des Schalles uns mit so vielen Vorstellungen be- reichern; die Augen, diese hellen Spiegel, worin- nen sich so viele prächtige Werke der Natur mit ihren mannichfaltigen Schönheiten abbilden; die Nase, dieser Canal so vieler lieblichen Gerüche, und der Mund mit der Zunge, diesem Werkzeuge alles angenehmen Geschmackes. Hier sehe ich die Lippen, deren mannichfaltige Bewegungen mit der Hülfe der Zunge und ihrem Anschlage bald an den Gaum, bald an die Zähne so viele Veränderungen der Stimme und des Schalles hervorbringen. Hier sehe ich die Zähne, von de- nen einige mit ihrer Schärfe die Speisen zerschnei- den, andre sie mit ihren Spitzen zerreißen, andre breit, flach und uneben sind, sie, gleich Mörser- keulen, zu zermalmen, und in dem Munde so viele Drüsen, reiche Quellen voll Feuchtigkeiten, alle Theile des Mundes schlüpfrich und weich zu erhalten, und die Nahrung durch ihre Vermi- schung mit ihr zur Verdauung geschickter zu machen.
Unter dem Haupte ist der Hals, worinnen er sich, wie in einer Angel bewegt, und sich wenden kann, wie er will.
Auf
des Schalles uns mit ſo vielen Vorſtellungen be- reichern; die Augen, dieſe hellen Spiegel, worin- nen ſich ſo viele prächtige Werke der Natur mit ihren mannichfaltigen Schönheiten abbilden; die Naſe, dieſer Canal ſo vieler lieblichen Gerüche, und der Mund mit der Zunge, dieſem Werkzeuge alles angenehmen Geſchmackes. Hier ſehe ich die Lippen, deren mannichfaltige Bewegungen mit der Hülfe der Zunge und ihrem Anſchlage bald an den Gaum, bald an die Zähne ſo viele Veränderungen der Stimme und des Schalles hervorbringen. Hier ſehe ich die Zähne, von de- nen einige mit ihrer Schärfe die Speiſen zerſchnei- den, andre ſie mit ihren Spitzen zerreißen, andre breit, flach und uneben ſind, ſie, gleich Mörſer- keulen, zu zermalmen, und in dem Munde ſo viele Drüſen, reiche Quellen voll Feuchtigkeiten, alle Theile des Mundes ſchlüpfrich und weich zu erhalten, und die Nahrung durch ihre Vermi- ſchung mit ihr zur Verdauung geſchickter zu machen.
Unter dem Haupte iſt der Hals, worinnen er ſich, wie in einer Angel bewegt, und ſich wenden kann, wie er will.
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des Schalles uns mit ſo vielen Vorſtellungen be-
reichern; die Augen, dieſe hellen Spiegel, worin-
nen ſich ſo viele prächtige Werke der Natur mit
ihren mannichfaltigen Schönheiten abbilden; die
Naſe, dieſer Canal ſo vieler lieblichen Gerüche,
und der Mund mit der Zunge, dieſem Werkzeuge
alles angenehmen Geſchmackes. Hier ſehe ich
die Lippen, deren mannichfaltige Bewegungen
mit der Hülfe der Zunge und ihrem Anſchlage
bald an den Gaum, bald an die Zähne ſo viele
Veränderungen der Stimme und des Schalles
hervorbringen. Hier ſehe ich die Zähne, von de-
nen einige mit ihrer Schärfe die Speiſen zerſchnei-
den, andre ſie mit ihren Spitzen zerreißen, andre
breit, flach und uneben ſind, ſie, gleich Mörſer-
keulen, zu zermalmen, und in dem Munde ſo
viele Drüſen, reiche Quellen voll Feuchtigkeiten,
alle Theile des Mundes ſchlüpfrich und weich zu
erhalten, und die Nahrung durch ihre Vermi-
ſchung mit ihr zur Verdauung geſchickter zu
machen.
Unter dem Haupte iſt der Hals, worinnen er
ſich, wie in einer Angel bewegt, und ſich wenden
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/260>, abgerufen am 21.11.2024.
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