len an allen Regelmäßigen in seinem Handlungen, und sein Misfallen an dem Gegentheile, welches die schädlichen Folgen desselben entdecken, ist sei- ne Heiligkeit, die ich, weil sie ein Wohlgefallen an allem Guten, und ein thätiges Misfallen an allem Bösen ist, für eben so unendlich, als seine andern Eigenschaften erkennen muß.
Jch bin frey, weil viele meiner Handlun- gen von meiner eigenthümlichen Einsicht, Wahl und Kraft abhangen; ich klage nur über Noth- wendigkeit und Zwang, wo ich wider meine Ein- sicht, Neigung, Wahl und Lust handeln muß. Da mein Schöpfer sowohl in seinem Daseyn, als in seiner Natur von allen andern Wesen un- abhängig ist: So muß er nothwendig das freye- ste Wesen seyn. Seine Freyheit ist, wie alle seine andern Eigenschaften, durch keine Grenzen eingeschränkt, weil seine Handlungen und Wir- kungen ohne Ausnahme bloß von seinem Verstan- de, von seiner Einsicht, Neigung, Wahl und Kraft abhangen; weil sie keinen andern Grund, als sein eignes nothwendiges Wesen haben.
Meine Glückseeligkeit besteht in dem Ver- gnügen, welches theils aus dem Bewußtseyn meiner Vorzüge und der Erfüllung meiner End-
zwecke,
len an allen Regelmäßigen in ſeinem Handlungen, und ſein Misfallen an dem Gegentheile, welches die ſchädlichen Folgen deſſelben entdecken, iſt ſei- ne Heiligkeit, die ich, weil ſie ein Wohlgefallen an allem Guten, und ein thätiges Misfallen an allem Böſen iſt, für eben ſo unendlich, als ſeine andern Eigenſchaften erkennen muß.
Jch bin frey, weil viele meiner Handlun- gen von meiner eigenthümlichen Einſicht, Wahl und Kraft abhangen; ich klage nur über Noth- wendigkeit und Zwang, wo ich wider meine Ein- ſicht, Neigung, Wahl und Luſt handeln muß. Da mein Schöpfer ſowohl in ſeinem Daſeyn, als in ſeiner Natur von allen andern Weſen un- abhängig iſt: So muß er nothwendig das freye- ſte Weſen ſeyn. Seine Freyheit iſt, wie alle ſeine andern Eigenſchaften, durch keine Grenzen eingeſchränkt, weil ſeine Handlungen und Wir- kungen ohne Ausnahme bloß von ſeinem Verſtan- de, von ſeiner Einſicht, Neigung, Wahl und Kraft abhangen; weil ſie keinen andern Grund, als ſein eignes nothwendiges Weſen haben.
Meine Glückſeeligkeit beſteht in dem Ver- gnügen, welches theils aus dem Bewußtſeyn meiner Vorzüge und der Erfüllung meiner End-
zwecke,
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len an allen Regelmäßigen in ſeinem Handlungen,
und ſein Misfallen an dem Gegentheile, welches
die ſchädlichen Folgen deſſelben entdecken, iſt ſei-
ne Heiligkeit, die ich, weil ſie ein Wohlgefallen
an allem Guten, und ein thätiges Misfallen an
allem Böſen iſt, für eben ſo unendlich, als ſeine
andern Eigenſchaften erkennen muß.
Jch bin frey, weil viele meiner Handlun-
gen von meiner eigenthümlichen Einſicht, Wahl
und Kraft abhangen; ich klage nur über Noth-
wendigkeit und Zwang, wo ich wider meine Ein-
ſicht, Neigung, Wahl und Luſt handeln muß.
Da mein Schöpfer ſowohl in ſeinem Daſeyn,
als in ſeiner Natur von allen andern Weſen un-
abhängig iſt: So muß er nothwendig das freye-
ſte Weſen ſeyn. Seine Freyheit iſt, wie alle
ſeine andern Eigenſchaften, durch keine Grenzen
eingeſchränkt, weil ſeine Handlungen und Wir-
kungen ohne Ausnahme bloß von ſeinem Verſtan-
de, von ſeiner Einſicht, Neigung, Wahl und
Kraft abhangen; weil ſie keinen andern Grund,
als ſein eignes nothwendiges Weſen haben.
Meine Glückſeeligkeit beſteht in dem Ver-
gnügen, welches theils aus dem Bewußtſeyn
meiner Vorzüge und der Erfüllung meiner End-
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/354>, abgerufen am 22.11.2024.
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