Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. setzet die Könige abe/ und setzet Könige ein/ Dan. 2. v. 21. WieDan. 2, 21.auch die ewige Weißheit selber spricht Prov. 8. v. 15. 16. DurchProv. 8, 15. 16. mich regieren die Könige/ und die Rathsherren setzen das Recht: durch mich herrschen die Fürsten/ und alle Regenten auff Erden. Ach was wolten wir doch immer machen? Wir mü- sten bey diesem-Vnwesen vergehen/ wenn wir nicht GOTT zum Beystande hetten/ der umb uns her biß auff diese Stunde ei- ne fewrige Mawer gewesen/ und noch ist/ Zach. 2. v. 5. O wieZach 2, 5. nahe ist uns manchmahl der Vutergang gewest? Wie ist alles so contra punct unt er einander daher gegangen? Wer hette vor einem Jahre gemeynet/ dz wir umb diese Zeit uns noch in einem leidlichen Zustande befinden solien? Aber die Güte des HErrn ists/ daß wir nicht gar aus sind/ seine Barmhertzigkeit hat noch kein Ende/ sondern sie ist alle Morgen new/ und deine Trew (OGOTT!) ist groß/ Thren. 3. v. 22. 23. Wenn nun gleichThren, 22. 23. offt das Land zittert/ und alle die drinnen wohnen/ so helt doch der Herr seine Seulen feste/ Psalm. 75. v. 4. Er er-Psal. 75, 4. wehlet noch immer etzliche Andächtige Beiher/ die wieder den Riß stehen/ Gottes Zorn/ und die wohlverdienten Straffen abwenden; unter denselbigen sollen wir uns auch finden l[a]ssen/ und einmütig zu GOtt seuff zen/ so wird er u[n]s wohl erhören von seinem Heilig- thum/ ja Er wird drein sehen und schelten/ daß des Brennens und Reissens ein Ende werde/ Psalm 80. v. 17. Behaltet zum Andern/ daß es Gott nicht fehlen lässet an2. wolle M m 3
Vber den Propheten Haggai. ſetzet die Koͤnige abe/ und ſetzet Koͤnige ein/ Dan. 2. v. 21. WieDan. 2, 21.auch die ewige Weißheit ſelber ſpricht Prov. 8. v. 15. 16. DurchProv. 8, 15. 16. mich regieren die Koͤnige/ und die Rathsherren ſetzen das Recht: durch mich herrſchen die Fuͤrſten/ und alle Regenten auff Erden. Ach was wolten wir doch immer machen? Wir muͤ- ſten bey dieſem-Vnweſen vergehen/ wenn wir nicht GOTT zum Beyſtande hetten/ der umb uns her biß auff dieſe Stunde ei- ne fewrige Mawer geweſen/ und noch iſt/ Zach. 2. v. 5. O wieZach 2, 5. nahe iſt uns manchmahl der Vutergang geweſt? Wie iſt alles ſo contra punct unt er einander daher gegangen? Wer hette vor einem Jahre gemeynet/ dz wir umb dieſe Zeit uns noch in einem leidlichen Zuſtande befinden ſolien? Aber die Guͤte des HErrn iſts/ daß wir nicht gar aus ſind/ ſeine Barmhertzigkeit hat noch kein Ende/ ſondern ſie iſt alle Morgen new/ und deine Trew (OGOTT!) iſt groß/ Thren. 3. v. 22. 23. Wenn nun gleichThren, 22. 23. offt das Land zittert/ und alle die drinnen wohnen/ ſo helt doch der Herr ſeine Seulen feſte/ Pſalm. 75. v. 4. Er er-Pſal. 75, 4. wehlet noch immer etzliche Andaͤchtige Beiher/ die wieder den Riß ſtehen/ Gottes Zorn/ und die wohlverdienten Straffen abwenden; unter denſelbigen ſollen wir uns auch finden l[a]ſſen/ und einmuͤtig zu GOtt ſeuff zen/ ſo wird er u[n]s wohl erhoͤren von ſeinem Heilig- thum/ ja Er wird drein ſehen und ſchelten/ daß des Brennens und Reiſſens ein Ende werde/ Pſalm 80. v. 17. Behaltet zum Andern/ daß es Gott nicht fehlen laͤſſet an2. wolle M m 3
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Vber den Propheten Haggai.
ſetzet die Koͤnige abe/ und ſetzet Koͤnige ein/ Dan. 2. v. 21. Wie
auch die ewige Weißheit ſelber ſpricht Prov. 8. v. 15. 16. Durch
mich regieren die Koͤnige/ und die Rathsherren ſetzen das
Recht: durch mich herrſchen die Fuͤrſten/ und alle Regenten
auff Erden. Ach was wolten wir doch immer machen? Wir muͤ-
ſten bey dieſem-Vnweſen vergehen/ wenn wir nicht GOTT zum
Beyſtande hetten/ der umb uns her biß auff dieſe Stunde ei-
ne fewrige Mawer geweſen/ und noch iſt/ Zach. 2. v. 5. O wie
nahe iſt uns manchmahl der Vutergang geweſt? Wie iſt alles ſo
contra punct unt er einander daher gegangen? Wer hette vor einem
Jahre gemeynet/ dz wir umb dieſe Zeit uns noch in einem leidlichen
Zuſtande befinden ſolien? Aber die Guͤte des HErrn iſts/
daß wir nicht gar aus ſind/ ſeine Barmhertzigkeit hat noch
kein Ende/ ſondern ſie iſt alle Morgen new/ und deine Trew
(OGOTT!) iſt groß/ Thren. 3. v. 22. 23. Wenn nun gleich
offt das Land zittert/ und alle die drinnen wohnen/ ſo helt
doch der Herr ſeine Seulen feſte/ Pſalm. 75. v. 4. Er er-
wehlet noch immer etzliche Andaͤchtige Beiher/ die wieder den Riß
ſtehen/ Gottes Zorn/ und die wohlverdienten Straffen abwenden;
unter denſelbigen ſollen wir uns auch finden laſſen/ und einmuͤtig
zu GOtt ſeuff zen/ ſo wird er uns wohl erhoͤren von ſeinem Heilig-
thum/ ja Er wird drein ſehen und ſchelten/ daß des Brennens
und Reiſſens ein Ende werde/ Pſalm 80. v. 17.
Dan. 2, 21.
Prov. 8, 15.
16.
Zach 2, 5.
Thren, 22. 23.
Pſal. 75, 4.
Behaltet zum Andern/ daß es Gott nicht fehlen laͤſſet an
dem allen/ das er durch den Mund ſeiner Propheten geredet hat.
Wenn es geht wie Haggai verkuͤndiget hat/ ſo ſpuͤret man/ daß ein
wahres Wort des Herrn zu ihm geſchehen iſt/ man kan auch dar-
aus wohl vernehmen/ wie es dem Lande gehen wird/ darinnen keine
Gerechtigkeit wohnet/ nehmlich es mus daſſelbige einen Sturtz neß-
men/ und zu druͤmmern gehen: da wird nichts anders draus. Denn
Gottes Wort kan nim̃ermehr fehlen. Niemand bilde ihm ein/ er
wolle
2.
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