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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Napeä Natürl
brachte es sehr weit in der Medicin
und Philosophie, und schrieb ver-
schiedene Medicinische und Philoso-
phi
sche Bücher, so zu Madrit An.
1588. zusammen heraus gekom-
men.

Napeae oder Napeen,

Hiessen die Nymphen und Göt-
tinnen der Wälder und Fluhren.

Napff. Siehe. Asch.
Näpffgen-Tiegel,

Ist ein irdener dreyeckigter und
mit vielen ausgehölerten runden
Löchern abgetheilter Tiegel, worin-
nen man iedes Ey absonderlich
sauer aufschlagen, stürtzen oder auf
andere Art zurichten kan.

Nasen-Tuch,

Heist dem Leipziger Frauenzim-
mer derjenige Uberschlag, so oben
an dem Maul-Schleyer zu finden,
und welchen sie bey denen Leichen,
wenn sie mit im Leid gehen, über
den Mund und Nase herauf zu
ziehen pflegen.

Natürliche Kinder,

Oder Naturales Liberi, heissen
diejenigen Kinder, so ein Vater mit
einer Coneubine gantz allein ausser
dem Ehestande erzeuget, und wel-
che von denen ehrlichen und recht-
mäßigen Kindern zu unterscheiden.
Was die Succession der natürli-
chen Kinder betrifft, so wird in de-
nen Rechten gefraget, ob der Vater
eines solchen unehrlichen Kindes
eine rechte Frau und rechtmäßige
Kinder verlasse oder nicht? In
dem erstern Fall succediren die Na-
[Spaltenumbruch]

Nausicaa Nazaria
turales ihm nicht, sondern bekom-
men nur Alimenta; In dem an-
dern Casu aber bekommt die Mut-
ter mit ihren natürlichen Kindern
ein Sechstheil von des verstorbe-
nen Vaters Erbschafft. Diejeni-
gen Kinder, so eine unverheyrathe-
te Manns-Person mit einem ledi-
gen Weibes-Bild erzeuget, werden
heute zu Tage denen so genannten
natürlichen Kindern in diesem
Stücke gleich geachtet. J. P. Wür-
tenberg. P. III. Tit. 18. §.
Wann
von zweyen Personen etc. etc. In
denen Lehns-Rechten werden der-
gleichen natürliche Kinder von der
Succession gäntzlich ausgeschlossen.
Struv. Jurisprud. Feudal. c. 9. Sie
kommen auch nicht einmahl darzu,
wenn gleich keine rechtmäßige Kin-
der da seynd. In Spanien dürf-
fen die natürlichen Kinder mit de-
nen andern ehelichen und recht-
mäßigen zugleich erben.

Nausicaa,

Des Königs Alcinoi und der
Aretes Tochter, welche, als sie mit
ihren Mägden ausser der Stadt
gienge, um ihre Kleider im Fluß
abzuwaschen, den Ulyssem, so we-
gen des gehabten Schiff-Bruchs
gantz nackend und bloß am Ufer
saß, von ohngefehr antraff, und
ihm auf seine Bitte Kleider zu-
warff, auch selbigen mit sich in die
Königl. Burg nacher Hause nahm.

Nazaria,

Eunoma, des berühmten Red-
ners Nazarii, dessen Orationes un-
ter denen Panegyricis minoribus zu
finden, gelehrte Tochter, sie soll es
in der Oratorie und Beredsamkeit

ihrem

[Spaltenumbruch]

Napeaͤ Natuͤrl
brachte es ſehr weit in der Medicin
und Philoſophie, und ſchrieb ver-
ſchiedene Mediciniſche und Philoſo-
phi
ſche Buͤcher, ſo zu Madrit An.
1588. zuſammen heraus gekom-
men.

Napeæ oder Napeen,

Hieſſen die Nymphen und Goͤt-
tinnen der Waͤlder und Fluhren.

Napff. Siehe. Aſch.
Naͤpffgen-Tiegel,

Iſt ein irdener dreyeckigter und
mit vielen ausgehoͤlerten runden
Loͤchern abgetheilter Tiegel, worin-
nen man iedes Ey abſonderlich
ſauer aufſchlagen, ſtuͤrtzen oder auf
andere Art zurichten kan.

Naſen-Tuch,

Heiſt dem Leipziger Frauenzim-
mer derjenige Uberſchlag, ſo oben
an dem Maul-Schleyer zu finden,
und welchen ſie bey denen Leichen,
wenn ſie mit im Leid gehen, uͤber
den Mund und Naſe herauf zu
ziehen pflegen.

Natuͤrliche Kinder,

Oder Naturales Liberi, heiſſen
diejenigen Kinder, ſo ein Vater mit
einer Coneubine gantz allein auſſer
dem Eheſtande erzeuget, und wel-
che von denen ehrlichen und recht-
maͤßigen Kindern zu unterſcheiden.
Was die Succesſion der natuͤrli-
chen Kinder betrifft, ſo wird in de-
nen Rechten gefraget, ob der Vater
eines ſolchen unehrlichen Kindes
eine rechte Frau und rechtmaͤßige
Kinder verlaſſe oder nicht? In
dem erſtern Fall ſuccediren die Na-
[Spaltenumbruch]

