und durch die bestimmten Adern circulirt, in ei- ner besondern Blutader mit dem Blute vermischt, ins Herz geführt, und aus diesem durch die Schlagadern wieder im ganzen Körper vertheilt wird.
Die Nerven, von denen die Zergliederer des menschlichen Körpers zehn Hauptpaare zählen, sind eine Art kleiner Stricke oder Fäden, die aus dem Gehirne entspringen und sich durch den ganzen Körper bis in die äußersten Enden desselben er- strecken. Wo Nerven sind, ist auch Empfindung. Jn ihren Hölungen enthalten sie eine Art von Mark, welches dem Gehirnmarke ähnlich seyn soll. Nach ihrer Bestimmung sind sie Werkzeuge theils der Empfindung, theils der Bewegung. Ueberall wo der Sitz eines Sinnes ist, da sind auch Nerven, welche zur Empfindung desselben dienen. Es giebt Sehnerven, Gehörnerven, Geruchnerven, Geschmacknerven an der Zunge, wie auch Nerven des Gefühls, die, wie das Ge- fühl selbst, durch den ganzen Körper verbreitet sind, längst dem Rückrade hinlaufen, da sich von einander trennen, und sich durch alle Theile des Leibes erstrecken. Diese sind auch in den Theilen, die zu den andern Sinnen dienen, weil sie außer der ihnen eigenthümlichen Empfindung
auch
und durch die beſtimmten Adern circulirt, in ei- ner beſondern Blutader mit dem Blute vermiſcht, ins Herz geführt, und aus dieſem durch die Schlagadern wieder im ganzen Körper vertheilt wird.
Die Nerven, von denen die Zergliederer des menſchlichen Körpers zehn Hauptpaare zählen, ſind eine Art kleiner Stricke oder Fäden, die aus dem Gehirne entſpringen und ſich durch den ganzen Körper bis in die äußerſten Enden deſſelben er- ſtrecken. Wo Nerven ſind, iſt auch Empfindung. Jn ihren Hölungen enthalten ſie eine Art von Mark, welches dem Gehirnmarke ähnlich ſeyn ſoll. Nach ihrer Beſtimmung ſind ſie Werkzeuge theils der Empfindung, theils der Bewegung. Ueberall wo der Sitz eines Sinnes iſt, da ſind auch Nerven, welche zur Empfindung deſſelben dienen. Es giebt Sehnerven, Gehörnerven, Geruchnerven, Geſchmacknerven an der Zunge, wie auch Nerven des Gefühls, die, wie das Ge- fühl ſelbſt, durch den ganzen Körper verbreitet ſind, längſt dem Rückrade hinlaufen, da ſich von einander trennen, und ſich durch alle Theile des Leibes erſtrecken. Dieſe ſind auch in den Theilen, die zu den andern Sinnen dienen, weil ſie außer der ihnen eigenthümlichen Empfindung
auch
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0283"n="269"/>
und durch die beſtimmten Adern circulirt, in ei-<lb/>
ner beſondern Blutader mit dem Blute vermiſcht,<lb/>
ins Herz geführt, und aus dieſem durch die<lb/>
Schlagadern wieder im ganzen Körper vertheilt<lb/>
wird.</p><lb/><p>Die Nerven, von denen die Zergliederer des<lb/>
menſchlichen Körpers zehn Hauptpaare zählen,<lb/>ſind eine Art kleiner Stricke oder Fäden, die aus<lb/>
dem Gehirne entſpringen und ſich durch den ganzen<lb/>
Körper bis in die äußerſten Enden deſſelben er-<lb/>ſtrecken. Wo Nerven ſind, iſt auch Empfindung.<lb/>
Jn ihren Hölungen enthalten ſie eine Art von<lb/>
Mark, welches dem Gehirnmarke ähnlich ſeyn<lb/>ſoll. Nach ihrer Beſtimmung ſind ſie Werkzeuge<lb/>
theils der Empfindung, theils der Bewegung.<lb/>
Ueberall wo der Sitz eines Sinnes iſt, da ſind<lb/>
auch Nerven, welche zur Empfindung deſſelben<lb/>
dienen. Es giebt Sehnerven, Gehörnerven,<lb/>
Geruchnerven, Geſchmacknerven an der Zunge,<lb/>
wie auch Nerven des Gefühls, die, wie das Ge-<lb/>
fühl ſelbſt, durch den ganzen Körper verbreitet<lb/>ſind, längſt dem Rückrade hinlaufen, da ſich<lb/>
von einander trennen, und ſich durch alle Theile<lb/>
des Leibes erſtrecken. Dieſe ſind auch in den<lb/>
Theilen, die zu den andern Sinnen dienen, weil<lb/>ſie außer der ihnen eigenthümlichen Empfindung<lb/><fwplace="bottom"type="catch">auch</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[269/0283]
und durch die beſtimmten Adern circulirt, in ei-
ner beſondern Blutader mit dem Blute vermiſcht,
ins Herz geführt, und aus dieſem durch die
Schlagadern wieder im ganzen Körper vertheilt
wird.
Die Nerven, von denen die Zergliederer des
menſchlichen Körpers zehn Hauptpaare zählen,
ſind eine Art kleiner Stricke oder Fäden, die aus
dem Gehirne entſpringen und ſich durch den ganzen
Körper bis in die äußerſten Enden deſſelben er-
ſtrecken. Wo Nerven ſind, iſt auch Empfindung.
Jn ihren Hölungen enthalten ſie eine Art von
Mark, welches dem Gehirnmarke ähnlich ſeyn
ſoll. Nach ihrer Beſtimmung ſind ſie Werkzeuge
theils der Empfindung, theils der Bewegung.
Ueberall wo der Sitz eines Sinnes iſt, da ſind
auch Nerven, welche zur Empfindung deſſelben
dienen. Es giebt Sehnerven, Gehörnerven,
Geruchnerven, Geſchmacknerven an der Zunge,
wie auch Nerven des Gefühls, die, wie das Ge-
fühl ſelbſt, durch den ganzen Körper verbreitet
ſind, längſt dem Rückrade hinlaufen, da ſich
von einander trennen, und ſich durch alle Theile
des Leibes erſtrecken. Dieſe ſind auch in den
Theilen, die zu den andern Sinnen dienen, weil
ſie außer der ihnen eigenthümlichen Empfindung
auch
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/283>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.