Czepko, Daniel von: Sieben-Gestirne Königlicher Busse. Brieg, 1671.9. Vor ängsten hab' ich Tag und Nacht/mich in der einöd' außgewacht. Ich muß als wie die Spatzen seyn/ die ohne Nesst auf Dächern schreyn. 10. Es feyert keine stunde nicht/der stoltzen Feinde grimme Pflicht: der argen Spötter falsche schmach/ stellt mir mit stillen Netzen nach. 11. Ich äschre mich voll schmertzen ein/die mir an stat des Brodtes seyn/ an stat des Trankes preß' ich mir viel Thränen unterm Hertzen für. 12. Das macht dein Zorn und meine Schuld/wie wohl mir auch dein Heil gewollt: dein Heil/ das mir entgegen kam dafür ich Sünd' und Straafenahm. 13. Die Straaf' ist recht/ die Sünd' ist groß:Ach! wär' ich beyder quit und loß. Ich
9. Vor aͤngſten hab’ ich Tag und Nacht/mich in der einoͤd’ außgewacht. Ich muß als wie die Spatzen ſeyn/ die ohne Neſſt auf Daͤchern ſchreyn. 10. Es feyert keine ſtunde nicht/der ſtoltzen Feinde grimme Pflicht: der argen Spoͤtter falſche ſchmach/ ſtellt mir mit ſtillen Netzen nach. 11. Ich aͤſchre mich voll ſchmertzen ein/die mir an ſtat des Brodtes ſeyn/ an ſtat des Trankes preß’ ich mir viel Thraͤnen unterm Hertzen fuͤr. 12. Das macht dein Zorn und meine Schuld/wie wohl mir auch dein Heil gewollt: dein Heil/ das mir entgegen kam dafuͤr ich Suͤnd’ und Straafenahm. 13. Die Straaf’ iſt recht/ die Suͤnd’ iſt groß:Ach! waͤr’ ich beyder quit und loß. Ich
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9.
Vor aͤngſten hab’ ich Tag und Nacht/
mich in der einoͤd’ außgewacht.
Ich muß als wie die Spatzen ſeyn/
die ohne Neſſt auf Daͤchern ſchreyn.
10.
Es feyert keine ſtunde nicht/
der ſtoltzen Feinde grimme Pflicht:
der argen Spoͤtter falſche ſchmach/
ſtellt mir mit ſtillen Netzen nach.
11.
Ich aͤſchre mich voll ſchmertzen ein/
die mir an ſtat des Brodtes ſeyn/
an ſtat des Trankes preß’ ich mir
viel Thraͤnen unterm Hertzen fuͤr.
12.
Das macht dein Zorn und meine Schuld/
wie wohl mir auch dein Heil gewollt:
dein Heil/ das mir entgegen kam
dafuͤr ich Suͤnd’ und Straafenahm.
13.
Die Straaf’ iſt recht/ die Suͤnd’ iſt groß:
Ach! waͤr’ ich beyder quit und loß.
Ich
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