Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.ne wirckung viel hitziger sey denn Veneris oder Jovis, vnd also weit hitziger denn Weiter wird von den Physicis vnd Chymicis für bekandt angenommen/ Aphorismus, X 3
ne wirckung viel hitziger ſey denn Veneris oder Jovis, vnd alſo weit hitziger denn Weiter wird von den Phyſicis vnd Chymicis fuͤr bekandt angenommen/ Aphoriſmus, X 3
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ne wirckung viel hitziger ſey denn Veneris oder Jovis, vnd alſo weit hitziger denn
Saturni. Saturni farb iſt dunckel vnd bleicher/ darauß man colligiret, das ſei-
ne wirckung gegen andere kaͤlterer. Gleich wie man aber aus eines ſtachelichten
apffelbaums erſtem anblick zwar argwohnet/ das ſeine frucht ſawr ſein werde/
doch ſo bloß nicht trawet/ ſondern ein apffel abbricht/ vnd denſelben koſtet/ da
man denn befindet/ das der argwohn mit der erfahrung uͤber ein ſtimmet: Alſo
haben auch die alten Aſtrologi jhre Regeln nicht alſo bald auff das bloſſe an-
ſchawen der Farb gegruͤndet/ ſondern durch langwirige erfahrung angemerckt/
das wenn zum exempel im Sommer ♂ zu der Sonnen koͤmpt/ die Waͤrm ſich
vermehre/ wenn aber nicht Mars/ ſondern Saturnus zur Sonnen koͤmpt/ vermin-
dere ſich die Waͤrme: darauß ſie geſehen/ das es nicht ein bloſſer wahn/ den ſie
auß Martis vnd Saturni farb geſchloſſen. Alſo auch von andern Sternen.
Weiter wird von den Phyſicis vnd Chymicis fuͤr bekandt angenommen/
das der Sternen wirckung mit helffe zur generation aller dinge/ deß Menſchen/
der vnvernuͤnfftigen Thiere (vnter welchen auch gifftige) der geſunden vnd vn-
geſunden Kraͤuter/ der Metallen vnd Mineralien in der Erden/ vnter welchen e-
benmaͤſſig etliche gifftige gefunden werden: Vnd ſolche mithuͤlffe iſt nicht al-
lein communi quadam ratione, weil der Himmel uͤberall was mitwircket/ zu-
verſtehen/ ſondern auch ſpeciatim, in deme das Geſtirn einem jeglichen ding ſei-
ne formam vnd eigenſchafft gleichſamb verleihet vnd eindrucket. Alſo das die
Chymici nicht vngeſchickt reden/ wenn ſie ſagen/ das Goldt ſey ein Metall der
Sonnen/ das Silber deß Monds/ das Eyſen Martis, das Bley Saturni, das
Oueckſilber Mercurii. &c. Weil nemlich ſolcher Planeten Wirckung in ge-
neration benanter Metallen das prædominium hat. Weil dann die Planeten
vnd andere Sternen nicht allein in den Erdboden/ vnd drauff oder drinnen
wohnende oder wachſende Creaturen wircken/ vnnd allda pro varia lucis con-
figuratione ſo wol boͤſes als gutes befoͤrdern/ ſo iſt kein zweiffel/ daß ſie eben der-
gleichen auch der Lufft vervrſachen: nicht jedere zeit/ ſondern nach dem die Pla-
neten mit dieſen oder jenen ſtellis fixis oder andern Planeten ſich configuriren/
vnd die vntere Welt beleuchten. Zu dem/ weil die mancherley farb der Sternen
nohtwendig auß jhrer innerlichen ſubſtantz vnd diſpoſition herfleuſt/ das ge-
ferbte Liecht aber alſo zu vns herunder ſteigt/ ſo wils folgen/ das zugleich mit dem-
ſelben Liecht (unà cum lumine) auch andere proprietates derſelben Sternen
herunder kommen/ non quidem formaliter ſed effectivè, nemlich eine facul-
tas dieſes oder jenes heimlich zu erregen/ die Lufft zu alteriren/ vnd alſo auch die
hin vnd wider zerſtrewten evaporationes oder duͤnſte/ oder dergleichen zu conci-
tiren, coaguliren, vnd zu ſcherffen. Daher koͤmpt/ halt ich/ der. Aſtrologiſche
Aphoriſmus,
X 3
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