Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.Dedicatio. Circkelrunden Erdbodens/ Jtem mit der Perspe-ctiva/ mit der Musica/ vnd Bawe Kunst also be- schaffen/ daß ob es schon nicht jedermannes ding ist/ in denselben studiis allen recht grundlich vnd zur ge- nuge erfahren zusein/ jedennoch/ wird es billich den jenigen/ so sonsten in andern faculteten etwas studi- ret haben fur eine grosse Schande gehalten/ wenn sie in den Mathematischen sachen gantz vnd gar vn- erfahren vnd vnberichtet sein. Sintemal auch wol bißweilen einfeltige Läyen/ die sonsten gar nichts studiret haben/ dennoch in einem vnd dem andern/ was den Mathematischen Kunsten anhän- gig/ also weit zukommen pflegen daß sie es auch vie- len Gelehrten weit zuvor thun können. Denn es haben die res Mathematicae/ als die da Grie-
Dedicatio. Circkelrunden Erdbodens/ Jtem mit der Perſpe-ctiva/ mit der Muſica/ vnd Bawe Kunſt alſo be- ſchaffen/ daß ob es ſchon nicht jedermannes ding iſt/ in denſelben ſtudiis allen recht grůndlich vnd zur ge- nůge erfahren zuſein/ jedennoch/ wird es billich den jenigen/ ſo ſonſten in andern faculteten etwas ſtudi- ret haben fůr eine groſſe Schande gehalten/ wenn ſie in den Mathematiſchen ſachen gantz vnd gar vn- erfahren vnd vnberichtet ſein. Sintemal auch wol bißweilen einfeltige Laͤyen/ die ſonſten gar nichts ſtudiret haben/ dennoch in einem vnd dem andern/ was den Mathematiſchen Kůnſten anhaͤn- gig/ alſo weit zukommen pflegen daß ſie es auch vie- len Gelehrten weit zuvor thun koͤnnen. Denn es haben die res Mathematicæ/ als die da Grie-
<TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <p><pb facs="#f0006"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Dedicatio.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Circkelrunden Erdbodens/ Jtem mit der</hi><hi rendition="#aq">Perſpe-<lb/> ctiva</hi>/ <hi rendition="#fr">mit der</hi><hi rendition="#aq">Muſica</hi>/ <hi rendition="#fr">vnd Bawe Kunſt alſo be-<lb/> ſchaffen/ daß ob es ſchon nicht jedermannes ding iſt/<lb/> in denſelben</hi><hi rendition="#aq">ſtudiis</hi><hi rendition="#fr">allen recht grůndlich vnd zur ge-<lb/> nůge erfahren zuſein/ jedennoch/ wird es billich den<lb/> jenigen/ ſo ſonſten in andern</hi><hi rendition="#aq">faculteten</hi><hi rendition="#fr">etwas</hi><hi rendition="#aq">ſtudi-</hi><lb/><hi rendition="#fr">ret haben fůr eine groſſe Schande gehalten/ wenn<lb/> ſie in den</hi><hi rendition="#aq">Mathemati</hi><hi rendition="#fr">ſchen ſachen gantz vnd gar vn-<lb/> erfahren vnd vnberichtet ſein. Sintemal auch<lb/> wol bißweilen einfeltige Laͤyen/ die ſonſten gar<lb/> nichts ſtudiret haben/ dennoch in einem vnd dem<lb/> andern/ was den</hi><hi rendition="#aq">Mathemati</hi><hi rendition="#fr">ſchen Kůnſten anhaͤn-<lb/> gig/ alſo weit zukommen pflegen daß ſie es auch vie-<lb/> len Gelehrten weit zuvor thun koͤnnen.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Denn es haben die</hi><hi rendition="#aq">res Mathematicæ</hi>/ <hi rendition="#fr">als die da<lb/> meiſtes theyls auff bloſſem</hi><hi rendition="#aq">ſpeculi</hi><hi rendition="#fr">ren beruhen/ gar<lb/> eine geheime vnd ſehr genawe</hi><hi rendition="#aq">correſpondentz</hi><hi rendition="#fr">mit<lb/> vnſerer Vernůnfftigen Geiſtlichen Seele/ als wel-<lb/> che auch eine ſonderliche Luſt vnd Begierde zu den-<lb/> ſelben dingen traͤget. Dannenhero denn nicht al-<lb/> lein die Heyligen Patriarchen/ in der Erſten Welt<lb/> vor vnd nach der Sůndflutt/ ob man gleich ſon-<lb/> ſten noch von keinen</hi><hi rendition="#aq">diſciplinis eruditis</hi><hi rendition="#fr">damals ge-<lb/> wuſt hat/ dennoch alleſampt gutte</hi><hi rendition="#aq">Mathematici</hi><hi rendition="#fr">ge-<lb/> weſen ſein/ Sondern es haben auch bey den Alten</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Grie-</hi></fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0006]
Dedicatio.
Circkelrunden Erdbodens/ Jtem mit der Perſpe-
ctiva/ mit der Muſica/ vnd Bawe Kunſt alſo be-
ſchaffen/ daß ob es ſchon nicht jedermannes ding iſt/
in denſelben ſtudiis allen recht grůndlich vnd zur ge-
nůge erfahren zuſein/ jedennoch/ wird es billich den
jenigen/ ſo ſonſten in andern faculteten etwas ſtudi-
ret haben fůr eine groſſe Schande gehalten/ wenn
ſie in den Mathematiſchen ſachen gantz vnd gar vn-
erfahren vnd vnberichtet ſein. Sintemal auch
wol bißweilen einfeltige Laͤyen/ die ſonſten gar
nichts ſtudiret haben/ dennoch in einem vnd dem
andern/ was den Mathematiſchen Kůnſten anhaͤn-
gig/ alſo weit zukommen pflegen daß ſie es auch vie-
len Gelehrten weit zuvor thun koͤnnen.
Denn es haben die res Mathematicæ/ als die da
meiſtes theyls auff bloſſem ſpeculiren beruhen/ gar
eine geheime vnd ſehr genawe correſpondentz mit
vnſerer Vernůnfftigen Geiſtlichen Seele/ als wel-
che auch eine ſonderliche Luſt vnd Begierde zu den-
ſelben dingen traͤget. Dannenhero denn nicht al-
lein die Heyligen Patriarchen/ in der Erſten Welt
vor vnd nach der Sůndflutt/ ob man gleich ſon-
ſten noch von keinen diſciplinis eruditis damals ge-
wuſt hat/ dennoch alleſampt gutte Mathematici ge-
weſen ſein/ Sondern es haben auch bey den Alten
Grie-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |