Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Die zehende Predigt/ Luc. 12, 20.Jer. 17, 3. Nah. 2, 2.und wes wirds seyn/ das du bereitet hast? Luc. 12. vers. 20. und wie bald kan alles in die Rappuse gegeben werden/ Jer. 17. v. 3. Es finden sich bald Ableser/ die alles ablesen/ Nah. 2. vers. 2. Manche bilden ihnen viel ein/ wegen ihrer Schönheit: Aber sie ist ein modicum; wenn GOtt einen züchtiget ümb der Sünde willen/ so wird seine Schöne verzehret wie von Motten; Psal. 39, 13.Ach wie gar nichts sind alle Menschen/ Sela/ Psal. 39. v. 13. Etzliche brüsten sich in ihren köstlichen Kleidern: aber es ist ein mo- dicum; Kleider können den Töchtern Zion (also auch andern) Es. 3, 18 seq. Ps. 102, 27. Sir. 14, 18. Hos. 10, 7.ausgezogen werden/ Esa. 3. v. 18. seqq Darzu müssen sie ver- alten/ Psal. 102. v. 27. zerschliessen und zerreissen/ Sir. 14. v. 18. Etzliche trotzen auff ihre Gewalt/ aber was ist sie? Ein Schaum auff dem Wasser/ Hos. 10. v. 7. König Nebucadnezar war ein hoher Bawm/ seine Höhe reichete biß in Himmel/ seine Aeste waren schön/ und trugen viel Früchte/ davon alles zu essen hatte: Alle Thier auff dem Felde funden Schatten unter ihm/ und die Vogel unter dem Himmel sassen auff seinen Esten/ und alles Fleisch nehret sich von ihm: Aber der heilige Wächter sprach zu ihm: Hawet den Baum umb/ und verderbet ihn: Doch seinen Stock mit seinen Wurtzeln lasst in der Erden bleiben/ er aber solin eisern und ehernen Ketten auff dem Felde im Grase gehen/ und unter dem Thaw des Himmels ligen/ und naß werden/ und sich mit den Thieren auff dem Felde weiden/ biß über ihn sieben Dan. 4, a 7.Zeit umb sind/ Dan. 4. a v. 7. Ja/ es bleibet bey dem Ausspruche der hochgelobten Jungfraw Mariae: Er stösset die Gewaltigen Luc. 1, 52,vom Stul/ und erhebt die Elenden/ Luc. 1. vers. 52. Mancher pochet auff sein Alter/ aber was ist es? ein modicum, das ist/ ein kleines. Denn gleich wie ein Tröpfflein Wassers gegen das Meer/ und wie ein Körnlein gegen dem Sand am Meer/ so
Die zehende Predigt/ Luc. 12, 20.Jer. 17, 3. Nah. 2, 2.und wes wirds ſeyn/ das du bereitet haſt? Luc. 12. verſ. 20. und wie bald kan alles in die Rappuſe gegeben werden/ Jer. 17. v. 3. Es finden ſich bald Ableſer/ die alles ableſen/ Nah. 2. verſ. 2. Manche bilden ihnen viel ein/ wegen ihrer Schoͤnheit: Aber ſie iſt ein modicum; wenn GOtt einen zuͤchtiget uͤmb der Suͤnde willen/ ſo wird ſeine Schoͤne verzehret wie von Motten; Pſal. 39, 13.Ach wie gar nichts ſind alle Menſchen/ Sela/ Pſal. 39. v. 13. Etzliche bruͤſten ſich in ihren koͤſtlichen Kleidern: aber es iſt ein mo- dicum; Kleider koͤnnen den Toͤchtern Zion (alſo auch andern) Eſ. 3, 18 ſeq. Pſ. 102, 27. Sir. 14, 18. Hoſ. 10, 7.ausgezogen werden/ Eſa. 3. v. 18. ſeqq Darzu muͤſſen ſie ver- alten/ Pſal. 102. v. 27. zerſchlieſſen und zerreiſſen/ Sir. 14. v. 18. Etzliche trotzen auff ihre Gewalt/ aber was iſt ſie? Ein Schaum auff dem Waſſer/ Hoſ. 10. v. 7. Koͤnig Nebucadnezar war ein hoher Bawm/ ſeine Hoͤhe reichete biß in Himmel/ ſeine Aeſte waren