Nauſicaa Nazaria
turales ihm nicht, ſondern bekom-
men nur Alimenta; In dem an-
dern Caſu aber bekommt die Mut-
ter mit ihren natuͤrlichen Kindern
ein Sechstheil von des verſtorbe-
nen Vaters Erbſchafft. Diejeni-
gen Kinder, ſo eine unverheyrathe-
te Manns-Perſon mit einem ledi-
gen Weibes-Bild erzeuget, werden
heute zu Tage denen ſo genannten
natuͤrlichen Kindern in dieſem
Stuͤcke gleich geachtet. J. P. Wür-
tenberg. P. III. Tit. 18. §.
Wann
von zweyen Perſonen ꝛc. ꝛc. In
denen Lehns-Rechten werden der-
gleichen natuͤrliche Kinder von der
Succeſſion gaͤntzlich ausgeſchloſſen.
Struv. Jurisprud. Feudal. c. 9. Sie
kommen auch nicht einmahl darzu,
wenn gleich keine rechtmaͤßige Kin-
der da ſeynd. In Spanien duͤrf-
fen die natuͤrlichen Kinder mit de-
nen andern ehelichen und recht-
maͤßigen zugleich erben.

Nauſicaa,

Des Koͤnigs Alcinoi und der
Aretes Tochter, welche, als ſie mit
ihren Maͤgden auſſer der Stadt
gienge, um ihre Kleider im Fluß
abzuwaſchen, den Ulyſſem, ſo we-
gen des gehabten Schiff-Bruchs
gantz nackend und bloß am Ufer
ſaß, von ohngefehr antraff, und
ihm auf ſeine Bitte Kleider zu-
warff, auch ſelbigen mit ſich in die
Koͤnigl. Burg nacher Hauſe nahm.

Nazaria,

Eunoma, des beruͤhmten Red-
ners Nazarii, deſſen Orationes un-
ter denen Panegyricis minoribus zu
finden, gelehrte Tochter, ſie ſoll es
in der Oratorie und Beredſamkeit

ihrem
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[0682] Napeaͤ Natuͤrl Nauſicaa Nazaria brachte es ſehr weit in der Medicin und Philoſophie, und ſchrieb ver- ſchiedene Mediciniſche und Philoſo- phiſche Buͤcher, ſo zu Madrit An. 1588. zuſammen heraus gekom- men. Napeæ oder Napeen, Hieſſen die Nymphen und Goͤt- tinnen der Waͤlder und Fluhren. Napff. Siehe. Aſch. Naͤpffgen-Tiegel, Iſt ein irdener dreyeckigter und mit vielen ausgehoͤlerten runden Loͤchern abgetheilter Tiegel, worin- nen man iedes Ey abſonderlich ſauer aufſchlagen, ſtuͤrtzen oder auf andere Art zurichten kan. Naſen-Tuch, Heiſt dem Leipziger Frauenzim- mer derjenige Uberſchlag, ſo oben an dem Maul-Schleyer zu finden, und welchen ſie bey denen Leichen, wenn ſie mit im Leid gehen, uͤber den Mund und Naſe herauf zu ziehen pflegen. Natuͤrliche Kinder, Oder Naturales Liberi, heiſſen diejenigen Kinder, ſo ein Vater mit einer Coneubine gantz allein auſſer dem Eheſtande erzeuget, und wel- che von denen ehrlichen und recht- maͤßigen Kindern zu unterſcheiden. Was die Succesſion der natuͤrli- chen Kinder betrifft, ſo wird in de- nen Rechten gefraget, ob der Vater eines ſolchen unehrlichen Kindes eine rechte Frau und rechtmaͤßige Kinder verlaſſe oder nicht? In dem erſtern Fall ſuccediren die Na- turales ihm nicht, ſondern bekom- men nur Alimenta; In dem an- dern Caſu aber bekommt die Mut- ter mit ihren natuͤrlichen Kindern ein Sechstheil von des verſtorbe- nen Vaters Erbſchafft. Diejeni- gen Kinder, ſo eine unverheyrathe- te Manns-Perſon mit einem ledi- gen Weibes-Bild erzeuget, werden heute zu Tage denen ſo genannten natuͤrlichen Kindern in dieſem Stuͤcke gleich geachtet. J. P. Wür- tenberg. P. III. Tit. 18. §. Wann von zweyen Perſonen ꝛc. ꝛc. In denen Lehns-Rechten werden der- gleichen natuͤrliche Kinder von der Succeſſion gaͤntzlich ausgeſchloſſen. Struv. Jurisprud. Feudal. c. 9. Sie kommen auch nicht einmahl darzu, wenn gleich keine rechtmaͤßige Kin- der da ſeynd. In Spanien duͤrf- fen die natuͤrlichen Kinder mit de- nen andern ehelichen und recht- maͤßigen zugleich erben. Nauſicaa, Des Koͤnigs Alcinoi und der Aretes Tochter, welche, als ſie mit ihren Maͤgden auſſer der Stadt gienge, um ihre Kleider im Fluß abzuwaſchen, den Ulyſſem, ſo we- gen des gehabten Schiff-Bruchs gantz nackend und bloß am Ufer ſaß, von ohngefehr antraff, und ihm auf ſeine Bitte Kleider zu- warff, auch ſelbigen mit ſich in die Koͤnigl. Burg nacher Hauſe nahm. Nazaria, Eunoma, des beruͤhmten Red- ners Nazarii, deſſen Orationes un- ter denen Panegyricis minoribus zu finden, gelehrte Tochter, ſie ſoll es in der Oratorie und Beredſamkeit ihrem

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/682>, abgerufen am 22.11.2024.