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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.

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Eine eben so unnachahmliche Kunst offenba-
ret sich in dem Gewebe der Schlagadern und
Blutadern, die den ganzen Leib durchkreuzen,
um ihn mit dem Blute, das sie überall verthei-
len, zu nähren, selbst mit tausend kleinern Schlag-
adern und Blutadern versehen, damit es auch ih-
nen nicht an der nöthigen Nahrung gebrechen
möge. Diese Schlagadern, die das Blut em-
pfangen, diese Blutadern, die es zum Herzen zu-
rück bringen, die Klappen sowohl an ihren Mün-
dungen, als in den verschiednen innern Abthei-
lungen derselben, wodurch das Blut entweder
durchgelassen, oder verhindert wird, zurück zu flies-
sen, der Puls in den Schlagadern, der dem
Schlage des Herzens gleich ist, der Druck, den
dadurch das Blut zum beständigen Kreislaufe
empfängt, die größre Stärke und Festigkeit der-
selben von den Blutadern, damit sie nicht zer-
springen, und die wunderbare Verknüpfung und
Gemeinschaft derselben mit einander, alles muß
den, der es gesehen hat, oder davon unterrichtet
wird, in einem beständigen Erstaunen unterhalten.

Außer diesen giebt es hin und wieder viele
Wassergefäße, welche gemeiniglich an gewissen
Drüsen hangen, durch die ein helles, durchsich-
tiges, ins Gelbe fallendes Wasser abgesondert,

und

Eine eben ſo unnachahmliche Kunſt offenba-
ret ſich in dem Gewebe der Schlagadern und
Blutadern, die den ganzen Leib durchkreuzen,
um ihn mit dem Blute, das ſie überall verthei-
len, zu nähren, ſelbſt mit tauſend kleinern Schlag-
adern und Blutadern verſehen, damit es auch ih-
nen nicht an der nöthigen Nahrung gebrechen
möge. Dieſe Schlagadern, die das Blut em-
pfangen, dieſe Blutadern, die es zum Herzen zu-
rück bringen, die Klappen ſowohl an ihren Mün-
dungen, als in den verſchiednen innern Abthei-
lungen derſelben, wodurch das Blut entweder
durchgelaſſen, oder verhindert wird, zurück zu flieſ-
ſen, der Puls in den Schlagadern, der dem
Schlage des Herzens gleich iſt, der Druck, den
dadurch das Blut zum beſtändigen Kreislaufe
empfängt, die größre Stärke und Feſtigkeit der-
ſelben von den Blutadern, damit ſie nicht zer-
ſpringen, und die wunderbare Verknüpfung und
Gemeinſchaft derſelben mit einander, alles muß
den, der es geſehen hat, oder davon unterrichtet
wird, in einem beſtändigen Erſtaunen unterhalten.

Außer dieſen giebt es hin und wieder viele
Waſſergefäße, welche gemeiniglich an gewiſſen
Drüſen hangen, durch die ein helles, durchſich-
tiges, ins Gelbe fallendes Waſſer abgeſondert,

und
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[268/0282] Eine eben ſo unnachahmliche Kunſt offenba- ret ſich in dem Gewebe der Schlagadern und Blutadern, die den ganzen Leib durchkreuzen, um ihn mit dem Blute, das ſie überall verthei- len, zu nähren, ſelbſt mit tauſend kleinern Schlag- adern und Blutadern verſehen, damit es auch ih- nen nicht an der nöthigen Nahrung gebrechen möge. Dieſe Schlagadern, die das Blut em- pfangen, dieſe Blutadern, die es zum Herzen zu- rück bringen, die Klappen ſowohl an ihren Mün- dungen, als in den verſchiednen innern Abthei- lungen derſelben, wodurch das Blut entweder durchgelaſſen, oder verhindert wird, zurück zu flieſ- ſen, der Puls in den Schlagadern, der dem Schlage des Herzens gleich iſt, der Druck, den dadurch das Blut zum beſtändigen Kreislaufe empfängt, die größre Stärke und Feſtigkeit der- ſelben von den Blutadern, damit ſie nicht zer- ſpringen, und die wunderbare Verknüpfung und Gemeinſchaft derſelben mit einander, alles muß den, der es geſehen hat, oder davon unterrichtet wird, in einem beſtändigen Erſtaunen unterhalten. Außer dieſen giebt es hin und wieder viele Waſſergefäße, welche gemeiniglich an gewiſſen Drüſen hangen, durch die ein helles, durchſich- tiges, ins Gelbe fallendes Waſſer abgeſondert, und

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/282>, abgerufen am 21.11.2024.