Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Daguerre, Louis Jacques Mandé: Das Daguerreotyp und das Diorama. Stuttgart, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite

sich mittelst des Stabes L. richten. Um den Focus
mit Genauigkeit zu treffen, wird der Spiegel voll-
ständig (bis zu 45 Grad) herausgerückt und nun das
auf der mattgeschliffenen Glastafel sichtbare Bild
in dem Spiegel betrachtet. Die Glastafel läßt sich
sodann leicht in die Focalweite einstellen, indem man
den Doppel- oder Einschiebkasten D. mit beiden
Händen an den beiden Hervorragungen E. in Fig. 2.
vor- oder rückwärts schiebt. Jst der Focus genau
gerichtet (was man an der Schärfe des Bildes auf
der Glastafel erkennt), so dreht man den Schrauben-
kopf H, um den Doppelkasten zu befestigen. Hierauf
verschließt man die Glastafel wieder (d. h. man
stellt die Spiegelrahme B. wieder zurück auf die
Glastafel und befestigt sie) mittelst der beiden kleinen
Leisten F., welche in die kleinen durchlochten Metall-
plättchen G. passen (indem man durch die Löcher der
letztern kleine Stifte steckt). Hierauf wird der ganze
Rahmen (der Glastafel) herausgezogen und an dessen
Stelle der Rahmen mit der vorbereiteten Metall-
platte eingeschoben, wie dieser in Fig. 2. mit seinen
in der camera obscura geöffneten Blendungen dar-
gestellt ist. Diese Blendungen müssen von innen mit
schwarzem Sammt überzogen seyn, und eben so das
Doppel- oder Einschiebkästchen D. selbst, um alles
falsche Licht zu vermeiden.

Das Objektivglas ist achromatisch und perisco-
pisch (die concave Seite desselben muß nach auswärts
von der camera obscura gerichtet) seyn; der Durch-
messer des Objektivs beträgt 81 Millimetres (etwa
2 Zoll), die Focal-Länge 38 Centimeter (etwa 13
Zoll). Vor dem Objektiv ist in einer Entfernung von

ſich mittelſt des Stabes L. richten. Um den Focus
mit Genauigkeit zu treffen, wird der Spiegel voll-
ſtändig (bis zu 45 Grad) herausgerückt und nun das
auf der mattgeſchliffenen Glastafel ſichtbare Bild
in dem Spiegel betrachtet. Die Glastafel läßt ſich
ſodann leicht in die Focalweite einſtellen, indem man
den Doppel- oder Einſchiebkaſten D. mit beiden
Händen an den beiden Hervorragungen E. in Fig. 2.
vor- oder rückwärts ſchiebt. Jſt der Focus genau
gerichtet (was man an der Schärfe des Bildes auf
der Glastafel erkennt), ſo dreht man den Schrauben-
kopf H, um den Doppelkaſten zu befeſtigen. Hierauf
verſchließt man die Glastafel wieder (d. h. man
ſtellt die Spiegelrahme B. wieder zurück auf die
Glastafel und befeſtigt ſie) mittelſt der beiden kleinen
Leiſten F., welche in die kleinen durchlochten Metall-
plättchen G. paſſen (indem man durch die Löcher der
letztern kleine Stifte ſteckt). Hierauf wird der ganze
Rahmen (der Glastafel) herausgezogen und an deſſen
Stelle der Rahmen mit der vorbereiteten Metall-
platte eingeſchoben, wie dieſer in Fig. 2. mit ſeinen
in der camera obscura geöffneten Blendungen dar-
geſtellt iſt. Dieſe Blendungen müſſen von innen mit
ſchwarzem Sammt überzogen ſeyn, und eben ſo das
Doppel- oder Einſchiebkäſtchen D. ſelbſt, um alles
falſche Licht zu vermeiden.

Das Objektivglas iſt achromatiſch und periſco-
piſch (die concave Seite deſſelben muß nach auswärts
von der camera obscura gerichtet) ſeyn; der Durch-
meſſer des Objektivs beträgt 81 Millimetres (etwa
2 Zoll), die Focal-Länge 38 Centimeter (etwa 13
Zoll). Vor dem Objektiv iſt in einer Entfernung von

