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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Vber den Propheten Haggai.
Sohn praesentiret: Hat er nun seines eigenen Sohns nicht
verschonet/ sondern hat Jhn für uns alle dahin gegeben/
wie solte er uns mit Jhn nicht alles schencken/
Rom. 8. v. 32.Rom. 8, 32.
Vnsere Schuldigkeit erfodert/ daß/ nachdem mit der Hand des
Glaubens dieses hohe Geschenck ergriffen worden/ wir uns danck.
bar erweisen/ und fleissigseyn zu guten Wercken/ Tit. 2. vers. 14.Tit. 2, 14.
Darzu der Prophet Jerem[i]as im vierdten Capitel seiner Weissa-
gung/ v. 4. ermahnet/ da er spricht: Pflüget ein newes/ und seetJer. 4, 4.
nicht unter die Hecken. Beschneidet euch dem Herrn/
und thut weg die Vorhaut ewtes Hertzen/ Jhr Männer
in Juda/ und ihr Leute zu Jerusalem/ auff daß nicht mein
Grimm ausfahre wie Fewer/ und brenne/ daß niemand
leschen möge/ umb ewer Boßheit willen: Jst iemand in
Chrjsto Jesu/ so ist er eine newe Creatur. Das Alte ist
vergangen/ siehe/ es ist alles new worden/
2. Cor. 5. v. 17. So2. Cor. 5, 17.
leget nun ab den alten Menschen/ der durch Lüste in Jrr-
thumb sich verderbet. Ernewret euch aber im Geist ewres
Gemüths/ und ziehet den newen Menschen an/ der nach
GOtt geschaffen ist/ in rechtschaffener Gerechtigkeit und
Heiligkeit/
Eph. 4. v. 22. 23. 24. Betet/ und sagt mit David ausEphes. 4, 22.
23. 24.
Psal.
51, 12.
13. 14.

dem 51. Psal. Schaffe in mir/ Gott/ ein reines Hertz/ und gib
mir einen newen gewissen Geist! Verwirff mich nicht von
deinem Angesicht/ und nim deinen heiligen Geist nicht
von mir! Tröste mich wieder mit deiner Hülffe/ und der
frewdige Geist enthalte mich!

Vors Andere folget in unserm Texte: Occupatio conces-II.
Occupatio
conceßiva.

siva, Ein solcher Einwurff/ den der Prophet selber thut/ und
darbey etwas zulesset.
Der Zuhörer des Haggai wird abermals
gedacht/ welche sind/ Seru-Babel der Sohn Sealthiel/ der
Fürst Juda/ und Jesua der Sohn Jozadac/ der Hohe-

prie-
V

Vber den Propheten Haggai.
Sohn præſentiret: Hat er nun ſeines eigenen Sohns nicht
verſchonet/ ſondern hat Jhn fuͤr uns alle dahin gegeben/
wie ſolte er uns mit Jhn nicht alles ſchencken/
Rom. 8. v. 32.Rom. 8, 32.
Vnſere Schuldigkeit erfodert/ daß/ nachdem mit der Hand des
Glaubens dieſes hohe Geſchenck ergriffen worden/ wir uns danck.
bar erweiſen/ und fleiſſigſeyn zu guten Wercken/ Tit. 2. verſ. 14.Tit. 2, 14.
Darzu der Prophet Jerem[i]as im vierdten Capitel ſeiner Weiſſa-
gung/ v. 4. ermahnet/ da er ſpricht: Pfluͤget ein newes/ und ſeetJer. 4, 4.
nicht unter die Hecken. Beſchneidet euch dem Herrn/
und thut weg die Vorhaut ewtes Hertzen/ Jhr Maͤnner
in Juda/ und ihr Leute zu Jeruſalem/ auff daß nicht mein
Grimm ausfahre wie Fewer/ und brenne/ daß niemand
leſchen moͤge/ umb ewer Boßheit willen: Jſt iemand in
Chrjſto Jeſu/ ſo iſt er eine newe Creatur. Das Alte iſt
vergangen/ ſiehe/ es iſt alles new worden/
2. Cor. 5. v. 17. So2. Cor. 5, 17.
leget nun ab den alten Menſchen/ der durch Luͤſte in Jrr-
thumb ſich verderbet. Ernewret euch aber im Geiſt ewres
Gemuͤths/ und ziehet den newen Menſchen an/ der nach
GOtt geſchaffen iſt/ in rechtſchaffener Gerechtigkeit und
Heiligkeit/
Eph. 4. v. 22. 23. 24. Betet/ und ſagt mit David ausEpheſ. 4, 22.
23. 24.
Pſal.
51, 12.
13. 14.

