Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. Jhn rühmet David/ und spricht: Preise Jerusalem denHerrn/ lobe Zion deinen Gott; Denn er macht feste die Riegel deiner Thore/ und segnet deine Kinder drinnen.Ps. 147. v. 12. 13. 14. Er schaffet deinen Gräntzen Friede/ und sättiget dich mit dem besten Weitzen/ Psal. 147. v. 12. 13. 14. 2. Tröstet euch ihr Armen/ und bedencket/ daß niemand2. Matt. 4. v. 4. 3. Die dritte Straffe ist Durst: Jhr trincket/ und wer-3. Wolan/ der Durst ist auch eine groffe Plage/ und gehabt sich Stim- G 3
Vber den Propheten Haggai. Jhn ruͤhmet David/ und ſpricht: Preiſe Jeruſalem denHerrn/ lobe Zion deinen Gott; Denn er macht feſte die Riegel deiner Thore/ und ſegnet deine Kinder drinnen.Pſ. 147. v. 12. 13. 14. Er ſchaffet deinen Graͤntzen Friede/ und ſaͤttiget dich mit dem beſten Weitzen/ Pſal. 147. v. 12. 13. 14. 2. Troͤſtet euch ihr Armen/ und bedencket/ daß niemand2. Matt. 4. v. 4. 3. Die dritte Straffe iſt Durſt: Jhr trincket/ und wer-3. Wolan/ der Durſt iſt auch eine groffe Plage/ und gehabt ſich Stim- G 3
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Vber den Propheten Haggai.
Jhn ruͤhmet David/ und ſpricht: Preiſe Jeruſalem den
Herrn/ lobe Zion deinen Gott; Denn er macht feſte
die Riegel deiner Thore/ und ſegnet deine Kinder drinnen.
Er ſchaffet deinen Graͤntzen Friede/ und ſaͤttiget dich mit
dem beſten Weitzen/ Pſal. 147. v. 12. 13. 14.
2. Troͤſtet euch ihr Armen/ und bedencket/ daß niemand
darvon lebet/ daß er viel Guͤter hat/ Luc. 12. v. 15. die Reichen
muͤſſen darben/ und hungern/ Pſal. 34. v. 11. Hingegen wil Gott
denen Armen ihr weniges ſegnen/ wie dort das Meel im Cad/
1. Reg. 17. Er wil es ſegnen in der Muͤle/ in der Deiſen oder Troge/ im
Backofen/ im Brotſchranck/ und im Munde; er wil es ſegnen/ daß
dirs wol gedeye. Der Menſch lebet nicht allein vom Brot/
ſondern von einem ieglichen Wort/ das durch den Mund
Gottes gehet/ Deut. 8. v. 3. Matth. 4. v. 4.
2.
Luc. 12. v. 15.
Pſ. 34. v. 11.
1. Reg. 17.
v. 14.
Die dritte Straffe iſt Durſt: Jhr trincket/ und wer-
det nicht truncken. Allhiēr heiſſet truncken werden/ nicht/ ſich
vollſauffen/ welches die heilige Schrifft verbeut/ und bezeuget/ daß
daraus ein unordentliches Weſen folget/ Epheſ. 5. v. 17. ſondern
es heiſſet gnug trincken/ Geneſ. 43. v. 34. Pſal. 36. v. 10. Cant. 5. v. 1.
Johan. 2. v. 10. Der angedeutete Durſt kam daher/ daß ſie entweder
wenig Trauben bekamen/ und eine allzugeringe Weinleſe hatten/
oder daß nichts an den Beeren war/ oder daß dieſem edlen Gewächs
Gott alle Krafft entzog/ wie er denn wol thun kan.
3.
Eph. 5. v. 17.
Gen. 43. v. 34
Pſ. 36. v. 10.
Cant. 5. v. 1.
Joh. 2. v. 10.
Wolan/ der Durſt iſt auch eine groffe Plage/ und gehabt ſich
der Menſch darbey ſehr uͤbel/ wie nachfolgende Exempel bezeugen.
Jſmael were bey nahe in der Wuͤſten Durſts geſtorben/
als das Waſſer in der Flaſchen aus war. Hagar die leib-
liche Mutter warff dieſen ihren Knaben unter einen Baum/
gieng hin/ und ſatzte ſich gegen uͤber von ferns einen Bo-
genſchuß weit/ denn ſie ſprach: Jch kan nicht zuſehen des
Knabens Sterben/ und ſie ſatzte ſich gegen uͤber/ hub ihre
Stim-
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