auch Gefühl haben sollen. Daher können die Augen, die Ohren, die Nase und der Mund Eindrücke annehmen, die bloß von dem Gefühle abhangen, und von den ihnen eignen Nerven nicht gewirkt werden. Die Nerven verursachen aber nicht allein alle Empfindung, sondern setzen auch alle Muskeln des Körpers in Bewegung; daher alle diejenigen Theile, welche mannichfalti- ger Bewegungen fähig seyn sollen, als die Augen, die Ohren und die Zunge, außer den ihnen eignen Nerven noch andre haben, durch deren Hülfe sie bewegt werden.
Alle diese Theile haben ganz feine und un- sichtbare Oeffnungen, welche Schweislöcher ge- nannt werden, damit die leichtesten und feinsten Materien, die im Körper überflüßig sind, ver- dünsten sollen.
O welch eine tiefe unaussprechlich große Kunst und Weisheit offenbaret sich bloß in diesen vornehmsten innern festen Theilen des menschlichen Körpers! Von welch einer mannichfaltigen Art, Bildung, Einrichtung, Lage, Wirkung und Bestimmung sind sie nicht! Und sind die flüßigen Theile unsers Leibes weniger bewundernswürdig? Jn welch ein Erstaunen über den unbegreiflichen
Reich-
auch Gefühl haben ſollen. Daher können die Augen, die Ohren, die Naſe und der Mund Eindrücke annehmen, die bloß von dem Gefühle abhangen, und von den ihnen eignen Nerven nicht gewirkt werden. Die Nerven verurſachen aber nicht allein alle Empfindung, ſondern ſetzen auch alle Muſkeln des Körpers in Bewegung; daher alle diejenigen Theile, welche mannichfalti- ger Bewegungen fähig ſeyn ſollen, als die Augen, die Ohren und die Zunge, außer den ihnen eignen Nerven noch andre haben, durch deren Hülfe ſie bewegt werden.
Alle dieſe Theile haben ganz feine und un- ſichtbare Oeffnungen, welche Schweislöcher ge- nannt werden, damit die leichteſten und feinſten Materien, die im Körper überflüßig ſind, ver- dünſten ſollen.
O welch eine tiefe unausſprechlich große Kunſt und Weisheit offenbaret ſich bloß in dieſen vornehmſten innern feſten Theilen des menſchlichen Körpers! Von welch einer mannichfaltigen Art, Bildung, Einrichtung, Lage, Wirkung und Beſtimmung ſind ſie nicht! Und ſind die flüßigen Theile unſers Leibes weniger bewundernswürdig? Jn welch ein Erſtaunen über den unbegreiflichen
Reich-
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auch Gefühl haben ſollen. Daher können die
Augen, die Ohren, die Naſe und der Mund
Eindrücke annehmen, die bloß von dem Gefühle
abhangen, und von den ihnen eignen Nerven
nicht gewirkt werden. Die Nerven verurſachen
aber nicht allein alle Empfindung, ſondern ſetzen
auch alle Muſkeln des Körpers in Bewegung;
daher alle diejenigen Theile, welche mannichfalti-
ger Bewegungen fähig ſeyn ſollen, als die Augen,
die Ohren und die Zunge, außer den ihnen eignen
Nerven noch andre haben, durch deren Hülfe ſie
bewegt werden.
Alle dieſe Theile haben ganz feine und un-
ſichtbare Oeffnungen, welche Schweislöcher ge-
nannt werden, damit die leichteſten und feinſten
Materien, die im Körper überflüßig ſind, ver-
dünſten ſollen.
O welch eine tiefe unausſprechlich große
Kunſt und Weisheit offenbaret ſich bloß in dieſen
vornehmſten innern feſten Theilen des menſchlichen
Körpers! Von welch einer mannichfaltigen Art,
Bildung, Einrichtung, Lage, Wirkung und
Beſtimmung ſind ſie nicht! Und ſind die flüßigen
Theile unſers Leibes weniger bewundernswürdig?
Jn welch ein Erſtaunen über den unbegreiflichen
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/284>, abgerufen am 21.11.2024.
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