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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet in Krieges-Zeiten.
Geboten wandeln/ unsere grosse Sünde aber mit
Krieg und Unfriede heimsuchest. Wir klagen dir
unser grosses Leid/ daß wir den edlen Frieden in die-
sem Lande verlohren/ in dem wir mit feindseligem
Kriegs-Volck heimgesuchet werden. Im Lande
werden die Einwohner hin und wieder geplündert/
ihr Haab und Gut ihnen entnommen/ die Wohnung
mit Feuer angezündet/ viel Weibesbilder ihrer Eh-
re beraubet/ Kirchen und Schulen zerstöret und ver-
wüstet/ die Ackerleute gehen traurig und verhüllen
ihre Hänpter/ es stehet jämmerlich im Lande: Da-
durch ist eine grosse Angst unter das Volck kommen/
wir trauren in dieser grossen Noth von Hertzen/
und ist uns leid/ daß wir deinen gerechten Zorn mit
unser Unbußfertigkeit so starck erwecket haben. Ach
HErr sey uns gnädig/ verschone doch/ laß Gnade
für Recht gehen/ tröste alle Bedrängte und Hülfflo-
se/ errette sie aus ihrer Noth. Steure dem Frevel
aller Boßhafftigen/ die dich nicht fürchten/ und so
unbarmhertzig daher fahren/ wie ein Feuer über die
Stoppeln im Felde. Sey auch eine feurige Mauer
umb uns/ befestige die Riegel unser Thor/ behüte uns
für feindlichem Einfall/ Sturm/ Plündern und
Morden. Laß deine liebe Engel unsere starcke Wäch-
ter seyn/ gib uns ein muthiges und unverzagtes
Hertz/ daß wir uns ritterlich in aller Noth erzeigen/
und uns auff dich verlassen. Stärcke alle Kleinmü-
tige/ Verzagte/ Blöde/ und die des Kriegs ungewoh-
net/ und sich für dem Brausen desselbigen fürchten/
und von Hertzen erschrocken und betrübet seyn/ und
hilff uns endlich aus aller Angst und Gefahr/ umb
deiner grossen Barmhertzigkeit willen/ hier und
dort in Ewigkeit/ Amen.

Gebet

Gebet in Krieges-Zeiten.
Geboten wandeln/ unſere groſſe Sünde aber mit
Krieg und Unfriede heimſucheſt. Wir klagen dir
unſer groſſes Leid/ daß wir den edlen Frieden in die-
ſem Lande verlohren/ in dem wir mit feindſeligem
Kriegs-Volck heimgeſuchet werden. Im Lande
werden die Einwohner hin und wieder geplündert/
ihr Haab und Gut ihnen entnom̃en/ die Wohnung
mit Feuer angezündet/ viel Weibesbilder ihrer Eh-
re beraubet/ Kirchen und Schulen zerſtöret und ver-
wüſtet/ die Ackerleute gehen traurig und verhüllen
ihre Hänpter/ es ſtehet jämmerlich im Lande: Da-
durch iſt eine groſſe Angſt unter das Volck kommen/
wir trauren in dieſer groſſen Noth von Hertzen/
und iſt uns leid/ daß wir deinen gerechten Zorn mit
unſer Unbußfertigkeit ſo ſtarck erwecket haben. Ach
HErr ſey uns gnädig/ verſchone doch/ laß Gnade
für Recht gehen/ tröſte alle Bedrängte und Hülfflo-
ſe/ errette ſie aus ihrer Noth. Steure dem Frevel
aller Boßhafftigen/ die dich nicht fürchten/ und ſo
unbarmhertzig daher fahren/ wie ein Feuer über die
Stoppeln im Felde. Sey auch eine feurige Mauer
umb uns/ befeſtige die Riegel unſer Thor/ behüte uns
für feindlichem Einfall/ Sturm/ Plündern und
Morden. Laß deine liebe Engel unſere ſtarcke Wäch-
ter ſeyn/ gib uns ein muthiges und unverzagtes
Hertz/ daß wir uns ritterlich in aller Noth erzeigen/
und uns auff dich verlaſſen. Stärcke alle Kleinmü-
tige/ Verzagte/ Blöde/ und die des Kriegs ungewoh-
net/ und ſich für dem Brauſen deſſelbigen fürchten/
und von Hertzen erſchrocken und betrübet ſeyn/ und
hilff uns endlich aus aller Angſt und Gefahr/ umb
deiner groſſen Barmhertzigkeit willen/ hier und
dort in Ewigkeit/ Amen.

Gebet
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[1110/1152] Gebet in Krieges-Zeiten. Geboten wandeln/ unſere groſſe Sünde aber mit Krieg und Unfriede heimſucheſt. Wir klagen dir unſer groſſes Leid/ daß wir den edlen Frieden in die- ſem Lande verlohren/ in dem wir mit feindſeligem Kriegs-Volck heimgeſuchet werden. Im Lande werden die Einwohner hin und wieder geplündert/ ihr Haab und Gut ihnen entnom̃en/ die Wohnung mit Feuer angezündet/ viel Weibesbilder ihrer Eh- re beraubet/ Kirchen und Schulen zerſtöret und ver- wüſtet/ die Ackerleute gehen traurig und verhüllen ihre Hänpter/ es ſtehet jämmerlich im Lande: Da- durch iſt eine groſſe Angſt unter das Volck kommen/ wir trauren in dieſer groſſen Noth von Hertzen/ und iſt uns leid/ daß wir deinen gerechten Zorn mit unſer Unbußfertigkeit ſo ſtarck erwecket haben. Ach HErr ſey uns gnädig/ verſchone doch/ laß Gnade für Recht gehen/ tröſte alle Bedrängte und Hülfflo- ſe/ errette ſie aus ihrer Noth. Steure dem Frevel aller Boßhafftigen/ die dich nicht fürchten/ und ſo unbarmhertzig daher fahren/ wie ein Feuer über die Stoppeln im Felde. Sey auch eine feurige Mauer umb uns/ befeſtige die Riegel unſer Thor/ behüte uns für feindlichem Einfall/ Sturm/ Plündern und Morden. Laß deine liebe Engel unſere ſtarcke Wäch- ter ſeyn/ gib uns ein muthiges und unverzagtes Hertz/ daß wir uns ritterlich in aller Noth erzeigen/ und uns auff dich verlaſſen. Stärcke alle Kleinmü- tige/ Verzagte/ Blöde/ und die des Kriegs ungewoh- net/ und ſich für dem Brauſen deſſelbigen fürchten/ und von Hertzen erſchrocken und betrübet ſeyn/ und hilff uns endlich aus aller Angſt und Gefahr/ umb deiner groſſen Barmhertzigkeit willen/ hier und dort in Ewigkeit/ Amen. Gebet

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1152>, abgerufen am 22.11.2024.