Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.weiter möcht gefragt werden: warumb die Sternen nicht alle nach des Jupiters VI. Von Climacte rischen Regiments Jahren. DAmit die Arithmantici mir nicht fürwerffen dörffen/ quod ars non Nun diese Climactericos zeucht Bodinus auch auff die Regimente/ also wehren
weiter moͤcht gefragt werden: warumb die Sternen nicht alle nach des Jupiters VI. Von Climacte riſchen Regiments Jahren. DAmit die Arithmantici mir nicht fuͤrwerffen doͤrffen/ quod ars non Nun dieſe Climactericos zeucht Bodinus auch auff die Regimente/ alſo wehren
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0126"/> weiter moͤcht gefragt werden: warumb die Sternen nicht alle nach des Jupiters<lb/> natur von Gott erſchaffẽ? deñ ſo hettẽ ſie alle nach dẽ fall lauter gutes gewircket?<lb/> Darauff antwort ich: das/ weil Gott ehe die Sternen als den Menſchen er-<lb/> ſchaffen/ man lieber fragen moͤchte: Warumb Gott den Menſchen nicht alſo er-<lb/> ſchaffen/ das er nur allein des <hi rendition="#aq">Jupiters</hi> vnd anderer <hi rendition="#aq">Jovia</hi>liſcher Sternen Kraͤf-<lb/> te empfunden/ vnd mit den andern Sternen nichts zuthun gehabt hette? Bey-<lb/> des iſt eine fuͤrwitzige frage. Gott hette es zwar leicht thun koͤnnen: Weil ers a-<lb/> ber nicht gethan/ ey ſo muß es gut vnd wol gethan ſein/ das der Menſch nicht al-<lb/> lein des <hi rendition="#aq">temperirten Jupiters,</hi> ſondern auch des kalten <hi rendition="#aq">Saturni</hi> vnnd hitzigen<lb/><hi rendition="#aq">Martis</hi> wirckung empfinde: Die jhme doch wenn er fromm vnd Gottfuͤrchtig/<lb/> eben ſo wenig ſchaden/ als in geſundem leibe <hi rendition="#aq">atra bilis</hi> vnd die Galle. Das alſo<lb/> etliche ſternen boͤſes wircken/ nicht ſchlechts hin/ ſondern mit gewiſſem beſcheid.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VI.</hi><lb/> Von</hi> <hi rendition="#aq">Climacte</hi> <hi rendition="#b">riſchen Regiments Jahren.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Amit die <hi rendition="#aq">Arithmantici</hi> mir nicht fuͤrwerffen doͤrffen/ <hi rendition="#aq">quod ars non<lb/> habeat oſorem niſi ignorantem,</hi> vnd das ich wol zu tadeln aber nicht zu<lb/> verbeſſern wiſſe: ſo wil ich hie/ ſo viel es der raum leiden kan/ auch etliche zahlen<lb/> andenten/ die ohn zweifel was mehres <hi rendition="#aq">in receſſu</hi> haben/ ſintemal ſie nicht bloſſe<lb/><hi rendition="#aq">cõceptus,</hi> ſondern in der natur warhafftig gegruͤndet ſind/ Nemlich <hi rendition="#aq">Annos Im-<lb/> periorum & Rerumpubl. Climactericos,</hi> zu welchen mir <hi rendition="#aq">Bodinus</hi> in ſeinen<lb/> buͤchern <hi rendition="#aq">de Republ.</hi> anlaß gegeben. Es wiſſen nicht allein gelarte/ ſondern auch<lb/> offt vngelarte leute; das deß meſchen leben ſteige vnd <hi rendition="#aq">alterirt</hi> oder verendert wer<lb/> de/ nach jedem vmblauff oder <hi rendition="#aq">periodo</hi> der Siebenjaͤhrigen vnd Neunjaͤhrigen<lb/> zeit: Alſo das der menſch gemeinglich im ſiebenden/ vierzehenden/ 21ſten/ 28/<lb/> 35ſten/ Jtem im neunden/ achzenhenden/ 27ſten/ 36ſten etc. Jahr ſeines alters/<lb/> an ſeinem leib vnd kraͤfften eine enderung ſpuͤret. Sonderlich aber iſt das ſieben<lb/> mal ſiebende oder 49ſte/ item das ſiebenmal neunde oder 63ſte jahr deß alters<lb/> am gefehrlichſten: Welche beyde/ wie auch das 81ſte (welchs doch wenig er-<lb/> reichen) <hi rendition="#aq">Climacterici Magni</hi> genennet werden. Die vrſach ſolcher bißweilen<lb/> gar gefehrlicher <hi rendition="#aq">alteration</hi> vnd verenderung/ vnd wie die <hi rendition="#aq">Climacterrci</hi> in der<lb/> natur gegruͤndet/ kan ich wegen weitlaͤufftigkeit jtzo nicht abhandeln/ ſondern wil<lb/> ſie/ geliebts Gott/ zur andern zeit erklaͤren. <hi rendition="#aq">Interim</hi> iſt das τὸ ὅτι gewiß.</p><lb/> <p>Nun dieſe <hi rendition="#aq">Climactericos</hi> zeucht <hi rendition="#aq">Bodinus</hi> auch auff die Regimente/ alſo<lb/> das er jeglichen <hi rendition="#aq">Septenarium</hi> vnnd <hi rendition="#aq">Novenarium</hi> fuͤr ein <hi rendition="#aq">climactericum</hi> helt.<lb/> Jch aber ſondere mich hie von jhm abe/ alſo/ das weil die Regimente weit lenger<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wehren</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0126]
weiter moͤcht gefragt werden: warumb die Sternen nicht alle nach des Jupiters
natur von Gott erſchaffẽ? deñ ſo hettẽ ſie alle nach dẽ fall lauter gutes gewircket?
