Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Die funffzehende Predigt/ Lebendigen und der Todten gerühmet/ und aus Gnaden herrlichMatth. 25, 34. 35. 36.belohnet werden/ Matth. 25. v. 34. 35. 36. Futurorum eventuum praedictio. Vors Dritte und Letzte/ ist in unserm Text begriffen/ fu- des
Die funffzehende Predigt/ Lebendigen und der Todten geruͤhmet/ und aus Gnaden herrlichMatth. 25, 34. 35. 36.belohnet werden/ Matth. 25. v. 34. 35. 36. Futurorum eventuum prædictio. Vors Dritte und Letzte/ iſt in unſerm Text begriffen/ fu- des
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Die funffzehende Predigt/
Lebendigen und der Todten geruͤhmet/ und aus Gnaden herrlich
belohnet werden/ Matth. 25. v. 34. 35. 36.
Matth. 25,
34. 35. 36.
Vors Dritte und Letzte/ iſt in unſerm Text begriffen/ fu-
turorum eventuum prædictio; eine Verkuͤndigung deſſen allen/ was
geſchehen ſolte/ und ein Bericht von dem Ausſchlage/ den Gott geben
wolte. Was bringet denn nun Haggai fuͤr eine Poſt? Antwort/
es iſt eine gute Zeitung vom Vntergange der Feinde. Sprich/
(ſagt der Herr) Jch will Himmel und Erden bewegen.
Dieſe Wort hat auch der Prophet zuvor gebraucht: Aber in einem
andern Verſtande. Denn/ droben redete/ er aus dem Munde
des gründguͤrigen GOttes/ von der Sendung des damahls zu-
kuͤnfftigen Meſſiæ/ und zeigete an/ daß der HErr vom Himmel
kommen/ in dem Jungfraͤwlichen Leibe Mariæ/ unſer Fleiſch und
Blut an ſich nehmen/ und wahrer Menſch gebohren werden ſolte/
wie auch in der Fuͤlle der Zeit geſchehen/ Gal. 4. v. 4. Hier aber
weiſſaget er von der Vertilgung der Feinde/ die der groſſe Gott
wolte auff den Backen ſchlagen/ und ihre Zaͤhne zerſchmaͤt-
tern/ Pſalm 3. v. 8. Gegen derer Antlitz Er mit ſeiner Sehne
zielet/ Pſalm. 21. v. 13. und die Er dem Pfeile zum Ziel ſtecken
wolte/ Thren. 3. v. 12. Eine augenſcheinliche Beſchteidung deß
inſtehenden Verderbens iſts/ wenn Gott der Herr ferner ſpricht:
Vnd will die Stuͤhle der Koͤnigreiche umbkehren/ und die
maͤchtigen Koͤnigreiche der Heyden vertilgen. Er hebt an
den Koͤnigreichen zu drewen/ wie er ſie dermaſſen wolte angreiffen/
daß ſie uͤber einen Hauffen fallen/ und alle ihre Herrligkeit verlieren
ſolten. Demnach aber dieſes/ menſchlichem Vrtheil nach/ faſt
unmuͤglich zu ſeyn ſcheinete/ in dem iederman auff die groſſe
Macht der Heyden gaffete/ ſetzet er hinzu/ und ſpricht weiter: Vnd
wil beyde/ Wagen mit ihren Reutern umbkehrẽ/ daß beyde/
Roß und Mann herunter fallen ſollen/ ein ieglicher durch
des
Gal. 4, 4.
Pſalm 3, 8.
Pſal. 21, 13.
Thren. 3, 12.
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