Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.acht haben. Wenn sie denselben ersehen/ haben sie solchs den Eltesten angezeigt. Dieses hab ich zu bessern verstand der 4 proposition deß 1. Cap. meines II. Obj. Es haltens dennoch etliche vornehme Leute dafür/ das auch für der zeit die menses lunares im brauch gewesen/ zu begeng- niß der Feyertage: weil im 104. Psalm gesagt wird: Deum praepa- rasse lunam ad obeundas sive determinandas festivitates. Antw: Von Festen vnd Feyertagen ist für dem Außgang aus Egypten kein III. Jn vorigem Cap. ward gedacht/ das die Jahresleng von 365 tagen vnd 6 stunden fast allen alten Völckern bekandt gewesen/ woher ist das zubeweisen? Denn es scheint/ das Julius Caesar vnd sein Mathematicus Sosigenes dasselbe allererst erfunden. Der- X
acht haben. Wenn ſie denſelben erſehen/ haben ſie ſolchs den Elteſten angezeigt. Dieſes hab ich zu beſſern verſtand der 4 propoſition deß 1. Cap. meines II. Obj. Es haltens dennoch etliche vornehme Leute dafuͤr/ das auch fuͤr der zeit die menſes lunares im brauch geweſẽ/ zu begeng- niß der Feyertage: weil im 104. Pſalm geſagt wird: Deum præpa- raſſe lunam ad obeundas ſive determinandas feſtivitates. Antw: Von Feſten vnd Feyertagen iſt fuͤr dem Außgang aus Egypten kein III. Jn vorigem Cap. ward gedacht/ das die Jahresleng von 365 tagen vnd 6 ſtunden faſt allen alten Voͤlckern bekandt geweſen/ woher iſt das zubeweiſen? Denn es ſcheint/ das Julius Cæſar vñ ſein Mathematicus Soſigenes daſſelbe allererſt erfunden. Der- X
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acht haben. Wenn ſie denſelben erſehen/ haben ſie ſolchs den Elteſten angezeigt.
Darauff iſt der New Mond offentlich außgeblaſen worden. Vnd ob gleich her-
nacher das Volck ſich auff berechnung deß ☽ Lauff beflieſſen/ ſo iſt doch die alte
weiſe/ den New Mond zu obſerviren/ allezeit vnter den Juden geblieben/ wie
ſolchs auß jhren Thalmud vnd Calender zuerſehen. Das aber fuͤr dem Auß-
gang deß Volcks auß Egypten ſolche obſervation vnd außblaſung deß New-
monden nicht uͤblich geweſen/ kan der 81 Pſalm bezeugen/ da geſagt wird: Bla-
ſet im Newmonden die Poſaunen/ Jn vnſerm Feſt der Laubruͤſt. Denn ſol-
ches iſt ein weiſe in Jſrael/ vnd ein Recht deß Gottes Jacob. Solchs hat er
zum zeugniß geſetzt vnter Joſeph/ da ſie auß Egyptenlandt zogen/ vnd frembde
Sprachen gelernet hatten. Da ich jhre Schulter von der Laſt erledigt hatte/
vnd jhre haͤnde der Toͤpffen loß worden.
Dieſes hab ich zu beſſern verſtand der 4 propoſition deß 1. Cap. meines
Tractats vom Juͤdiſchen vnd Chriſtlichen Oſterfeſt hieher ſetzen wollen: Was
mehr von ſolchen Newmonden zu ſagen/ iſt daſelbſt zu finden
II.
Obj. Es haltens dennoch etliche vornehme Leute dafuͤr/
das auch fuͤr der zeit die menſes lunares im brauch geweſẽ/ zu begeng-
niß der Feyertage: weil im 104. Pſalm geſagt wird: Deum præpa-
raſſe lunam ad obeundas ſive determinandas feſtivitates.
Antw: Von Feſten vnd Feyertagen iſt fuͤr dem Außgang aus Egypten kein
Geſetz gegeben/ ſondern es hat ein jeglicher Patriarch dem Herrn geopffert
vnd deſſen Namen angeruffen/ oder dem HErrn Feſt gehalten/ ſo offt jhn der
Geiſt Gottes dazu bewegt. Die Worte des 104. Pſalms/ wenn ſie gleich im
rechten text ſo ſtuͤnden/ weren doch von den nach kommenden Zeiten vnd Feſten
zuverſtehen. Aber ſie ſind auch auff die weiſe nicht recht vertiret: Denn es ſteht
im Text nicht/ ad determinandas feſtivitates, ſondern/ in ſtata tempora, das
Jahr darnach zu theilen/ wie Lutherus vertiret hat.
III.
Jn vorigem Cap. ward gedacht/ das die Jahresleng von
365 tagen vnd 6 ſtunden faſt allen alten Voͤlckern bekandt geweſen/
woher iſt das zubeweiſen? Denn es ſcheint/ das Julius Cæſar vñ ſein
Mathematicus Soſigenes daſſelbe allererſt erfunden.
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