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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Suppe
Suppe Bennatel anders,

Schneidet gute Semmel ohne
Rinden in einen Tiegel und röstet
solche goldgelb, hernach giesset gute
Rindfleischbrühe drauf, setzet es
aufs Feuer, und lasset es kochen.
Darnach rühret es klar ab, rühret
auch ein Paar Eyerdotter, und et-
was Muscatenblüten hinein, leget
alsdenn ein Blech oben drauf mit
Kohlen, unter den Tiegel aber thut
keine Kohlen, sondern nur an der
Seite herum, und lasset es also o-
ben und unten braun werden, und
darnach auftragen.

Suppe angebrannt,

Ist nach dem alten Weiber
Sprichwort und abergläubischer
Meynung eine Marque und Zei-
chen, daß die Köchin, so selbige
Suppe von ohngefehr anbrennen
lassen, eine verliebte Dirne sey, und
und sich sehr nach einem Manne
sehne.

Suppen-Napff,

Ist ein von Zinn sehr tieff rund
ausgewölbtes Behältnüß sonder
Rand, doch mit 2. kleinen Hen-
ckeln versehen, worinnen die Sup-
pen aufgesetzet werden, stehet biß-
weilen auf 3. zinnernen Knöpffen.

Suppen-Töpfflein,

Ist ein von Zinn gegossenes und
ausgedrehetes kleines Töpfflein
auf drey Knöpffgen stehend, mit ei-
nem Henckel und Deckel, so entwe-
der frey oder angenietet ist, verse-
hen, worinnen man denen Patien-
ten oder Sechswöchnerinnen die
Suppe zu überreichen pfleget.

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Surme Susies
Surme,

Heisset diejenige schwartzbraune
Farbe, wormit das Türckische
Frauenzimmer die Augenlieder
und Augenbrauneu schwartz zu
machen und anzufärben pfleget.

Surtout Courset,

Ist eine gewisse Art von einem
Frauenzimmer-Courset, so vorn-
her über die Brust einen Uberschla-
ge-Latz hat, und über einander zu-
geknöpffet oder mit den darauf ge-
setzten Schleiffen zusammen gehal-
ten werden kan.

Susanna,

Von Babylon, eine Tochter
Helkia und Jojakims Weib, ein
schönes aber doch darbey keusches
und gottesfürchtiges Weibesbild,
ward zwar boßhaffter Weise von
den dazumahl 2. Aeltesten und
Richtern des Jüdischen Volcks, so
sich in ihre Schönheit vergaffet,
und sie bey dem Bad in ihrem Gar-
ten, wiewohl umsonst überfielen,
angeklaget und fälschlich eines mit
einem Gesellen begangenen Ehe-
bruchs beschuldiget, wurde aber
durch Daniels weislich angestellte
Verhör- und Untersuchung von
dem ihr bereits zugesprochenen To-
des-Urtheil, nach GOttes sonder-
barer Schickung wunderlich erret-
tet und loßgesprochen. Vid. Hi-
stor. Susann & Daniel. in S. Codic.
Hildebrand. in Episto. 52. in fin.
Centur. IV. Joh. Franci, Poet. Lusat.
Carmen de Susanna.

Susies gestreifft-,

Ist eine Art eines halb seidenen

und
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Suppe
Suppe Bennatel anders,

Schneidet gute Semmel ohne
Rinden in einen Tiegel und roͤſtet
ſolche goldgelb, hernach gieſſet gute
Rindfleiſchbruͤhe drauf, ſetzet es
aufs Feuer, und laſſet es kochen.
Darnach ruͤhret es klar ab, ruͤhret
auch ein Paar Eyerdotter, und et-
was Muſcatenbluͤten hinein, leget
alsdenn ein Blech oben drauf mit
Kohlen, unter den Tiegel aber thut
keine Kohlen, ſondern nur an der
Seite herum, und laſſet es alſo o-
ben und unten braun werden, und
darnach auftragen.

Suppe angebrannt,

Iſt nach dem alten Weiber
Sprichwort und aberglaͤubiſcher
Meynung eine Marque und Zei-
chen, daß die Koͤchin, ſo ſelbige
Suppe von ohngefehr anbrennen
laſſen, eine verliebte Dirne ſey, und
und ſich ſehr nach einem Manne
ſehne.

Suppen-Napff,

Iſt ein von Zinn ſehr tieff rund
ausgewoͤlbtes Behaͤltnuͤß ſonder
Rand, doch mit 2. kleinen Hen-
ckeln verſehen, worinnen die Sup-
pen aufgeſetzet werden, ſtehet biß-
weilen auf 3. zinnernen Knoͤpffen.

Suppen-Toͤpfflein,

Iſt ein von Zinn gegoſſenes und
ausgedrehetes kleines Toͤpfflein
auf drey Knoͤpffgen ſtehend, mit ei-
nem Henckel und Deckel, ſo entwe-
der frey oder angenietet iſt, verſe-
hen, worinnen man denen Patien-
ten oder Sechswoͤchnerinnen die
Suppe zu uͤberreichen pfleget.

