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Curtius, Ernst: Alterthum und Gegenwart. Gesammelte Reden und Vorträge. Bd. 1. Berlin, 1875.

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Große und kleine Städte.
durch welches die deutsche Geschichte vor dem Ausgange der
griechischen bewahrt wird, an ihrem Theile mitwirken zu dürfen.

Schmeichelnde Lobpreisung ist nicht im Sinne preußischer
Könige, am wenigsten in dem König Wilhelm's. Denn die
Geschichte wird viel von Ihm zu sagen haben, aber nichts
Schöneres als dies, daß sie keinen Fürsten kenne, welcher den
vollen Lorber des Siegers mit anspruchsloserem Sinne erworben
und getragen, keinen, der so, von allen persönlichen Rücksichten
frei, nur die Sache des Vaterlandes im Auge gehabt habe.
Uns geziemt es wohl, diese menschliche Seite an unserm Lan¬
desherrn besonders hervorzuheben und uns der sittlichen Weihe
zu freuen, welche dadurch Seiner Regierung zu Theil wird.
Denn darin liegt auch eine Gewähr dauernden Segens und
eine Bürgschaft bleibender Erfolge für das Vaterland.


Große und kleine Städte.
durch welches die deutſche Geſchichte vor dem Ausgange der
griechiſchen bewahrt wird, an ihrem Theile mitwirken zu dürfen.

Schmeichelnde Lobpreiſung iſt nicht im Sinne preußiſcher
Könige, am wenigſten in dem König Wilhelm’s. Denn die
Geſchichte wird viel von Ihm zu ſagen haben, aber nichts
Schöneres als dies, daß ſie keinen Fürſten kenne, welcher den
vollen Lorber des Siegers mit anſpruchsloſerem Sinne erworben
und getragen, keinen, der ſo, von allen perſönlichen Rückſichten
frei, nur die Sache des Vaterlandes im Auge gehabt habe.
Uns geziemt es wohl, dieſe menſchliche Seite an unſerm Lan¬
desherrn beſonders hervorzuheben und uns der ſittlichen Weihe
zu freuen, welche dadurch Seiner Regierung zu Theil wird.
Denn darin liegt auch eine Gewähr dauernden Segens und
eine Bürgſchaft bleibender Erfolge für das Vaterland.


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[383/0399] Große und kleine Städte. durch welches die deutſche Geſchichte vor dem Ausgange der griechiſchen bewahrt wird, an ihrem Theile mitwirken zu dürfen. Schmeichelnde Lobpreiſung iſt nicht im Sinne preußiſcher Könige, am wenigſten in dem König Wilhelm’s. Denn die Geſchichte wird viel von Ihm zu ſagen haben, aber nichts Schöneres als dies, daß ſie keinen Fürſten kenne, welcher den vollen Lorber des Siegers mit anſpruchsloſerem Sinne erworben und getragen, keinen, der ſo, von allen perſönlichen Rückſichten frei, nur die Sache des Vaterlandes im Auge gehabt habe. Uns geziemt es wohl, dieſe menſchliche Seite an unſerm Lan¬ desherrn beſonders hervorzuheben und uns der ſittlichen Weihe zu freuen, welche dadurch Seiner Regierung zu Theil wird. Denn darin liegt auch eine Gewähr dauernden Segens und eine Bürgſchaft bleibender Erfolge für das Vaterland.

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Zitationshilfe: Curtius, Ernst: Alterthum und Gegenwart. Gesammelte Reden und Vorträge. Bd. 1. Berlin, 1875, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/curtius_alterthum01_1875/399>, abgerufen am 23.11.2024.