Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Crosner, Alexius: Ein Sermon vom Hochwirdigen heiligen Sacrament/ des leibs vnd bluts Christi / durch Alexium Crosner von Colditz auff dem Schlos zu Dresden jnn Meissen gepredigt. Wittenberg, 1531.

Bild:
<< vorherige Seite

als die allein das frümste vnd liebste (ich meine aber das beschissenste) kind sind / da sey vns Gott fur / wie vns auch die schrifft vnd Christus selbs / das widerspiel krefftiglich anzeigt.

Lügen vom geistlichen vnd weltlichen stand.

Fürder wird vnbequemlich von den vermeinten geistlichen gesagt / das Christus jnn diesem seinem heiligen Sacrament / zwene stende sol eingesetzt haben (so sie es doch am exempel der ersten kirchen / vnd lange zeit hernach / billich anders solten vermerckt haben / als die beide gestalt allen jnn gemein / one allen vnterscheid ge geben / vnd auch empfangen hat) Erstlich / den weltlichen Weltliche. Geistliche.odder Leyen stand / jnn dem er den Aposteln seinen leib geben hat. Zum andern / den geistlichen odder priestern stand / so er jn sein blut gab.

Da widder wird bald gezanckt vnd gesprochen / also gebürt einem jeden stand des seinen sich zu halten / das ist / wie die Leyen odder baurn (als sie denn von den geistlichen wenig anders geheissen vnd gehalten werden) allein den leib Christi essen / also sollen die Priester allein dus blut trincken / so doch die Priester (als die des sacks jn alwege funff zippel / vnd also den Des sacks fünff zippel haben.vorteil haben wollen) zu gleich essen vnd trincken / vnd also folgend / mit vnrecht geistlich vnd weltlich / baurn vnd priestern / kuh vnd kalb zu gleich / vnd dadurch die furnemesten / höhesten / vnd wirdigsten sein wollen / So hinwider / nach dieser vnrechter meinung / die Leyen billich die furnemesten weren / als denen Christus erstlich seinen leib zu essen geben hat / vnd letzlich den geistlichen sein blut zu trincken.

Vnd was mehr nerrisches / vngereimtes / vnd vngegründtes dinges daraus folget / wie es denn allezeit Am klügisten / am nerrischten.gehet / so die vernunfft / one / vber vnd widder Gottes wort / am aller klügesten sein wil / vnd gantz oben schwe ben / das sie allenthalb / wie man sagt / mit dem hindern Sprichwort.jnn die milch fellet / vnd zu einer rechten ertzhuren vnd nerrin wird / etc.

als die allein das frümste vnd liebste (ich meine aber das beschissenste) kind sind / da sey vns Gott fur / wie vns auch die schrifft vnd Christus selbs / das widerspiel krefftiglich anzeigt.

Lügen vom geistlichen vnd weltlichen stand.

Fürder wird vnbequemlich von den vermeinten geistlichen gesagt / das Christus jnn diesem seinem heiligen Sacrament / zwene stende sol eingesetzt haben (so sie es doch am exempel der ersten kirchen / vñ lange zeit hernach / billich anders solten vermerckt haben / als die beide gestalt allen jnn gemein / one allen vnterscheid ge geben / vnd auch empfangen hat) Erstlich / den weltlichen Weltliche. Geistliche.odder Leyen stand / jnn dem er den Aposteln seinen leib geben hat. Zum andern / den geistlichen odder priestern stand / so er jn sein blut gab.

Da widder wird bald gezanckt vnd gesprochen / also gebürt einem jeden stand des seinen sich zu halten / das ist / wie die Leyen odder baurn (als sie denn von den geistlichen wenig anders geheissen vnd gehalten werden) allein den leib Christi essen / also sollen die Priester allein dus blut trincken / so doch die Priester (als die des sacks jn alwege funff zippel / vnd also den Des sacks fünff zippel haben.vorteil haben wollen) zu gleich essen vnd trincken / vnd also folgend / mit vnrecht geistlich vnd weltlich / baurn vnd priestern / kuh vnd kalb zu gleich / vnd dadurch die furnemesten / höhesten / vnd wirdigsten sein wollen / So hinwider / nach dieser vnrechter meinung / die Leyen billich die furnemesten weren / als denen Christus erstlich seinen leib zu essen geben hat / vnd letzlich den geistlichen sein blut zu trincken.

