Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.proportz deß Trocken aber 5044324500/ nemlich wie 1 gegen 114 ohngefehr. Wo wollen nun die jenigen Peripatetici bleiben/ welche auß einem bey den XII. Muthmassung in gemein/ von Sonnen- Finsternissen: Solche
proportz deß Trocken aber 5044324500/ nemlich wie 1 gegen 114 ohngefehr. Wo wollen nun die jenigen Peripatetici bleiben/ welche auß einem bey dẽ XII. Muthmaſſung in gemein/ von Sonnen- Finſterniſſen: Solche
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0262"/> proportz deß Trocken aber 5044324500/ nemlich wie 1 gegen 114 ohngefehr.<lb/> Ja weñ man gleich nicht allein 5 nicht allein 10 meilen ſondern auch gar ein ze-<lb/> hendpart deßgantzen <hi rendition="#aq">diametri,</hi> das iſt/ <formula notation="TeX">\frac{1}{20}</formula> deß halben <hi rendition="#aq">diametri,</hi> zur tieffe deß<lb/> Meers neme/ vñ die gantze <hi rendition="#aq">ſuperficiem</hi> deß Erdbodens ſambt derſelbẽ angenom<lb/> menen Tieffe fuͤr lauter Waſſer rechnete/ ſo wuͤrdedoch daſſelbe ſo uͤbermaͤßig<lb/> angenom̃ene Waſſer noch lang nicht die helffte deß Trocknen Reſts erreichen.<lb/><hi rendition="#aq">Cubus enim diametri 1 ſive 10/ eſt 1000: cubus 9/ eſt 729. differentia</hi> 271.<lb/> Das iſt die proportz deß waſſers/ vnd 729 die proportz deß Trockenen.</p><lb/> <p>Wo wollen nun die jenigen <hi rendition="#aq">Peripatetici</hi> bleiben/ welche auß einem bey dẽ<lb/> haaren dazu gezogenem orte <hi rendition="#aq">Ariſtotelis (2. De Generat. text.</hi> 37.) jhnen traͤu-<lb/> men laſſen/ es ſein die 4 Element in <hi rendition="#aq">continua proportione decupla</hi> erſchaffen?<lb/> alſo nemlich/ daß deß waſſers 10 mal ſo viel ſey/ als der Erden iſt/ der Lufft 10<lb/> mal ſo viel als deß waſſers/ vnd des Fewers (welches die <hi rendition="#aq">Schola Ariſtotelica</hi><lb/> dort oben zwiſchen die Lufft vnd den Him̃el loſiret) 10 mal ſo viel als der Lufft.<lb/> Ja wo wollen die bleiben/ ſo da vollends fantaſiren/ das die <hi rendition="#aq">proportio decupla</hi><lb/> von den dicken der Elementen zuverſtehen ſey/ ſo daß das Waſſer 10 mal ſo iieff<lb/> als <hi rendition="#aq">ſemidiameter</hi> der Erden/ die Lufft 10 mal ſo tieff oder hoch als das waſſer/<lb/> das Fewr 10 mal ſo hoch als die Lufft? Nach dieſer Fantaſey weren zwiſchen<lb/> dem vnterſten Himmel vnd vns gantzer 110 <hi rendition="#aq">ſemidiametri terræ</hi> (nemlich 10<lb/> biß zum fewr/ vnd dann 10 mal 10 biß zum Himmel) vnd wuͤrde demnach der<lb/> Mond (als welcher nimmer 60 <hi rendition="#aq">ſemidiam. terræ</hi> von vns ſtehet) nicht im Him<lb/> mel ſondern im Element deß fewers ſeine wohnung haben muͤſſen. Derhalben<lb/> die <hi rendition="#aq">Mathematici</hi> wie auch etliche <hi rendition="#aq">Phiſici</hi> dieſe traͤume (ſambt derſelben ſtelle deß<lb/> fewrigen Elements) billich fahren laſſen. Die Lufft kan hoͤher nicht ſein/ als ſo<lb/> hoch die allerleichteſten daͤmpffe oder <hi rendition="#aq">exhalationes</hi> auffſteigen/ ſintemal keine<lb/> vrſach kan gegeben werden/ warumb ſie im Mittel der Lufft muͤſten behengen<lb/> bleiben/ vnd nicht viel mehr biß an den boden oder gewelb deß Himmels ſteigen<lb/> ſolten/ ſintemal ſie nicht feucht vnd ſchwer/ wie die Wolcken/ auch nicht fett vnd<lb/> grob/ wie die <hi rendition="#aq">materia meteororum ignitorum.</hi> Nun iſt von den <hi rendition="#aq">Mathemati-<lb/> cis</hi> auß <hi rendition="#aq">Geometri</hi>ſchen vnd <hi rendition="#aq">Opti</hi>ſchen gruͤnden gnugſam erwieſen/ das die aller<lb/> leichteſten ſubtileſten daͤmpffe hoͤher nicht als 13 deutſcher meilen (vnnd noch<lb/> kaum ſo hoch) auffſteigen: derhalben auch die Lufft nicht hoͤher ſein kan. Da-<lb/> von ich vor Jahren einmal mehr geredet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">XII.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Muthmaſſung in gemein/ von Sonnen-</hi><lb/> <hi rendition="#b">Finſterniſſen:</hi> </head><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Solche</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0262]
proportz deß Trocken aber 5044324500/ nemlich wie 1 gegen 114 ohngefehr.
