Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. Jn demselbigen nun wird beschrieben/ vors Erste/ Dominiglori-Dominiglo- Leichtes/ B b 2
Vber den Propheten Haggai. Jn demſelbigen nun wird beſchrieben/ vors Erſte/ Dominiglori-Dominiglo- Leichtes/ B b 2
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Vber den Propheten Haggai.
Jn demſelbigen nun wird beſchrieben/ vors Erſte/ Dominiglori-
am promittentis opulentia; das Reichthumb des HErrn/ welcher
eine ſonderbahre Herrligkeit allhier verheiſſet. Nach dem verkuͤn-
diget worden/ daß der HErr Meſſias uber ein Kleines kom-
men/ und ſich als aller Heyden Troſt/ nach deme einem das
Hertze hengen ſolte/ erweiſen wuͤrde/ ſetzet wol die hohe Majeſtät
hinzu/ und ich will diß Hauß voll Herrligkeit machen. Daß
dieſes nicht eine bloſſe Rede ſey wie offt Welt Kinder groſſe Ver-
heiſſungen thun/ und den Leuten nur damit das Maul ſchmieren;
ſondernein warhafftiges Wort/ das einen groſſen Nachdruck hat/
iſt daraus offenbahr/ daß dabey ſtehet: ſpricht der HErr/ nemblich
eben der HErr/ von dem David ſagt Pſal. 33. v. 9. Wenn er
ſpricht/ ſo geſchichts. Jtem: Wohl dem/ deß Huͤlffe der Gott
Jacob iſt/ deß Hoffnung auff den HErrn ſeinen GOtt
ſtehet. Der Himmel/ Erden/ Meer/ und alles / was drinnen
iſt/ gemacht hat/ der Glauben heltewiglich/ Pſal. 146. v. 5. 6.
Aber wie groß/ hell und klar die Goͤttliche Zuſage war/ ſo mochten
doch die Jüden der wiedrigen Gedancken ſich nicht allerdings ent-
ſchuͤtten. Sie erinnerten ſich/ welch einen Vorrath Salomo
zum Tempel-Baw gehabt/ als von dem wir leſen/ 2. Chron. 1. verſ. 15.
daß er des Silbers und Goldes zu Jeruſalem gemacht/
oder zuſammen gebracht/ ſo viel wie die Steine. O/ dach-
ten ſie/ woher nehmen wir itzt dergleichen Koſten? wir ſind arme
Leute gegen die benach barten Voͤlcker/ und ſehen nicht/ woher doch
ſolche verſprochene Herrligkeit kommen werde. Darauff will Gott
der HErr antworten/ wenn Er ſpricht: Denn mein iſt beyde
Silber und Gold. Als wolt Er ſagen/ ihr fehlet weit/ und ſtoſ-
ſet groͤblich an/ ihr gaffet nur auff das was fuͤr Augen iſt/ und ſollet
doch billich hoͤher kommen. Von einer geiſtlichen Herrligkeit re-
de ich/ die nicht auff bloſſer Rede beruhet ſondern die der HERR
Meſſias in eigner Perſon wird mit ſich bringen. Wolte ich ſonſt den
Tempel an euſſerlichem Glantz herrlicher haben/ ſo were es mir ein
Leichtes/
Dominiglo-
riam pro-
mittentis
opulentia.
LL.
Pſal. 33, 9.
Pſal. 146,
5. 6.
2. Chron. 1,
15.
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