Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Ein ander Gebet der Seefahrenden umb ei- nen guten Wind und Wetter/ wenn sie wegen Contrar-Windes für Ancker liegen müssen. L. H. ALlmächtiger und starcker HErr GOTT Ze- beqve-
Ein ander Gebet der Seefahrenden umb ei- nen guten Wind und Wetter/ wenn ſie wegen Contrar-Windes für Ancker liegen müſſen. L. H. ALlmächtiger und ſtarcker HErr GOTT Ze- beqve-
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Ein ander Gebet der Seefahrenden umb ei-
nen guten Wind und Wetter/ wenn ſie wegen
Contrar-Windes für Ancker liegen müſſen.
L. H.
ALlmächtiger und ſtarcker HErr GOTT Ze-
baoth/ ein HErr Himmels und der Erden/
dem alle Creaturen zu Gebote ſtehen/ auch die
Winde darzu erſchaffen/ daß ſie deinen Befehl aus-
richten müſſen/ denn wenn du ſprichſt/ ſo geſchichts/
wenn du gebeuteſt/ ſo ſtehets da/ ja es ſeynd auch die
Winde von dir eines Theils zur Rache erſchaffen/
wodurch du die Schiffe im Meeꝛ zu zerbrechẽ pflegeſt/
du läſſeſt ſtarcke Winde auff dem Meer und Waſſer
ſauſen und brauſen/ dadurch die Seefahrende in Leib
und Lebens Gefahr geſetzet/ Schifffahrten und Ge-
ſchäfften zu Waſſer zu verrichten verhindert wer-
den; wir deine arme Kinder hören dieſes dein Zorn-
zeichen/ das Sauſen und Brauſen deines Windes/
und werden dadurch in unſerer fürhabenden Reiſe
verhindert. Darumb ruffen und ſchreyen wir zu dir
in unſer tieffen Noth demütiglich/ kindlich ſeufftzen-
de/ du wolleſt dieſen ſtarcken ungeſtümen Contrar-
Wind kein Zorn-Zeichen/ ſondern ein Gnaden-Zei-
chen ſeyn laſſen. Behüte und bewahre in demſelbi-
gen alle Seefahrende/ tröſte/ ſtärcke und erhalte ſie
ſamt Schiff/ Volck und Gut/ gebeut dem Meer und
dem Winde/ daß ſie von ihrem Wüten und Toben
inne halten/ ende und wende in allen Gnaden dieſen
itzo noch währenden ſtarcken Wind/ welcher unſere
Reiſe verhindert/ gib uns aber aus groſſer Gna-
de und Barmhertzigkeit einen gnädigen/ beqvemen
Wind und Wetter/ wodurch du unſere Reiſe wolleſt
ſegnen und befördern. Mittler Zeit gib uns ein ge-
dultiges Hertze/ daß wir mit kindlicher Demuth den
beqve-
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