dürfen nie befürchten, daß wir irren und fehlen wer- den, so bald wir in seine Fußtapfen treten. Billigte Gott sein Verhalten mit sichtbarer Zufriedenheit und mit ausgezeichnetem Wohlgefallen, so wird er auch uns seinen Beyfall nicht versagen, wenn wir jenes Muster überall uns vorstellen. Denn nichts kann uns mehr wahre Größe des Geistes verschaffen, nichts kann uns Gott näher bringen, und seiner Ge- meinschaft würdiger machen, als wenn uns der Sinn belebt, den wir an unserm Heilande bewundern.
Noch wichtiger wird das Beyspiel Jesu auch dadurch, weil es allgemein brauchbar und an- wendbar, weil es ein Beyspiel für die Welt ist. Denn, so wie seine Lehre für alle Gegenden der Er- de und für alle Menschen passend bleibt: eben so ist auch sein Beyspiel für alle, ohne Unterschied des Standes, des Alters und der Beschäftigung, nütz- lich. So wie die Vortheile seines Versöhnungstodes über alle Menschen sich verbreiten,*) so wie davon keiner, der sie sucht, ausgeschlossen bleibt; eben so ist auch sein Beyspiel für jeden Wohlthat, der es zu seiner Bildung benutzen will. Jeder, der dieses Beyspiel studiert, wird immer etwas finden, was er in seinen Verhältnissen, worinne er steht, nachah- men und auf sich anwenden kann, und es ist kein Zustand unsers Lebens, kein Beruf, keine Lebensart,
in
*) 1. Joh. 2, 2.
III. Betrachtung.
dürfen nie befürchten, daß wir irren und fehlen wer- den, ſo bald wir in ſeine Fußtapfen treten. Billigte Gott ſein Verhalten mit ſichtbarer Zufriedenheit und mit ausgezeichnetem Wohlgefallen, ſo wird er auch uns ſeinen Beyfall nicht verſagen, wenn wir jenes Muſter überall uns vorſtellen. Denn nichts kann uns mehr wahre Größe des Geiſtes verſchaffen, nichts kann uns Gott näher bringen, und ſeiner Ge- meinſchaft würdiger machen, als wenn uns der Sinn belebt, den wir an unſerm Heilande bewundern.
Noch wichtiger wird das Beyſpiel Jeſu auch dadurch, weil es allgemein brauchbar und an- wendbar, weil es ein Beyſpiel für die Welt iſt. Denn, ſo wie ſeine Lehre für alle Gegenden der Er- de und für alle Menſchen paſſend bleibt: eben ſo iſt auch ſein Beyſpiel für alle, ohne Unterſchied des Standes, des Alters und der Beſchäftigung, nütz- lich. So wie die Vortheile ſeines Verſöhnungstodes über alle Menſchen ſich verbreiten,*) ſo wie davon keiner, der ſie ſucht, ausgeſchloſſen bleibt; eben ſo iſt auch ſein Beyſpiel für jeden Wohlthat, der es zu ſeiner Bildung benutzen will. Jeder, der dieſes Beyſpiel ſtudiert, wird immer etwas finden, was er in ſeinen Verhältniſſen, worinne er ſteht, nachah- men und auf ſich anwenden kann, und es iſt kein Zuſtand unſers Lebens, kein Beruf, keine Lebensart,
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*) 1. Joh. 2, 2.
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III. Betrachtung.
dürfen nie befürchten, daß wir irren und fehlen wer-
den, ſo bald wir in ſeine Fußtapfen treten. Billigte
Gott ſein Verhalten mit ſichtbarer Zufriedenheit und
mit ausgezeichnetem Wohlgefallen, ſo wird er auch
uns ſeinen Beyfall nicht verſagen, wenn wir jenes
Muſter überall uns vorſtellen. Denn nichts kann
uns mehr wahre Größe des Geiſtes verſchaffen,
nichts kann uns Gott näher bringen, und ſeiner Ge-
meinſchaft würdiger machen, als wenn uns der Sinn
belebt, den wir an unſerm Heilande bewundern.
Noch wichtiger wird das Beyſpiel Jeſu auch
dadurch, weil es allgemein brauchbar und an-
wendbar, weil es ein Beyſpiel für die Welt iſt.
Denn, ſo wie ſeine Lehre für alle Gegenden der Er-
de und für alle Menſchen paſſend bleibt: eben ſo iſt
auch ſein Beyſpiel für alle, ohne Unterſchied des
Standes, des Alters und der Beſchäftigung, nütz-
lich. So wie die Vortheile ſeines Verſöhnungstodes
über alle Menſchen ſich verbreiten, *) ſo wie davon
keiner, der ſie ſucht, ausgeſchloſſen bleibt; eben ſo
iſt auch ſein Beyſpiel für jeden Wohlthat, der es zu
ſeiner Bildung benutzen will. Jeder, der dieſes
Beyſpiel ſtudiert, wird immer etwas finden, was er
in ſeinen Verhältniſſen, worinne er ſteht, nachah-
men und auf ſich anwenden kann, und es iſt kein
Zuſtand unſers Lebens, kein Beruf, keine Lebensart,
in
*) 1. Joh. 2, 2.
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Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_nachahmung_1792/41>, abgerufen am 11.06.2024.
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