] Fonten Forel Forellen ſie ein Buch geſchrieben de Meriti delle donne, wobey dieſes als et- was remarquables angemercket wird, daß ſie eben denſelben Tag verſtorben, an dem ſie das andere Buch dieſes Tractats geſchloſſen. Sie ſtarb in einem ungluͤcklichen Kindbette den 1. Nov. 1592. als ſie 20. Jahr mit ihrem Ehe-Herrn Philipp de Georgiis genannt, in der vergnuͤgteſten Ehe gelebet. Ei- ne von ihren Toͤchtern Nahmens Cæcilia, hat eine Præfation uͤber ih- re Opera gemacht. Sie wird von Petro Paulo Ribera in Theatro fœm. illuſtr. ſehr geruͤhmet, Gio- vanni Nicolo Doglioni hat ihr Le- ben A. 1593. heraus gegeben; ihr Eheherr aber hat ihr ſelbſt ein Epi- taphium auf ihr Grabmahl geſetzet. Vid. Hilarion de Coſte Elog. des Dames illuſtres. de Fonteuraut, War General-Auffſeherin des Fontebraldenſiſchen Ordens, und eine Schweſter der bekannten Monteſpan. Ein der Griechiſchen und Lateiniſchen Sprache wohl- kundiges Weib, hat ein Buch zum Druck befoͤrdert unter dem Titul: Clypeus naſcentis Fontebraldenſis Ordinis, contra novos & priſcos ejus Calumniatores. Es iſt ge- druckt zu Paris 1684. 8. Vid. Bælium in Novell. Reipubl. Liter. A. 1686. p. 384. Forellen, Trutta, Truite oder Tronette, ein roth- und gelbfleckigter Fiſch, der ſich in ſteinigten Baͤchen und harten friſchen Waſſer gerne auff- haͤlt. Man hat auch an gewiſſen Oertern ſonderlich zugerichtete Forellen-Teiche, darinne ſie ſehr wohl ſtehen und zunehmen. Die- ſe Fiſche werden auf Herren-Ta- feln ſehr æſtimiret; und ob ſie gleich, wie die Hechte, Raub-Fiſche ſind, die nicht ſo wohl andere Fiſche als auch Ungeziefer: z. E. Mol- che, Heydexen, Maͤuſe ꝛc. freſſen; ſo bleiben ſie doch, ſonderlich die weiſſen, recht gute Fiſche, welche wegen ihrer leichten Verdauung von Geſunden und Krancken koͤn- nen genoſſen werden. Jedoch halten auch viele diejenigen, ſo ſich roth und wie Fleiſchfarb ſieden, und ſonſt Lachs-Forellen genennet werden, vor was delicates. Die- ſe ſo ſehr beliebten Fiſche lehret un- ſer Koch auf unterſchiedliche Ma- nier zurichten. 1) Forellen blau geſotten; 2) Forellen marinirt; 3) Dergleichen noch anders; 4) Forellen in einer Gallerte; 5) Forellen in einer Butter-Soſſe; 6) Forellen in einer Butter-Bruͤhe noch anders; 7) Forellen in einer Butter-Bruͤhe mit Peterſilie; 8) Forellen in einer weiſſen Sardel- len-Soſſe; 9) Forellen mit fri- ſchen oder eingelegten Auſtern; 10) Forellen mit Muſcheln; 11) Forellen mit Capern; 12) Forel- len in einer Paſtete; 13) Forellen mit geruͤhrten Eyern; 14) Forel- len geſpickt mit Speck und Ci- tronen. Forellen blau zu ſieden. Nehmet Forellen, ſo viel ihr de- ren noͤthig, reiſſet ſie auf, thut ih- nen das Eingeweide heraus, ſchnei- det ihnen den Gaumen unter dem Maul auf, ſo bekommt jede _ Maͤuler; S 4

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/301>, abgerufen am 22.11.2024.