Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. Mensch wender sich ad artes:) Jedoch taug Faulheit auch nicht/dennes stehet geschrieben Gen. 3. v 19. Jm Schweiß deines An-Gen. 3. v. 19. gesichts solst du dein Brot essen/ biß daß du wieder zur Er- den werdest/ davon du genommen bist. Jch gieng für dem Acker des Faulen/ und für deme Weinberg des Narren/ und siehe/ da waren eitel Nessel drauff/ und stund voll Disteln/ und die Mawer war eingefallen/ Prover b. 24. v. 31. 22. Hinge-Prov. 24. v. 31. 32. Prov. 13. v. 4 Ps. 127. v. 3. gen kriegen die fleissigen Hände gnug/ Prov. 13. v. 4. Ja sei- nen Freunden gibts Gott schlaffend/ Psal. 127. v. 3. Von den Gottlosen stehet geschrieben: Sie seen Weitzen/ aber Disteln werden sie erndten/ Jerem. 12. v. 13. Sie seen Wind/ und wer-Jer. 12. v. 13. den Vngewitter einerndten. Jhre Saat sol nicht auff- kommen/ und ihr Gewächs kein Meel geben/ und obs ge- ben würde/ sollens doch Frembde fressen/ Hos. 8. v. 7. SeineHos. 8. v. 7. Erndte wird essen der Hungerige/ und die Gewapneten wer- den ihn holen/ und sein Gut werden die Durstigen aus- sauffen/ Job. 5. v. 5. 6. Die andere Straffe/ derer in unserm Text gedacht wird/2. Thren. G 2
Vber den Propheten Haggai. Menſch wender ſich ad artes:) Jedoch taug Faulheit auch nicht/dennes ſtehet geſchrieben Gen. 3. v 19. Jm Schweiß deines An-Gen. 3. v. 19. geſichts ſolſt du dein Brot eſſen/ biß daß du wieder zur Er- den werdeſt/ davon du genommen biſt. Jch gieng fuͤr dem Acker des Faulen/ und fuͤr deme Weinberg des Narren/ und ſiehe/ da waren eitel Neſſel drauff/ und ſtund voll Diſteln/ und die Mawer war eingefallen/ Prover b. 24. v. 31. 22. Hinge-Prov. 24. v. 31. 32. Prov. 13. v. 4 Pſ. 127. v. 3. gen kriegen die fleiſſigen Haͤnde gnug/ Prov. 13. v. 4. Ja ſei- nen Freunden gibts Gott ſchlaffend/ Pſal. 127. v. 3. Von den Gottloſen ſtehet geſchrieben: Sie ſeen Weitzen/ aber Diſteln werden ſie erndten/ Jerem. 12. v. 13. Sie ſeen Wind/ und wer-Jer. 12. v. 13. den Vngewitter einerndten. Jhre Saat ſol nicht auff- kommen/ und ihr Gewaͤchs kein Meel geben/ und obs ge- ben wuͤrde/ ſollens doch Frembde freſſen/ Hoſ. 8. v. 7. SeineHoſ. 8. v. 7. Erndte wird eſſen der Hungerige/ und die Gewapneten wer- den ihn holen/ und ſein Gut werden die Durſtigen aus- ſauffen/ Job. 5. v. 5. 6. Die andere Straffe/ derer in unſerm Text gedacht wird/2. Thren. G 2
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Vber den Propheten Haggai.
Menſch wender ſich ad artes:) Jedoch taug Faulheit auch nicht/
dennes ſtehet geſchrieben Gen. 3. v 19. Jm Schweiß deines An-
geſichts ſolſt du dein Brot eſſen/ biß daß du wieder zur Er-
den werdeſt/ davon du genommen biſt. Jch gieng fuͤr dem
Acker des Faulen/ und fuͤr deme Weinberg des Narren/ und
ſiehe/ da waren eitel Neſſel drauff/ und ſtund voll Diſteln/
und die Mawer war eingefallen/ Prover b. 24. v. 31. 22. Hinge-
gen kriegen die fleiſſigen Haͤnde gnug/ Prov. 13. v. 4. Ja ſei-
nen Freunden gibts Gott ſchlaffend/ Pſal. 127. v. 3. Von den
Gottloſen ſtehet geſchrieben: Sie ſeen Weitzen/ aber Diſteln
werden ſie erndten/ Jerem. 12. v. 13. Sie ſeen Wind/ und wer-
den Vngewitter einerndten. Jhre Saat ſol nicht auff-
kommen/ und ihr Gewaͤchs kein Meel geben/ und obs ge-
ben wuͤrde/ ſollens doch Frembde freſſen/ Hoſ. 8. v. 7. Seine
Erndte wird eſſen der Hungerige/ und die Gewapneten wer-
den ihn holen/ und ſein Gut werden die Durſtigen aus-
ſauffen/ Job. 5. v. 5. 6.
Gen. 3. v. 19.
Prov. 24. v.
31. 32.
Prov. 13. v. 4
Pſ. 127. v. 3.
Jer. 12. v. 13.
Hoſ. 8. v. 7.
Die andere Straffe/ derer in unſerm Text gedacht wird/
iſt der Hunger. Jhr eſſet/ und werdet doch nicht ſatt.
Sehet/ wie der Geiſt GOttes einen Vnterſcheib machet zwiſchen
dem Eſſen und Satt werden. Zu eſſen hat mancher noch wol/ aber
es bekoͤmmet ihm darumb nicht/ weil er Gott nicht vor Augen hat/
und deſſen Creatur nicht mit Danckſagung empfaͤhet/
1. Tim. 4. v. 4. Man ſiehet daher einen groſſen Vnterſcheid/ wo al-
les vollauff iſt/ und beguͤterte Leute den ihrigen laſſen aufftragen/
was ſie nur wuͤnſchen und begehren/ wil es doch offt nicht gedtyen/
ſondern reiche Leute gehen daher wie ein Schemen/ Pſal. 39.
v. 8. Jhrer Kinder Haut henget an den Beinen/ und ſind
ſo duͤrre als ein Scheit/ wie die Geſtalt der Nazareer zur
Zeit der Babyloniſchen Gefaͤngnuͤß beſchrieben wird/
Thren.
2.
1. Tim. 4.
v. 4.
Pſ 39. v. 8.
Thren. 4.
v. 7.
G 2
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