Ja weñ man gleich nicht allein 5 nicht allein 10 meilen ſondern auch gar ein ze-
hendpart deßgantzen diametri, das iſt/ [FORMEL] deß halben diametri, zur tieffe deß
Meers neme/ vñ die gantze ſuperficiem deß Erdbodens ſambt derſelbẽ angenom
menen Tieffe fuͤr lauter Waſſer rechnete/ ſo wuͤrdedoch daſſelbe ſo uͤbermaͤßig
angenom̃ene Waſſer noch lang nicht die helffte deß Trocknen Reſts erreichen.
Cubus enim diametri 1 ſive 10/ eſt 1000: cubus 9/ eſt 729. differentia 271.
Das iſt die proportz deß waſſers/ vnd 729 die proportz deß Trockenen.
Wo wollen nun die jenigen Peripatetici bleiben/ welche auß einem bey dẽ
haaren dazu gezogenem orte Ariſtotelis (2. De Generat. text. 37.) jhnen traͤu-
men laſſen/ es ſein die 4 Element in continua proportione decupla erſchaffen?
alſo nemlich/ daß deß waſſers 10 mal ſo viel ſey/ als der Erden iſt/ der Lufft 10
mal ſo viel als deß waſſers/ vnd des Fewers (welches die Schola Ariſtotelica
dort oben zwiſchen die Lufft vnd den Him̃el loſiret) 10 mal ſo viel als der Lufft.
Ja wo wollen die bleiben/ ſo da vollends fantaſiren/ das die proportio decupla
von den dicken der Elementen zuverſtehen ſey/ ſo daß das Waſſer 10 mal ſo iieff
als ſemidiameter der Erden/ die Lufft 10 mal ſo tieff oder hoch als das waſſer/
das Fewr 10 mal ſo hoch als die Lufft? Nach dieſer Fantaſey weren zwiſchen
dem vnterſten Himmel vnd vns gantzer 110 ſemidiametri terræ (nemlich 10
biß zum fewr/ vnd dann 10 mal 10 biß zum Himmel) vnd wuͤrde demnach der
Mond (als welcher nimmer 60 ſemidiam. terræ von vns ſtehet) nicht im Him
mel ſondern im Element deß fewers ſeine wohnung haben muͤſſen. Derhalben
die Mathematici wie auch etliche Phiſici dieſe traͤume (ſambt derſelben ſtelle deß
fewrigen Elements) billich fahren laſſen. Die Lufft kan hoͤher nicht ſein/ als ſo
hoch die allerleichteſten daͤmpffe oder exhalationes auffſteigen/ ſintemal keine
vrſach kan gegeben werden/ warumb ſie im Mittel der Lufft muͤſten behengen
bleiben/ vnd nicht viel mehr biß an den boden oder gewelb deß Himmels ſteigen
ſolten/ ſintemal ſie nicht feucht vnd ſchwer/ wie die Wolcken/ auch nicht fett vnd
grob/ wie die materia meteororum ignitorum. Nun iſt von den Mathemati-
cis auß Geometriſchen vnd Optiſchen gruͤnden gnugſam erwieſen/ das die aller
leichteſten ſubtileſten daͤmpffe hoͤher nicht als 13 deutſcher meilen (vnnd noch
kaum ſo hoch) auffſteigen: derhalben auch die Lufft nicht hoͤher ſein kan. Da-
von ich vor Jahren einmal mehr geredet.
XII.
Muthmaſſung in gemein/ von Sonnen-
Finſterniſſen:
Solche
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |