Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.ihm in der Zeit, da Roderige ab- niglich F
ihm in der Zeit, da Roderige ab- niglich F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0083" n="81"/> ihm in der Zeit, da <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Roderige</hi></hi> ab-<lb/> weſend geweſen, eingekehret waͤren?<lb/> Der Knecht ſagte gleich anfangs: Es<lb/> iſt ſo lange noch nicht, daß man es<lb/> vergeſſen haͤtte. Er iſt dem Herrn,<lb/> welcher mit ſeiner Frau eben die Nacht,<lb/> da euer Vetter wiederkommen iſt,<lb/> hier ſchlief. <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Ambroſa</hi></hi> hat recht,<lb/> ſetzte die Magd hinzu, ich erkenne<lb/> ihn an dieſer Borte und an dem Un-<lb/> terfutter ganz wohl, zumahl da ihn<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Don Ferdinand</hi></hi> mir bey ſeiner<lb/> Ankunft gab, und ich ihn in die<lb/> Kammer des Herrn trug, wo er lie-<lb/> gen blieb, bis einer von ſeinen Edel-<lb/> knaben ihn holete. Nichts iſt wah-<lb/> rer, ſagte darauf <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Oſmin</hi></hi>, es faͤllt<lb/> mir bey, ja, es iſt <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Don Ferdi-<lb/> nands</hi></hi> Mantel, es hat gar keinen<lb/> Zweifel mehr. <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Cataline</hi></hi>, die ſich<lb/> im Augenblick uͤberfuͤhrt zu werden ſa-<lb/> he, ſagte kein Wort, und konnte<lb/> keine Liſt erfunden, ſo deutlichen An-<lb/> zeigen etwas entgegen zu ſetzen. Wenn<lb/> ein eiferſuͤchtiger Mann erſt anfaͤngt,<lb/> ſo viel Umſtaͤnde nach einander zu be-<lb/> trachten, ſo gehet die Sache gemei-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">F</fw> <fw type="catch" place="bottom">niglich</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [81/0083]
ihm in der Zeit, da Roderige ab-
weſend geweſen, eingekehret waͤren?
Der Knecht ſagte gleich anfangs: Es
iſt ſo lange noch nicht, daß man es
vergeſſen haͤtte. Er iſt dem Herrn,
welcher mit ſeiner Frau eben die Nacht,
da euer Vetter wiederkommen iſt,
hier ſchlief. Ambroſa hat recht,
ſetzte die Magd hinzu, ich erkenne
ihn an dieſer Borte und an dem Un-
terfutter ganz wohl, zumahl da ihn
Don Ferdinand mir bey ſeiner
Ankunft gab, und ich ihn in die
Kammer des Herrn trug, wo er lie-
gen blieb, bis einer von ſeinen Edel-
knaben ihn holete. Nichts iſt wah-
rer, ſagte darauf Oſmin, es faͤllt
mir bey, ja, es iſt Don Ferdi-
nands Mantel, es hat gar keinen
Zweifel mehr. Cataline, die ſich
im Augenblick uͤberfuͤhrt zu werden ſa-
he, ſagte kein Wort, und konnte
keine Liſt erfunden, ſo deutlichen An-
zeigen etwas entgegen zu ſetzen. Wenn
ein eiferſuͤchtiger Mann erſt anfaͤngt,
ſo viel Umſtaͤnde nach einander zu be-
trachten, ſo gehet die Sache gemei-
niglich
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(2013-01-27T12:08:31Z)
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