dem 51. Pſal. Schaffe in mir/ Gott/ ein reines Hertz/ und gib
mir einen newen gewiſſen Geiſt! Verwirff mich nicht von
deinem Angeſicht/ und nim deinen heiligen Geiſt nicht
von mir! Troͤſte mich wieder mit deiner Huͤlffe/ und der
frewdige Geiſt enthalte mich!

Vors Andere folget in unſerm Texte: Occupatio conces-II.
Occupatio
conceßiva.

ſiva, Ein ſolcher Einwurff/ den der Prophet ſelber thut/ und
darbey etwas zuleſſet.
Der Zuhoͤrer des Haggai wird abermals
gedacht/ welche ſind/ Seru-Babel der Sohn Sealthiel/ der
Fuͤrſt Juda/ und Jeſua der Sohn Jozadac/ der Hohe-

prie-
V
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[153/0173] Vber den Propheten Haggai. Sohn præſentiret: Hat er nun ſeines eigenen Sohns nicht verſchonet/ ſondern hat Jhn fuͤr uns alle dahin gegeben/ wie ſolte er uns mit Jhn nicht alles ſchencken/ Rom. 8. v. 32. Vnſere Schuldigkeit erfodert/ daß/ nachdem mit der Hand des Glaubens dieſes hohe Geſchenck ergriffen worden/ wir uns danck. bar erweiſen/ und fleiſſigſeyn zu guten Wercken/ Tit. 2. verſ. 14. Darzu der Prophet Jeremias im vierdten Capitel ſeiner Weiſſa- gung/ v. 4. ermahnet/ da er ſpricht: Pfluͤget ein newes/ und ſeet nicht unter die Hecken. Beſchneidet euch dem Herrn/ und thut weg die Vorhaut ewtes Hertzen/ Jhr Maͤnner in Juda/ und ihr Leute zu Jeruſalem/ auff daß nicht mein Grimm ausfahre wie Fewer/ und brenne/ daß niemand leſchen moͤge/ umb ewer Boßheit willen: Jſt iemand in Chrjſto Jeſu/ ſo iſt er eine newe Creatur. Das Alte iſt vergangen/ ſiehe/ es iſt alles new worden/ 2. Cor. 5. v. 17. So leget nun ab den alten Menſchen/ der durch Luͤſte in Jrr- thumb ſich verderbet. Ernewret euch aber im Geiſt ewres Gemuͤths/ und ziehet den newen Menſchen an/ der nach GOtt geſchaffen iſt/ in rechtſchaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit/ Eph. 4. v. 22. 23. 24. Betet/ und ſagt mit David aus dem 51. Pſal. Schaffe in mir/ Gott/ ein reines Hertz/ und gib mir einen newen gewiſſen Geiſt! Verwirff mich nicht von deinem Angeſicht/ und nim deinen heiligen Geiſt nicht von mir! Troͤſte mich wieder mit deiner Huͤlffe/ und der frewdige Geiſt enthalte mich! Rom. 8, 32. Tit. 2, 14. Jer. 4, 4. 2. Cor. 5, 17. Epheſ. 4, 22. 23. 24. Pſal. 51, 12. 13. 14. Vors Andere folget in unſerm Texte: Occupatio conces- ſiva, Ein ſolcher Einwurff/ den der Prophet ſelber thut/ und darbey etwas zuleſſet. Der Zuhoͤrer des Haggai wird abermals gedacht/ welche ſind/ Seru-Babel der Sohn Sealthiel/ der Fuͤrſt Juda/ und Jeſua der Sohn Jozadac/ der Hohe- prie- II. Occupatio conceßiva. V

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/173>, abgerufen am 26.11.2024.