Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.gehoben habe mit einer Keule von ei- sen
gehoben habe mit einer Keule von ei- ſen
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gehoben habe mit einer Keule von ei-
nem Rebhune in einer porcellanen
Schuͤſſel. Und woher kommt mir die-
ſe ſchoͤne Mahlzeit, verſetzte Rode-
rige, der wenigſtens eben ſo fraͤßig
als diebiſch war. Sie antwortete:
Die Frau eines Herrn, welche hier
ſchlaͤft, hat es mir gegeben, da ich ihr
beym Abendeſſen aufgewartet. Jſt die-
ſe Frau alleine hier? verſetzte der Mann.
Sie frug: Was ſoll dieſe Frage?
Wenn keiner bey ihr waͤre, ſagte er,
ſo wollte ich mein Gluͤck verſuchen.
Und was fuͤr ein Gluͤck? unterbrach
ihm die Frau, indem ſie ſich unwillig
anſtellte; wenn du dich bey ihr ſe-
hen lieſſeſt, ſo wuͤrden dich ihre Die-
ner hundert Schlaͤge mit dem Steig-
Riemen geben. Du gute Frau, Ca-
taline, verſetzte Roderige, ich
wuͤrde ihren Hahnrey von Mann bey
ihr antreffen, der ſich vielleicht nicht
unterſtehen wuͤrde, mir etwas davon
zu ſagen. Aber da ich ſeit einer vier-
tel Stunde trocke ſchwatze, ſo wer-
de ich durſtig, und das Andenken des
guten Weins macht mir einen ſo groſ-
ſen
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(2013-01-27T12:08:31Z)
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