einst im Himmel ewig deine Freunde seyn und blei- ben mögen. Thust du das, so wirst du zwar bey ih- rem Abschiede aus der Welt ihnen mit wehmüthigem Herzen zum Grabe folgen; aber du wirst auch hof- nungsvoll in jene Welt ihnen nachsehen, und dich freuen, daß du sie wieder finden wirst. Denn die Religion Jesu, welche die Freundschaft so sehr ver- edelt und befestiget, benimmt dir alle Furcht vor ei- ner ewigen Trennung; sie giebt dir die Hofnung, daß Gott die Seelen, die sich hier liebten, einst auf immer wieder vereinigen wird.
Gott, welche Schaar ist dort vereint! Die Frommen, die ich hier beweint, Die find ich droben wieder. Dort sammlet deine Vaterhand Sie, die ein Sinn schon hier verband, Herr, alle deine Glieder! Ewig werd ich frey von Mängeln, Selbst mit Engeln, Mir zum Segen Da die reinste Freundschaft pflegen.
Drey-
LII. Betrachtung.
einſt im Himmel ewig deine Freunde ſeyn und blei- ben mögen. Thuſt du das, ſo wirſt du zwar bey ih- rem Abſchiede aus der Welt ihnen mit wehmüthigem Herzen zum Grabe folgen; aber du wirſt auch hof- nungsvoll in jene Welt ihnen nachſehen, und dich freuen, daß du ſie wieder finden wirſt. Denn die Religion Jeſu, welche die Freundſchaft ſo ſehr ver- edelt und befeſtiget, benimmt dir alle Furcht vor ei- ner ewigen Trennung; ſie giebt dir die Hofnung, daß Gott die Seelen, die ſich hier liebten, einſt auf immer wieder vereinigen wird.
Gott, welche Schaar iſt dort vereint! Die Frommen, die ich hier beweint, Die find ich droben wieder. Dort ſammlet deine Vaterhand Sie, die ein Sinn ſchon hier verband, Herr, alle deine Glieder! Ewig werd ich frey von Mängeln, Selbſt mit Engeln, Mir zum Segen Da die reinſte Freundſchaft pflegen.
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LII. Betrachtung.
einſt im Himmel ewig deine Freunde ſeyn und blei-
ben mögen. Thuſt du das, ſo wirſt du zwar bey ih-
rem Abſchiede aus der Welt ihnen mit wehmüthigem
Herzen zum Grabe folgen; aber du wirſt auch hof-
nungsvoll in jene Welt ihnen nachſehen, und dich
freuen, daß du ſie wieder finden wirſt. Denn die
Religion Jeſu, welche die Freundſchaft ſo ſehr ver-
edelt und befeſtiget, benimmt dir alle Furcht vor ei-
ner ewigen Trennung; ſie giebt dir die Hofnung,
daß Gott die Seelen, die ſich hier liebten, einſt auf
immer wieder vereinigen wird.
Gott, welche Schaar iſt dort vereint!
Die Frommen, die ich hier beweint,
Die find ich droben wieder.
Dort ſammlet deine Vaterhand
Sie, die ein Sinn ſchon hier verband,
Herr, alle deine Glieder!
Ewig werd ich frey von Mängeln,
Selbſt mit Engeln,
Mir zum Segen
Da die reinſte Freundſchaft pflegen.
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Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_nachahmung_1792/373>, abgerufen am 16.07.2024.
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