immer ein endliches Daseyn? Haben nicht alle Wesen außer Gott, einen Anfang, und wenn sie auch alle zusammengenommen ewig dauern soll- ten, können sie nicht aufhören, nicht auf ein- mal durch seinen allmächtigen Willen ihres Da- seyns beraubt werden? Siehe, Gott ist groß und unbekannt. Seine Jahrzahl kann niemand forschen.
Gott ist, der er war; er war, der er ist; er ist, der er seyn wird, und wird seyn, der er ist, ohne einen wirklichen Anfang, ohne einen möglichen Anfang; ohne ein wirkliches Ende, oh- ne ein mögliches Ende, ohne alle Veränderung, Folge und Abwechslung in seinem Wesen. Dieß lehrt mich das unbetrügliche Zeugniß seiner Of- fenbarung, nach welcher er Gott, der ewige Kö- nig ist, der allein Unsterblichkeit hat, der leben- dige Gott, der ewiglich lebet, der die Ewigkeit bewohnt und eigenthümlich besitzt. Ehe denn die Berge wurden, ehe die Erde und die Welt erschaffen wurde, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Er ist, ehe denn kein Tag war. Seine Jahre währen für und für. Die Himmel, die er ge- macht hat, werden vergehen; aber er bleibet; sie werden veralten, wie ein Gewand; sie werden verwandelt werden, wie ein Kleid, wenn er sie
ver-
immer ein endliches Daſeyn? Haben nicht alle Weſen außer Gott, einen Anfang, und wenn ſie auch alle zuſammengenommen ewig dauern ſoll- ten, können ſie nicht aufhören, nicht auf ein- mal durch ſeinen allmächtigen Willen ihres Da- ſeyns beraubt werden? Siehe, Gott iſt groß und unbekannt. Seine Jahrzahl kann niemand forſchen.
Gott iſt, der er war; er war, der er iſt; er iſt, der er ſeyn wird, und wird ſeyn, der er iſt, ohne einen wirklichen Anfang, ohne einen möglichen Anfang; ohne ein wirkliches Ende, oh- ne ein mögliches Ende, ohne alle Veränderung, Folge und Abwechslung in ſeinem Weſen. Dieß lehrt mich das unbetrügliche Zeugniß ſeiner Of- fenbarung, nach welcher er Gott, der ewige Kö- nig iſt, der allein Unſterblichkeit hat, der leben- dige Gott, der ewiglich lebet, der die Ewigkeit bewohnt und eigenthümlich beſitzt. Ehe denn die Berge wurden, ehe die Erde und die Welt erſchaffen wurde, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Er iſt, ehe denn kein Tag war. Seine Jahre währen für und für. Die Himmel, die er ge- macht hat, werden vergehen; aber er bleibet; ſie werden veralten, wie ein Gewand; ſie werden verwandelt werden, wie ein Kleid, wenn er ſie
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immer ein endliches Daſeyn? Haben nicht alle
Weſen außer Gott, einen Anfang, und wenn ſie
auch alle zuſammengenommen ewig dauern ſoll-
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mal durch ſeinen allmächtigen Willen ihres Da-
ſeyns beraubt werden? Siehe, Gott iſt groß
und unbekannt. Seine Jahrzahl kann
niemand forſchen.
Gott iſt, der er war; er war, der er iſt;
er iſt, der er ſeyn wird, und wird ſeyn, der er
iſt, ohne einen wirklichen Anfang, ohne einen
möglichen Anfang; ohne ein wirkliches Ende, oh-
ne ein mögliches Ende, ohne alle Veränderung,
Folge und Abwechslung in ſeinem Weſen. Dieß
lehrt mich das unbetrügliche Zeugniß ſeiner Of-
fenbarung, nach welcher er Gott, der ewige Kö-
nig iſt, der allein Unſterblichkeit hat, der leben-
dige Gott, der ewiglich lebet, der die Ewigkeit
bewohnt und eigenthümlich beſitzt. Ehe denn
die Berge wurden, ehe die Erde und die Welt
erſchaffen wurde, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Er iſt, ehe denn kein Tag war. Seine Jahre
währen für und für. Die Himmel, die er ge-
macht hat, werden vergehen; aber er bleibet; ſie
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/408>, abgerufen am 24.11.2024.
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