Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. ner dafür wil gehalten seyn/ als were er ohne Mittel von GOtt ge-sandt/ wie die Propheten im Alten/ und die Apostel im Newen Te- stament. Hieran lesset uns nicht zweiseln der Prophet Haggai/ der zusörderst einen starcken Grund seiner Legation legt/ ehe er die Werbung an sich selbst thut/ und das jenige/ was ihm vom Himmel aus auff getragen worden/ entdecket. Dis ist nun aus gegenwertigem Text gnugsam zu vernehmen/ ben/
Vber den Propheten Haggai. ner dafuͤr wil gehalten ſeyn/ als were er ohne Mittel von GOtt ge-ſandt/ wie die Propheten im Alten/ und die Apoſtel im Newen Te- ſtament. Hieran leſſet uns nicht zweiſeln der Prophet Haggai/ der zuſoͤrderſt einen ſtarcken Grund ſeiner Legation legt/ ehe er die Werbung an ſich ſelbſt thut/ und das jenige/ was ihm vom Himmel aus auff getragen worden/ entdecket. Dis iſt nun aus gegenwertigem Text gnugſam zu vernehmen/ ben/
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Vber den Propheten Haggai.
ner dafuͤr wil gehalten ſeyn/ als were er ohne Mittel von GOtt ge-
ſandt/ wie die Propheten im Alten/ und die Apoſtel im Newen Te-
ſtament. Hieran leſſet uns nicht zweiſeln der Prophet Haggai/
der zuſoͤrderſt einen ſtarcken Grund ſeiner Legation legt/ ehe er die
Werbung an ſich ſelbſt thut/ und das jenige/ was ihm vom Himmel
aus auff getragen worden/ entdecket.
Dis iſt nun aus gegenwertigem Text gnugſam zu vernehmen/
zu deſſen Auslegung wir nunmehr ſchreiten. Jn demſelbigen wird
uns vorgezeiget: Erſtlich/ Autoritatis divinæ expoſitio; die An-
deutung der Goͤttlichen Krafft/ und des Nachdrucks/ wel-
chen dieſe Bothſchafft auff dem Ruͤcken traͤgt. Solche beru-
het auff folgenden Worten: So ſpricht der Herr Zebaoth.
Herren ſchicken gemeinig ich ihre Knechte aus/ und laſſen ſie/ was
ihnen beliebet/ verrichten. Abraham ſendete aus ſeinen Knecht
den Eleaſar/ als er wegen ſeines Sohns Jſaac umb die
Rebeccam werben ließ/ Gen. 24. v. 3. 4. 27. David ſandte hin
zu Hanon der Ammoniter Koͤnig/ und ließ ihn troͤſten durch
ſeine Knechte/ uͤber ſeinem verſtorbenen Vater/ 2. Sam. 10.
v. 2. Zweene ſeiner Hausknechte ſambt einem Gottsfuͤrch-
tigen Kriegsfnechte/ von denen/ die auff ihn warteten/ ſandte
der Gottſelige Hauptmann Cornelius von Cæſarien zu
S. Petro gen Joppen/ Actor. 10. v. 7. 8. Aber hie iſt der Herr
aller Herren/ der dem Propheten Haggai eine Legation hat auff-
getragen; Es iſt der rechte Jehovah, und wahre Gott/ der ſich ſei-
nen Dienern auff mancherley weiſe geoffenbaret hat. Genennet
wird er allhter/ wie auch ſonſt hin und wieder/ der HERR Ze-
baoth/ das iſt/ der HERR der Heerſcharen/ darunter gehoͤ-
ren die Sterne/ Gen. 2. v. 1. die Engel/ Gen. 31. v. ult. die Men-
ſchen/ Joſ. 5. v. 13. das Vngeziefer/ Joel. 2. v. 25. Mit welcher
Herren Namen pflegen etzliche einher zu platzen/ und die Leute damit
zu ſchrecken/ wenn ſie ſprechen: So ſagt mein Herr/ das wil er ha-
ben/
I.
Autoritatis
divinæ ex-
poſitio.
Gen. 24. v. 3.
4. 27.
2. Sam. 10.
v. 2.
Actor. 10.
v. 7. 8.
Gen. 2. v. 1.
Gẽ. 31. v. ult.
Joſ. 5. v. 13.
Joel. 2. v. 25.
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