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0012" n="7"/>
&#x017F;ich mittel&#x017F;t des Stabes <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">L.</hi></hi> richten. Um den Focus<lb/>
mit Genauigkeit zu treffen, wird der Spiegel voll-<lb/>
&#x017F;tändig (bis zu 45 Grad) herausgerückt und nun das<lb/>
auf der mattge&#x017F;chliffenen Glastafel &#x017F;ichtbare Bild<lb/>
in dem Spiegel betrachtet. Die Glastafel läßt &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;odann leicht in die Focalweite ein&#x017F;tellen, indem man<lb/>
den Doppel- oder Ein&#x017F;chiebka&#x017F;ten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">D.</hi></hi> mit beiden<lb/>
Händen an den beiden Hervorragungen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E.</hi></hi> in Fig. 2.<lb/>
vor- oder rückwärts &#x017F;chiebt. J&#x017F;t der Focus genau<lb/>
gerichtet (was man an der Schärfe des Bildes auf<lb/>
der Glastafel erkennt), &#x017F;o dreht man den Schrauben-<lb/>
kopf <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">H,</hi></hi> um den Doppelka&#x017F;ten zu befe&#x017F;tigen. Hierauf<lb/>
ver&#x017F;chließt man die Glastafel wieder (d. h. man<lb/>
&#x017F;tellt die Spiegelrahme <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">B.</hi></hi> wieder zurück auf die<lb/>
Glastafel und befe&#x017F;tigt &#x017F;ie) mittel&#x017F;t der beiden kleinen<lb/>
Lei&#x017F;ten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">F.,</hi></hi> welche in die kleinen durchlochten Metall-<lb/>
plättchen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">G.</hi></hi> pa&#x017F;&#x017F;en (indem man durch die Löcher der<lb/>
letztern kleine Stifte &#x017F;teckt). Hierauf wird der ganze<lb/>
Rahmen (der Glastafel) herausgezogen und an de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Stelle der Rahmen mit der vorbereiteten Metall-<lb/>
platte einge&#x017F;choben, wie die&#x017F;er in Fig. 2. mit &#x017F;einen<lb/>
in der <hi rendition="#aq">camera obscura</hi> geöffneten Blendungen dar-<lb/>
ge&#x017F;tellt i&#x017F;t. Die&#x017F;e Blendungen mü&#x017F;&#x017F;en von innen mit<lb/>
&#x017F;chwarzem Sammt überzogen &#x017F;eyn, und eben &#x017F;o das<lb/>
Doppel- oder Ein&#x017F;chiebkä&#x017F;tchen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">D.</hi></hi> &#x017F;elb&#x017F;t, um alles<lb/>
fal&#x017F;che Licht zu vermeiden.</p><lb/>
          <p>Das Objektivglas i&#x017F;t achromati&#x017F;ch und peri&#x017F;co-<lb/>
pi&#x017F;ch (die concave Seite de&#x017F;&#x017F;elben muß nach auswärts<lb/>
von der <hi rendition="#aq">camera obscura</hi> gerichtet) &#x017F;eyn; der Durch-<lb/>
me&#x017F;&#x017F;er des Objektivs beträgt 81 Millimetres (etwa<lb/>
2 Zoll), die Focal-Länge 38 Centimeter (etwa 13<lb/>
Zoll). Vor dem Objektiv i&#x017F;t in einer Entfernung von<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0012] ſich mittelſt des Stabes L. richten. Um den Focus mit Genauigkeit zu treffen, wird der Spiegel voll- ſtändig (bis zu 45 Grad) herausgerückt und nun das auf der mattgeſchliffenen Glastafel ſichtbare Bild in dem Spiegel betrachtet. Die Glastafel läßt ſich ſodann leicht in die Focalweite einſtellen, indem man den Doppel- oder Einſchiebkaſten D. mit beiden Händen an den beiden Hervorragungen E. in Fig. 2. vor- oder rückwärts ſchiebt. Jſt der Focus genau gerichtet (was man an der Schärfe des Bildes auf der Glastafel erkennt), ſo dreht man den Schrauben- kopf H, um den Doppelkaſten zu befeſtigen. Hierauf verſchließt man die Glastafel wieder (d. h. man ſtellt die Spiegelrahme B. wieder zurück auf die Glastafel und befeſtigt ſie) mittelſt der beiden kleinen Leiſten F., welche in die kleinen durchlochten Metall- plättchen G. paſſen (indem man durch die Löcher der letztern kleine Stifte ſteckt). Hierauf wird der ganze Rahmen (der Glastafel) herausgezogen und an deſſen Stelle der Rahmen mit der vorbereiteten Metall- platte eingeſchoben, wie dieſer in Fig. 2. mit ſeinen in der camera obscura geöffneten Blendungen dar- geſtellt iſt. Dieſe Blendungen müſſen von innen mit ſchwarzem Sammt überzogen ſeyn, und eben ſo das Doppel- oder Einſchiebkäſtchen D. ſelbſt, um alles falſche Licht zu vermeiden. Das Objektivglas iſt achromatiſch und periſco- piſch (die concave Seite deſſelben muß nach auswärts von der camera obscura gerichtet) ſeyn; der Durch- meſſer des Objektivs beträgt 81 Millimetres (etwa 2 Zoll), die Focal-Länge 38 Centimeter (etwa 13 Zoll). Vor dem Objektiv iſt in einer Entfernung von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/daguerre_daguerrereotyp_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/daguerre_daguerrereotyp_1839/12
Zitationshilfe: Daguerre, Louis Jacques Mandé: Das Daguerreotyp und das Diorama. Stuttgart, 1839, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/daguerre_daguerrereotyp_1839/12>, abgerufen am 21.11.2024.