Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.könnte sie nur einer Art der Bewegung fähig seyn. Wenn sie sich in einer krummen Linie bewegte, so müßte sie sich immer in einer krummen Linie be- wegen; denn was der Grund ihrer Bewegung in einer krummen Linie ist, kann nicht zugleich der Grund von ihrer Bewegung in einer geraden Linie werden. Jst nun jeder Körper unzählbarer Ar- ten der Bewegung fähig, so ist ihm keine einzige nothwendig. Jst sie keinem einzelnen nothwen- dig; so kann sie nicht dem Ganzen nothwendig seyn, welches aus allen einzelnen Körpern zu- sammen gesetzt ist. Daß die körperlichen Dinge das sind, was ohne
könnte ſie nur einer Art der Bewegung fähig ſeyn. Wenn ſie ſich in einer krummen Linie bewegte, ſo müßte ſie ſich immer in einer krummen Linie be- wegen; denn was der Grund ihrer Bewegung in einer krummen Linie iſt, kann nicht zugleich der Grund von ihrer Bewegung in einer geraden Linie werden. Jſt nun jeder Körper unzählbarer Ar- ten der Bewegung fähig, ſo iſt ihm keine einzige nothwendig. Jſt ſie keinem einzelnen nothwen- dig; ſo kann ſie nicht dem Ganzen nothwendig ſeyn, welches aus allen einzelnen Körpern zu- ſammen geſetzt iſt. Daß die körperlichen Dinge das ſind, was ohne
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könnte ſie nur einer Art der Bewegung fähig ſeyn.
Wenn ſie ſich in einer krummen Linie bewegte, ſo
müßte ſie ſich immer in einer krummen Linie be-
wegen; denn was der Grund ihrer Bewegung in
einer krummen Linie iſt, kann nicht zugleich der
Grund von ihrer Bewegung in einer geraden Linie
werden. Jſt nun jeder Körper unzählbarer Ar-
ten der Bewegung fähig, ſo iſt ihm keine einzige
nothwendig. Jſt ſie keinem einzelnen nothwen-
dig; ſo kann ſie nicht dem Ganzen nothwendig
ſeyn, welches aus allen einzelnen Körpern zu-
ſammen geſetzt iſt.
Daß die körperlichen Dinge das ſind, was
ſie ſind; daß ſie dieſe und jene Bildung haben,
und keine andre; dieſe und jene Bewegung und
keine andre; dieſen oder jenen Ort einnehmen,
verändern oder behalten, und keinen andern;
daß ſie ſich in dieſer Lage befinden; in dieſer Ord-
nung und Uebereinſtimmung mit andern erſchei-
nen: dieß hängt nicht von ihnen ab; dazu iſt die
zureichende Urſache nicht in ihnen, ſondern außer
ihnen. Jeder gegenwärtige Ort eines Dinges
hat ſeinen Grund nicht weſentlich in ſeinen Kräf-
ten, ſondern in dem Verhältniſſe und Gleichge-
wichte derſelben zu den Kräften der ihm benach-
barten Dinge. Der Ort kann verändert werden,
ohne
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