ſchoͤn/ und trugen viel Fruͤchte/ davon alles zu eſſen hatte: Alle Thier auff dem Felde funden Schatten unter ihm/ und die Vogel unter dem Himmel ſaſſen auff ſeinen Eſten/ und alles Fleiſch nehret ſich von ihm: Aber der heilige Waͤchter ſprach zu ihm: Hawet den Baum umb/ und verderbet ihn: Doch ſeinen Stock mit ſeinen Wurtzeln laſſt in der Erden bleiben/ er aber ſolin eiſern und ehernen Ketten auff dem Felde im Graſe gehen/ und unter dem Thaw des Himmels ligen/ und naß werden/ und ſich mit den Thieren auff dem Felde weiden/ biß uͤber ihn ſieben Dan. 4, à 7.Zeit umb ſind/ Dan. 4. à v. 7. Ja/ es bleibet bey dem Ausſpruche der hochgelobten Jungfraw Mariæ: Er ſtoͤſſet die Gewaltigen Luc. 1, 52,vom Stul/ und erhebt die Elenden/ Luc. 1. verſ. 52. Mancher pochet auff ſein Alter/ aber was iſt es? ein modicum, das iſt/ ein kleines. Denn gleich wie ein Troͤpfflein Waſſers gegen das Meer/ und wie ein Koͤrnlein gegen dem Sand am Meer/ ſo
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Die zehende Predigt/
und wes wirds ſeyn/ das du bereitet haſt? Luc. 12. verſ. 20. und
wie bald kan alles in die Rappuſe gegeben werden/ Jer. 17.
v. 3. Es finden ſich bald Ableſer/ die alles ableſen/ Nah. 2. verſ. 2.
Manche bilden ihnen viel ein/ wegen ihrer Schoͤnheit: Aber ſie iſt
ein modicum; wenn GOtt einen zuͤchtiget uͤmb der Suͤnde
willen/ ſo wird ſeine Schoͤne verzehret wie von Motten;
Ach wie gar nichts ſind alle Menſchen/ Sela/ Pſal. 39. v. 13.
Etzliche bruͤſten ſich in ihren koͤſtlichen Kleidern: aber es iſt ein mo-
dicum; Kleider koͤnnen den Toͤchtern Zion (alſo auch andern)
ausgezogen werden/ Eſa. 3. v. 18. ſeqq Darzu muͤſſen ſie ver-
alten/ Pſal. 102. v. 27. zerſchlieſſen und zerreiſſen/ Sir. 14. v. 18.
Etzliche trotzen auff ihre Gewalt/ aber was iſt ſie? Ein Schaum
auff dem Waſſer/ Hoſ. 10. v. 7. Koͤnig Nebucadnezar war
ein hoher Bawm/ ſeine Hoͤhe reichete biß in Himmel/ ſeine
Aeſte waren ſchoͤn/ und trugen viel Fruͤchte/ davon alles
zu eſſen hatte: Alle Thier auff dem Felde funden Schatten
unter ihm/ und die Vogel unter dem Himmel ſaſſen auff
ſeinen Eſten/ und alles Fleiſch nehret ſich von ihm: Aber
der heilige Waͤchter ſprach zu ihm: Hawet den Baum
umb/ und verderbet ihn: Doch ſeinen Stock mit ſeinen
Wurtzeln laſſt in der Erden bleiben/ er aber ſolin eiſern und
ehernen Ketten auff dem Felde im Graſe gehen/ und unter
dem Thaw des Himmels ligen/ und naß werden/ und ſich
mit den Thieren auff dem Felde weiden/ biß uͤber ihn ſieben
Zeit umb ſind/ Dan. 4. à v. 7. Ja/ es bleibet bey dem Ausſpruche
der hochgelobten Jungfraw Mariæ: Er ſtoͤſſet die Gewaltigen
vom Stul/ und erhebt die Elenden/ Luc. 1. verſ. 52. Mancher
pochet auff ſein Alter/ aber was iſt es? ein modicum, das iſt/ ein
kleines. Denn gleich wie ein Troͤpfflein Waſſers gegen das
Meer/ und wie ein Koͤrnlein gegen dem Sand am Meer/
ſo
Luc. 12, 20.
Jer. 17, 3.
Nah. 2, 2.
Pſal. 39, 13.
Eſ. 3, 18 ſeq.
Pſ. 102, 27.
Sir. 14, 18.
Hoſ. 10, 7.
Dan. 4, à 7.
Luc. 1, 52,
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