Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Gebet eines Handwercksmanns etc. Muth trincken möge/ und wissen/ daß mein Werckdir wolgefalle. Ach HErr/ behüte uns ja allesamt/ daß wir unsere Speise nicht im Ofen des Elends be- reiten/ und das Angstvolle Thränen-Brod essen müssen/ sondern einen ieglichen das Brod sein Hertz stärcke und ihn labe. Endlich aber gib uns/ nach dem täglichen Brod hier auff Erden/ dort das Brod im Reich GOttes/ das selige Himmel-Brod ewiglich zu genießen/ Amen/ Amen. Gebet eines Handwercksmanns/ so in der Höhe arbeiten muß/ als Dach-und Schieferde- ckers/ Zimmerleute/ Steinmetzen/ Mauerleute und dergleichen. L. B. T. OGOtt und HErr/ du weist/ in was gefährli- mich
Gebet eines Handwercksmanns ꝛc. Muth trincken möge/ und wiſſen/ daß mein Werckdir wolgefalle. Ach HErr/ behüte uns ja alleſamt/ daß wir unſere Speiſe nicht im Ofen des Elends be- reiten/ und das Angſtvolle Thränen-Brod eſſen müſſen/ ſondern einen ieglichen das Brod ſein Hertz ſtärcke und ihn labe. Endlich aber gib uns/ nach dem täglichen Brod hier auff Erden/ dort das Brod im Reich GOttes/ das ſelige Himmel-Brod ewiglich zu genießen/ Amen/ Amen. Gebet eines Handwercksmanns/ ſo in der Höhe arbeiten muß/ als Dach-und Schieferde- ckers/ Zimmerleute/ Steinmetzen/ Mauerleute und dergleichen. L. B. T. OGOtt und HErr/ du weiſt/ in was gefährli- mich
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Gebet eines Handwercksmanns ꝛc.
Muth trincken möge/ und wiſſen/ daß mein Werck
dir wolgefalle. Ach HErr/ behüte uns ja alleſamt/
daß wir unſere Speiſe nicht im Ofen des Elends be-
reiten/ und das Angſtvolle Thränen-Brod eſſen
müſſen/ ſondern einen ieglichen das Brod ſein Hertz
ſtärcke und ihn labe. Endlich aber gib uns/ nach dem
täglichen Brod hier auff Erden/ dort das Brod im
Reich GOttes/ das ſelige Himmel-Brod ewiglich zu
genießen/ Amen/ Amen.
Gebet eines Handwercksmanns/ ſo in der
Höhe arbeiten muß/ als Dach-und Schieferde-
ckers/ Zimmerleute/ Steinmetzen/ Mauerleute
und dergleichen.
L. B. T.
OGOtt und HErr/ du weiſt/ in was gefährli-
chem Zuſtande ich meine Nahrung ſuchen und
mein Stücklein Brod erwerben muß: Jn
dem ich nicht nur bey mancher ſtarcker Sonnen-
Hitze mitten unter ihren Strahlen arbeiten/ ſondern
auch mit groſſer Gefahr meines Leibes und Lebens
muß in die Höhe ſteigen/ und nicht verſichert bin/ daß
ich nicht etwa durch ein Unglück zu Fall komme/ und
entweder meine geraden Glieder oder gar das Le-
ben einbüſſe/ darumb nun ſo bitte ich dich/ daß du dei-
ne gnädige Vater-Hand mir allezeit unterbreiten/
und durch den Schutz deiner heiligen und guten En-
gel mich für allem Ubel und Schaden behüten und
bewahren wolleſt. Lieber GOtt/ wende ja die Plage
des Schwindels von mir ab/ dadurch es leicht geſche-
hen mag/ daß der Leib überwogen/ und ein unglück-
ſeliger Fall verurſachet werde. So behüte auch
meinen Fuß für dem Gleiten/ daß ich nicht ſtrauche-
le/ und alſo abermals Schaden nehme/ laß mich mei-
ne Tritte mit Bedacht thun/ und auff meinen We-
gen nicht übereilet werden/ viel weniger aber laß
mich
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