bei den Anfangsworten des Evangeliums und em- pfängt darauf den Segen der h. Kirche: "Der Segen Gottes des Vaters, des Sohnes und des h. Geistes komme über dich herab und bleibe immer- dar! Amen!"
Ein ernstwichtiger Segen! Durch ihn erflehet und spendet die h. Kirche der Mutter die Gnaden- hülfe des Herrn für ihren Mutterberuf, auf daß sie denselben in Kraft der himmlischen Hülfe nach Gottes h. Willen, zur Ehre des Herrn und zum Heil ihres Kindes vollführen möge.
Und so entlässet nun die h. Kirche die Mutter, gleichsam eingeweihet, gesegnet und begnadigt für ihre hohe Aufgabe, die sie an ihrem Kinde zu voll- ziehen hat. In der That, so stellt sich dieser ganze Akt der kirchlichen Einführung beim "ersten Kirchen- gange" dar als eine feierliche, von der Kirche voll- zogene Einführung der Mutter in ihren mütter- lichen Beruf. Freilich wird diese Gelegenheit auch benutzt, um Gott, wie wir hörten, in feierlicher Art den gebührenden Dank zu bringen. Als vor- herrschend ist doch der Zweck gerichtet auf den mütterlichen Beruf; die Mutter soll - so will es die Kirche - bei dieser Gelegenheit sich ihrer hoch- wichtigen Aufgabe als Mutter bewußt werden; sie soll sich und ihr Kind und Alles, was sie an ihm thun wird, dem Herrn empfehlen; sie soll in das wichtige Wert von der h. Kirche eingeführt und eingesegnet werden; sie soll es fortan an der Hand der Kirche vollführen.
Wie sehr steht es also zu bedauern, wenn dieser schöne Akt von christlichen Müttern versäumt wird!
bei den Anfangsworten des Evangeliums und em- pfängt darauf den Segen der h. Kirche: „Der Segen Gottes des Vaters, des Sohnes und des h. Geistes komme über dich herab und bleibe immer- dar! Amen!“
Ein ernstwichtiger Segen! Durch ihn erflehet und spendet die h. Kirche der Mutter die Gnaden- hülfe des Herrn für ihren Mutterberuf, auf daß sie denselben in Kraft der himmlischen Hülfe nach Gottes h. Willen, zur Ehre des Herrn und zum Heil ihres Kindes vollführen möge.
Und so entlässet nun die h. Kirche die Mutter, gleichsam eingeweihet, gesegnet und begnadigt für ihre hohe Aufgabe, die sie an ihrem Kinde zu voll- ziehen hat. In der That, so stellt sich dieser ganze Akt der kirchlichen Einführung beim „ersten Kirchen- gange“ dar als eine feierliche, von der Kirche voll- zogene Einführung der Mutter in ihren mütter- lichen Beruf. Freilich wird diese Gelegenheit auch benutzt, um Gott, wie wir hörten, in feierlicher Art den gebührenden Dank zu bringen. Als vor- herrschend ist doch der Zweck gerichtet auf den mütterlichen Beruf; die Mutter soll – so will es die Kirche – bei dieser Gelegenheit sich ihrer hoch- wichtigen Aufgabe als Mutter bewußt werden; sie soll sich und ihr Kind und Alles, was sie an ihm thun wird, dem Herrn empfehlen; sie soll in das wichtige Wert von der h. Kirche eingeführt und eingesegnet werden; sie soll es fortan an der Hand der Kirche vollführen.
Wie sehr steht es also zu bedauern, wenn dieser schöne Akt von christlichen Müttern versäumt wird!
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bei den Anfangsworten des Evangeliums und em-
pfängt darauf den Segen der h. Kirche: „Der
Segen Gottes des Vaters, des Sohnes und des
h. Geistes komme über dich herab und bleibe immer-
dar! Amen!“
Ein ernstwichtiger Segen! Durch ihn erflehet
und spendet die h. Kirche der Mutter die Gnaden-
hülfe des Herrn für ihren Mutterberuf, auf daß
sie denselben in Kraft der himmlischen Hülfe nach
Gottes h. Willen, zur Ehre des Herrn und zum
Heil ihres Kindes vollführen möge.
Und so entlässet nun die h. Kirche die Mutter,
gleichsam eingeweihet, gesegnet und begnadigt für
ihre hohe Aufgabe, die sie an ihrem Kinde zu voll-
ziehen hat. In der That, so stellt sich dieser ganze
Akt der kirchlichen Einführung beim „ersten Kirchen-
gange“ dar als eine feierliche, von der Kirche voll-
zogene Einführung der Mutter in ihren mütter-
lichen Beruf. Freilich wird diese Gelegenheit auch
benutzt, um Gott, wie wir hörten, in feierlicher
Art den gebührenden Dank zu bringen. Als vor-
herrschend ist doch der Zweck gerichtet auf den
mütterlichen Beruf; die Mutter soll – so will es
die Kirche – bei dieser Gelegenheit sich ihrer hoch-
wichtigen Aufgabe als Mutter bewußt werden; sie
soll sich und ihr Kind und Alles, was sie an ihm
thun wird, dem Herrn empfehlen; sie soll in das
wichtige Wert von der h. Kirche eingeführt und
eingesegnet werden; sie soll es fortan an der Hand
der Kirche vollführen.
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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/229>, abgerufen am 26.11.2024.
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