Darauff antwort ich: das/ weil Gott ehe die Sternen als den Menſchen er-
ſchaffen/ man lieber fragen moͤchte: Warumb Gott den Menſchen nicht alſo er-
ſchaffen/ das er nur allein des Jupiters vnd anderer Jovialiſcher Sternen Kraͤf-
te empfunden/ vnd mit den andern Sternen nichts zuthun gehabt hette? Bey-
des iſt eine fuͤrwitzige frage. Gott hette es zwar leicht thun koͤnnen: Weil ers a-
ber nicht gethan/ ey ſo muß es gut vnd wol gethan ſein/ das der Menſch nicht al-
lein des temperirten Jupiters, ſondern auch des kalten Saturni vnnd hitzigen
Martis wirckung empfinde: Die jhme doch wenn er fromm vnd Gottfuͤrchtig/
eben ſo wenig ſchaden/ als in geſundem leibe atra bilis vnd die Galle. Das alſo
etliche ſternen boͤſes wircken/ nicht ſchlechts hin/ ſondern mit gewiſſem beſcheid.
VI.
Von Climacte riſchen Regiments Jahren.
DAmit die Arithmantici mir nicht fuͤrwerffen doͤrffen/ quod ars non
habeat oſorem niſi ignorantem, vnd das ich wol zu tadeln aber nicht zu
verbeſſern wiſſe: ſo wil ich hie/ ſo viel es der raum leiden kan/ auch etliche zahlen
andenten/ die ohn zweifel was mehres in receſſu haben/ ſintemal ſie nicht bloſſe
cõceptus, ſondern in der natur warhafftig gegruͤndet ſind/ Nemlich Annos Im-
periorum & Rerumpubl. Climactericos, zu welchen mir Bodinus in ſeinen
buͤchern de Republ. anlaß gegeben. Es wiſſen nicht allein gelarte/ ſondern auch
offt vngelarte leute; das deß meſchen leben ſteige vnd alterirt oder verendert wer
de/ nach jedem vmblauff oder periodo der Siebenjaͤhrigen vnd Neunjaͤhrigen
zeit: Alſo das der menſch gemeinglich im ſiebenden/ vierzehenden/ 21ſten/ 28/
35ſten/ Jtem im neunden/ achzenhenden/ 27ſten/ 36ſten etc. Jahr ſeines alters/
an ſeinem leib vnd kraͤfften eine enderung ſpuͤret. Sonderlich aber iſt das ſieben
mal ſiebende oder 49ſte/ item das ſiebenmal neunde oder 63ſte jahr deß alters
am gefehrlichſten: Welche beyde/ wie auch das 81ſte (welchs doch wenig er-
reichen) Climacterici Magni genennet werden. Die vrſach ſolcher bißweilen
gar gefehrlicher alteration vnd verenderung/ vnd wie die Climacterrci in der
natur gegruͤndet/ kan ich wegen weitlaͤufftigkeit jtzo nicht abhandeln/ ſondern wil
ſie/ geliebts Gott/ zur andern zeit erklaͤren. Interim iſt das τὸ ὅτι gewiß.
Nun dieſe Climactericos zeucht Bodinus auch auff die Regimente/ alſo
das er jeglichen Septenarium vnnd Novenarium fuͤr ein climactericum helt.
Jch aber ſondere mich hie von jhm abe/ alſo/ das weil die Regimente weit lenger
wehren
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |