Einundzwanzigste Betrachtung. Jesu allgemeine, thätige und großmüthige Menschenliebe.
Ephes. 5, 2.
Wandelt in der Liebe, gleichwie Christus uns geliebet hat.
Jesus erklärte die Menschenliebe für das Grundge- setz in seinem Reiche, für das sicherste und un- trüglichste Kennzeichen seiner wahren Verehrer; ja er zeigte sich selbst in allen seinen Reden und Hand- lungen als das glänzendste Muster einer unbeschreib- lichen und alles übersteigenden Menschenliebe. Wer kann es ganz fassen und würdig genug bewundern, was er aus Liebe zu uns und allen Menschen gethan und gelitten, was er aufgeopfert und verleugnet hat? denn seine großmüthige, allgemeine, thätige und ganz uneigennützige Menschenliebe, ist völlig oh- ne Beyspiel. Was bewog ihn, den Herrn der Herrlichkeit, vom Himmel auf die Erde zu kommen, die größte Hoheit mit der tiefsten Niedrigkeit, den Thron mit dem Stande eines geringen Mannes zu vertauschen? Was bewog ihn, Verachtung und Spott, Leiden und Tod zu erdulden? war es nicht seine grenzenlose Liebe gegen uns arme verirrte Men- schen, gegen uns undankbare und ungehorsame Sün-
der?
J 2
Einundzwanzigſte Betrachtung. Jeſu allgemeine, thätige und großmüthige Menſchenliebe.
Epheſ. 5, 2.
Wandelt in der Liebe, gleichwie Chriſtus uns geliebet hat.
Jeſus erklärte die Menſchenliebe für das Grundge- ſetz in ſeinem Reiche, für das ſicherſte und un- trüglichſte Kennzeichen ſeiner wahren Verehrer; ja er zeigte ſich ſelbſt in allen ſeinen Reden und Hand- lungen als das glänzendſte Muſter einer unbeſchreib- lichen und alles überſteigenden Menſchenliebe. Wer kann es ganz faſſen und würdig genug bewundern, was er aus Liebe zu uns und allen Menſchen gethan und gelitten, was er aufgeopfert und verleugnet hat? denn ſeine großmüthige, allgemeine, thätige und ganz uneigennützige Menſchenliebe, iſt völlig oh- ne Beyſpiel. Was bewog ihn, den Herrn der Herrlichkeit, vom Himmel auf die Erde zu kommen, die größte Hoheit mit der tiefſten Niedrigkeit, den Thron mit dem Stande eines geringen Mannes zu vertauſchen? Was bewog ihn, Verachtung und Spott, Leiden und Tod zu erdulden? war es nicht ſeine grenzenloſe Liebe gegen uns arme verirrte Men- ſchen, gegen uns undankbare und ungehorſame Sün-
der?
J 2
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Einundzwanzigſte Betrachtung.
Jeſu allgemeine, thätige und großmüthige
Menſchenliebe.
Epheſ. 5, 2.
Wandelt in der Liebe, gleichwie Chriſtus uns geliebet hat.
Jeſus erklärte die Menſchenliebe für das Grundge-
ſetz in ſeinem Reiche, für das ſicherſte und un-
trüglichſte Kennzeichen ſeiner wahren Verehrer; ja
er zeigte ſich ſelbſt in allen ſeinen Reden und Hand-
lungen als das glänzendſte Muſter einer unbeſchreib-
lichen und alles überſteigenden Menſchenliebe. Wer
kann es ganz faſſen und würdig genug bewundern,
was er aus Liebe zu uns und allen Menſchen gethan
und gelitten, was er aufgeopfert und verleugnet hat?
denn ſeine großmüthige, allgemeine, thätige und
ganz uneigennützige Menſchenliebe, iſt völlig oh-
ne Beyſpiel. Was bewog ihn, den Herrn der
Herrlichkeit, vom Himmel auf die Erde zu kommen,
die größte Hoheit mit der tiefſten Niedrigkeit, den
Thron mit dem Stande eines geringen Mannes zu
vertauſchen? Was bewog ihn, Verachtung und
Spott, Leiden und Tod zu erdulden? war es nicht
ſeine grenzenloſe Liebe gegen uns arme verirrte Men-
ſchen, gegen uns undankbare und ungehorſame Sün-
der?
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Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_nachahmung_1792/157>, abgerufen am 24.11.2024.
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