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Surme Suſies
Surme,

Heiſſet diejenige ſchwartzbraune
Farbe, wormit das Tuͤrckiſche
Frauenzimmer die Augenlieder
und Augenbrauneu ſchwartz zu
machen und anzufaͤrben pfleget.

Surtout Courſet,

Iſt eine gewiſſe Art von einem
Frauenzimmer-Courſet, ſo vorn-
her uͤber die Bruſt einen Uberſchla-
ge-Latz hat, und uͤber einander zu-
geknoͤpffet oder mit den darauf ge-
ſetzten Schleiffen zuſammen gehal-
ten werden kan.

Suſanna,

Von Babylon, eine Tochter
Helkia und Jojakims Weib, ein
ſchoͤnes aber doch darbey keuſches
und gottesfuͤrchtiges Weibesbild,
ward zwar boßhaffter Weiſe von
den dazumahl 2. Aelteſten und
Richtern des Juͤdiſchen Volcks, ſo
ſich in ihre Schoͤnheit vergaffet,
und ſie bey dem Bad in ihrem Gar-
ten, wiewohl umſonſt uͤberfielen,
angeklaget und faͤlſchlich eines mit
einem Geſellen begangenen Ehe-
bruchs beſchuldiget, wurde aber
durch Daniels weislich angeſtellte
Verhoͤr- und Unterſuchung von
dem ihr bereits zugeſprochenen To-
des-Urtheil, nach GOttes ſonder-
barer Schickung wunderlich erret-
tet und loßgeſprochen. Vid. Hi-
ſtor. Suſann & Daniel. in S. Codic.
Hildebrand. in Epiſto. 52. in fin.
Centur. IV. Joh. Franci, Poet. Luſat.
Carmen de Suſanna.

Suſies geſtreifft-,

Iſt eine Art eines halb ſeidenen

und
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[0998] Suppe Surme Suſies Suppe Bennatel anders, Schneidet gute Semmel ohne Rinden in einen Tiegel und roͤſtet ſolche goldgelb, hernach gieſſet gute Rindfleiſchbruͤhe drauf, ſetzet es aufs Feuer, und laſſet es kochen. Darnach ruͤhret es klar ab, ruͤhret auch ein Paar Eyerdotter, und et- was Muſcatenbluͤten hinein, leget alsdenn ein Blech oben drauf mit Kohlen, unter den Tiegel aber thut keine Kohlen, ſondern nur an der Seite herum, und laſſet es alſo o- ben und unten braun werden, und darnach auftragen. Suppe angebrannt, Iſt nach dem alten Weiber Sprichwort und aberglaͤubiſcher Meynung eine Marque und Zei- chen, daß die Koͤchin, ſo ſelbige Suppe von ohngefehr anbrennen laſſen, eine verliebte Dirne ſey, und und ſich ſehr nach einem Manne ſehne. Suppen-Napff, Iſt ein von Zinn ſehr tieff rund ausgewoͤlbtes Behaͤltnuͤß ſonder Rand, doch mit 2. kleinen Hen- ckeln verſehen, worinnen die Sup- pen aufgeſetzet werden, ſtehet biß- weilen auf 3. zinnernen Knoͤpffen. Suppen-Toͤpfflein, Iſt ein von Zinn gegoſſenes und ausgedrehetes kleines Toͤpfflein auf drey Knoͤpffgen ſtehend, mit ei- nem Henckel und Deckel, ſo entwe- der frey oder angenietet iſt, verſe- hen, worinnen man denen Patien- ten oder Sechswoͤchnerinnen die Suppe zu uͤberreichen pfleget. Surme, Heiſſet diejenige ſchwartzbraune Farbe, wormit das Tuͤrckiſche Frauenzimmer die Augenlieder und Augenbrauneu ſchwartz zu machen und anzufaͤrben pfleget. Surtout Courſet, Iſt eine gewiſſe Art von einem Frauenzimmer-Courſet, ſo vorn- her uͤber die Bruſt einen Uberſchla- ge-Latz hat, und uͤber einander zu- geknoͤpffet oder mit den darauf ge- ſetzten Schleiffen zuſammen gehal- ten werden kan. Suſanna, Von Babylon, eine Tochter Helkia und Jojakims Weib, ein ſchoͤnes aber doch darbey keuſches und gottesfuͤrchtiges Weibesbild, ward zwar boßhaffter Weiſe von den dazumahl 2. Aelteſten und Richtern des Juͤdiſchen Volcks, ſo ſich in ihre Schoͤnheit vergaffet, und ſie bey dem Bad in ihrem Gar- ten, wiewohl umſonſt uͤberfielen, angeklaget und faͤlſchlich eines mit einem Geſellen begangenen Ehe- bruchs beſchuldiget, wurde aber durch Daniels weislich angeſtellte Verhoͤr- und Unterſuchung von dem ihr bereits zugeſprochenen To- des-Urtheil, nach GOttes ſonder- barer Schickung wunderlich erret- tet und loßgeſprochen. Vid. Hi- ſtor. Suſann & Daniel. in S. Codic. Hildebrand. in Epiſto. 52. in fin. Centur. IV. Joh. Franci, Poet. Luſat. Carmen de Suſanna. Suſies geſtreifft-, Iſt eine Art eines halb ſeidenen und

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/998>, abgerufen am 22.11.2024.