Vnd was mehr nerrisches / vngereimtes / vnd vngegründtes dinges daraus folget / wie es denn allezeit Am klügisten / am nerrischten.gehet / so die vernunfft / one / vber vnd widder Gottes wort / am aller klügesten sein wil / vnd gantz oben schwe ben / das sie allenthalb / wie man sagt / mit dem hindern Sprichwort.jnn die milch fellet / vnd zu einer rechten ertzhuren vnd nerrin wird / etc.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0054"/>
als die allein das frümste vnd liebste (ich meine aber das beschissenste) kind sind / da sey vns Gott fur / wie vns auch die schrifft vnd Christus selbs / das widerspiel krefftiglich anzeigt.</p>
        <note place="left">Lügen vom geistlichen vnd weltlichen stand.</note>
        <p>Fürder wird vnbequemlich von den vermeinten geistlichen gesagt / das Christus jnn diesem seinem heiligen Sacrament / zwene stende sol eingesetzt haben (so sie es doch am exempel der ersten kirchen / vn&#x0303; lange zeit hernach / billich anders solten vermerckt haben / als die beide gestalt allen jnn gemein / one allen vnterscheid ge geben / vnd auch empfangen hat) Erstlich / den weltlichen <note place="left">Weltliche. Geistliche.</note>odder Leyen stand / jnn dem er den Aposteln seinen leib geben hat. Zum andern / den geistlichen odder priestern stand / so er jn sein blut gab.</p>
        <p>Da widder wird bald gezanckt vnd gesprochen / also gebürt einem jeden stand des seinen sich zu halten / das ist / wie die Leyen odder baurn (als sie denn von den geistlichen wenig anders geheissen vnd gehalten werden) allein den leib Christi essen / also sollen die Priester allein dus blut trincken / so doch die Priester (als die des sacks jn alwege funff zippel / vnd also den <note place="left">Des sacks fünff zippel haben.</note>vorteil haben wollen) zu gleich essen vnd trincken / vnd also folgend / mit vnrecht geistlich vnd weltlich / baurn vnd priestern / kuh vnd kalb zu gleich / vnd dadurch die furnemesten / höhesten / vnd wirdigsten sein wollen / So hinwider / nach dieser vnrechter meinung / die Leyen billich die furnemesten weren / als denen Christus erstlich seinen leib zu essen geben hat / vnd letzlich den geistlichen sein blut zu trincken.</p>
        <p>Vnd was mehr nerrisches / vngereimtes / vnd vngegründtes dinges daraus folget / wie es denn allezeit <note place="left">Am klügisten / am nerrischten.</note>gehet / so die vernunfft / one / vber vnd widder Gottes wort / am aller klügesten sein wil / vnd gantz oben schwe ben / das sie allenthalb / wie man sagt / mit dem hindern <note place="left">Sprichwort.</note>jnn die milch fellet / vnd zu einer rechten ertzhuren vnd nerrin wird / etc.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0054] als die allein das frümste vnd liebste (ich meine aber das beschissenste) kind sind / da sey vns Gott fur / wie vns auch die schrifft vnd Christus selbs / das widerspiel krefftiglich anzeigt. Fürder wird vnbequemlich von den vermeinten geistlichen gesagt / das Christus jnn diesem seinem heiligen Sacrament / zwene stende sol eingesetzt haben (so sie es doch am exempel der ersten kirchen / vñ lange zeit hernach / billich anders solten vermerckt haben / als die beide gestalt allen jnn gemein / one allen vnterscheid ge geben / vnd auch empfangen hat) Erstlich / den weltlichen odder Leyen stand / jnn dem er den Aposteln seinen leib geben hat. Zum andern / den geistlichen odder priestern stand / so er jn sein blut gab. Weltliche. Geistliche. Da widder wird bald gezanckt vnd gesprochen / also gebürt einem jeden stand des seinen sich zu halten / das ist / wie die Leyen odder baurn (als sie denn von den geistlichen wenig anders geheissen vnd gehalten werden) allein den leib Christi essen / also sollen die Priester allein dus blut trincken / so doch die Priester (als die des sacks jn alwege funff zippel / vnd also den vorteil haben wollen) zu gleich essen vnd trincken / vnd also folgend / mit vnrecht geistlich vnd weltlich / baurn vnd priestern / kuh vnd kalb zu gleich / vnd dadurch die furnemesten / höhesten / vnd wirdigsten sein wollen / So hinwider / nach dieser vnrechter meinung / die Leyen billich die furnemesten weren / als denen Christus erstlich seinen leib zu essen geben hat / vnd letzlich den geistlichen sein blut zu trincken. Des sacks fünff zippel haben. Vnd was mehr nerrisches / vngereimtes / vnd vngegründtes dinges daraus folget / wie es denn allezeit gehet / so die vernunfft / one / vber vnd widder Gottes wort / am aller klügesten sein wil / vnd gantz oben schwe ben / das sie allenthalb / wie man sagt / mit dem hindern jnn die milch fellet / vnd zu einer rechten ertzhuren vnd nerrin wird / etc. Am klügisten / am nerrischten. Sprichwort.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/crosner_sermon_1531
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/crosner_sermon_1531/54
Zitationshilfe: Crosner, Alexius: Ein Sermon vom Hochwirdigen heiligen Sacrament/ des leibs vnd bluts Christi / durch Alexium Crosner von Colditz auff dem Schlos zu Dresden jnn Meissen gepredigt. Wittenberg, 1531, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crosner_sermon_1531/54>, abgerufen am 22.11.2024.