Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Die funffzehende Predigt/ HErrn unsers Gottes. Sie sind nieder gestürtzt/ und ge-fallen: Wir aber stehen auffgericht. Hilff HErr/ der Kö- nig erhöre uns wenn wir ruffen. Zum Sechsten und Letzten haben wir bey unserm Texte Leibe
Die funffzehende Predigt/ HErrn unſers Gottes. Sie ſind nieder geſtuͤrtzt/ und ge-fallen: Wir aber ſtehen auffgericht. Hilff HErr/ der Koͤ- nig erhoͤre uns wenn wir ruffen. Zum Sechſten und Letzten haben wir bey unſerm Texte Leibe
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Die funffzehende Predigt/
HErrn unſers Gottes. Sie ſind nieder geſtuͤrtzt/ und ge-
fallen: Wir aber ſtehen auffgericht. Hilff HErr/ der Koͤ-
nig erhoͤre uns wenn wir ruffen.
Zum Sechſten und Letzten haben wir bey unſerm Texte
zu erwegen/ daß die Verwirrungen in den Herrſchafften und Regi-
mentern dermahleins werden ein Ende nehmen. Diß wird ge-
ſchehen am lieben juͤngſten Tage/ an welchem der HErr Chriſtus
wird auffheben alle Herrſchafft/ alle Obrigkeit und Ge-
walt/ 1. Cor. 15. v. 24. Wird nun zu derſelbigen Zeit diß alles dahin
fallen/ und nicht mehr ſeyn/ ſo iſt unlaͤugbar/ daß auch die Zufaͤlle des
weltlichen Regierſtandes/ als da ſind die mancherley Confuſiones
und Zerruͤttungen/ werden einen Sturtz nehmen/ und verſchwinden.
Manchem Chriſtlichen Hertzen iſt es ſehr zuwieder/ weñ es ſpühret/
wie gar uͤbel an manchem Orth regieret wird/ und wie offt ſchlechte
Diener die Karte ihres Gefallens mengen/ und einem/ der ſich deſſen
nicht verſehen/ viel abgewinnen. Aber man faſſe nur ſeine See-
le mit Gedult/ Luc. 21. v. 19. und ſtelle es mit Chriſto dem heim/
der da recht richtet/ 1. Petr. 2. v. 24. ſo wird dieſer Sache wol gera-
then/ und aller Vnordnung abgeholffen werden. Wie man ein Kar-
ten. Haͤußlein mit einem Liechte bald anſtecket und verbrennet: Al-
ſo wird das Weſen dieſer Welt auch bald vergehen/ 1. Cor. 7. v. 31. und
von dem Odem des HERRN angezuͤndet werden/ wie
von einem Schwefelſtrom/ Eſ. 30. v. 33. Wir warten aber ei-
nes newen Himmels/ und einer newen Erde/ nach der Ver-
heiſſung Gottes/ dariñen Gerechtigkeit wohnet/ Eſ. 65. v. 17.
2. Petr. 3. v. 13. Ja wir/ die wir haben des Geiſtes Erſtlinge/
ſehnen uns bey uns ſelbſt/ nach der Kindſchafft/ und warten
auff unſers Leibes Erloͤſung/ Rom. 8. v. v. 13. Vnſer Wandel
iſt im Himmel/ von dannen wir auch warten des Heylan-
des Jeſu Chriſti/ des Herrn/ welcher unſern nichtigen
Leib verklaͤren wird/ daß er ehnlich werde ſeinem verklaͤrten
Leibe
1. Cor. 15, 24.
Luc. 21, 19.
1. Petr. 2, 24.
1. Cor. 7, 31.
Eſ. 30, 33.
Eſ. 65, 17.
2. Petr. 3, 13.
Rom. 8, 13.
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