Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.Die Sibenzehende als die höllischen Plagegeister/ welche dir keinen frieden lassen. Aber daßdarumb allerdings nichts dran seye/ was von den Gespensten gemeldet wird/ das kan man nicht sagen. dann dawider streitet die Schrifft/ die sol- cher Gespenst gedencket/ wann sie von den gottlosen Egyptern redet: Sap. 17, 3. 4. 6.Sie wurden durch Gespenst erschrecket/ Es war Gedöne vmb sie her/ daß sie erschrecket vnd scheutzliche Larven erschienen/ davon sie sich entsetzten: Es erschien jhnen ein selbbrennend Fewr voller Erschröckniß. Vom hupffen der Feldgeister haben Esa. 13, 21.wir im Eingang Meldung gethan/ wie dann der Prophet ferner spricht: zur Zeit des endlichen Vntergangs der Feinde Gottes vnd seiner Kirchen c. 34, 14. vide Alex. ab Alexan. l. 2. genial. Camer l. 1. subcis. c. 70. & 73. Conf. Ty- raeum de locis infe- stis c. 1. Matth. 14, 26. Luc. 24, 36. 37.werde ein Feld-Teuffel dem andern begegnen. Die Historien stecken voll Exempel: die Erfahrenheit ist obhanden/ vnd dörffen wol vn- ter vns etliche seyn/ die warhafftig dergleichen gespürt vnd wargenommen. Hiezu kommet der gemeine Wahn der auch schon den Jüngern Christi beygewohnt/ da sie den Herrn sahen auff dem Meer gehen/ erschracken vnd sprachen: Es ist ein Gespenst/ vnd schrien für Forcht/ deßgleichen/ da der Herr mitten vnter sie tratt/ vnd zu jhnen sprach: Friede sey mit euch; erschracken sie vnnd fürchteten sich/ meineten/ sie sehen einen Geist. Jst also warhafftig eine solche Art der vnsichtbaren Creaturen in der Welt/ vnd ist nicht lauter Spiegelfechten oder blawer Dunst. Folgt die Varietas, wie mancherley Art der Gespenste sey? Decius
Die Sibenzehende als die hoͤlliſchen Plagegeiſter/ welche dir keinen frieden laſſen. Aber daßdarumb allerdings nichts dran ſeye/ was von den Geſpenſten gemeldet wird/ das kan man nicht ſagen. dann dawider ſtreitet die Schrifft/ die ſol- cher Geſpenſt gedencket/ wann ſie von den gottloſen Egyptern redet: Sap. 17, 3. 4. 6.Sie wurden durch Geſpenſt erſchrecket/ Es war Gedoͤne vmb ſie her/ daß ſie erſchrecket vnd ſcheutzliche Larven erſchienen/ davon ſie ſich entſetzten: Es erſchien jhnen ein ſelbbrennend Fewr voller Erſchroͤckniß. Vom hupffen der Feldgeiſter haben Eſa. 13, 21.wir im Eingang Meldung gethan/ wie dann der Prophet ferner ſpricht: zur Zeit des endlichen Vntergangs der Feinde Gottes vnd ſeiner Kirchen c. 34, 14. vide Alex. ab Alexan. l. 2. genial. Camer l. 1. ſubciſ. c. 70. & 73. Conf. Ty- ræum de locis infe- ſtis c. 1. Matth. 14, 26. Luc. 24, 36. 37.werde ein Feld-Teuffel dem andern begegnen. Die Hiſtorien ſtecken voll Exempel: die Erfahrenheit iſt obhanden/ vnd doͤrffen wol vn- ter vns etliche ſeyn/ die warhafftig dergleichen geſpuͤrt vnd wargenommen. Hiezu kommet der gemeine Wahn der auch ſchon den Juͤngern Chriſti beygewohnt/ da ſie den Herrn ſahen auff dem Meer gehen/ erſchracken vnd ſprachen: Es iſt ein Geſpenſt/ vnd ſchrien fuͤr Forcht/ deßgleichen/ da der Herr mitten vnter ſie tratt/ vnd zu jhnen ſprach: Friede ſey mit euch; erſchracken ſie vnnd fuͤrchteten ſich/ meineten/ ſie ſehen einen Geiſt. Jſt alſo warhafftig eine ſolche Art der vnſichtbaren Creaturen in der Welt/ vnd iſt nicht lauter Spiegelfechten oder blawer Dunſt. Folgt die Varietas, wie mancherley Art der Geſpenſte ſey? Decius
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Die Sibenzehende
als die hoͤlliſchen Plagegeiſter/ welche dir keinen frieden laſſen. Aber daß
darumb allerdings nichts dran ſeye/ was von den Geſpenſten gemeldet
wird/ das kan man nicht ſagen. dann dawider ſtreitet die Schrifft/ die ſol-
cher Geſpenſt gedencket/ wann ſie von den gottloſen Egyptern redet:
Sie wurden durch Geſpenſt erſchrecket/ Es war Gedoͤne vmb
ſie her/ daß ſie erſchrecket vnd ſcheutzliche Larven erſchienen/
davon ſie ſich entſetzten: Es erſchien jhnen ein ſelbbrennend
Fewr voller Erſchroͤckniß. Vom hupffen der Feldgeiſter haben
wir im Eingang Meldung gethan/ wie dann der Prophet ferner ſpricht:
zur Zeit des endlichen Vntergangs der Feinde Gottes vnd ſeiner Kirchen
werde ein Feld-Teuffel dem andern begegnen. Die Hiſtorien
ſtecken voll Exempel: die Erfahrenheit iſt obhanden/ vnd doͤrffen wol vn-
ter vns etliche ſeyn/ die warhafftig dergleichen geſpuͤrt vnd wargenommen.
Hiezu kommet der gemeine Wahn der auch ſchon den Juͤngern Chriſti
beygewohnt/ da ſie den Herrn ſahen auff dem Meer gehen/ erſchracken vnd
ſprachen: Es iſt ein Geſpenſt/ vnd ſchrien fuͤr Forcht/ deßgleichen/ da
der Herr mitten vnter ſie tratt/ vnd zu jhnen ſprach: Friede ſey mit euch;
erſchracken ſie vnnd fuͤrchteten ſich/ meineten/ ſie ſehen einen Geiſt.
Jſt alſo warhafftig eine ſolche Art der vnſichtbaren Creaturen in der
Welt/ vnd iſt nicht lauter Spiegelfechten oder blawer Dunſt.
Sap. 17, 3. 4.
6.
Eſa. 13, 21.
c. 34, 14.
vide Alex.
ab Alexan.
l. 2. genial.
Camer l. 1.
ſubciſ.
c. 70. & 73.
Conf. Ty-
ræum de
locis infe-
ſtis c. 1.
Matth. 14,
26.
Luc. 24, 36.
37.
Folgt die Varietas, wie mancherley Art der Geſpenſte ſey?
da finden ſich nun ſonderlich dreyerley; Als 1. putatitia, vermeinte Ge-
ſpenſt die ſind widerumb dreyerley Art; Etliche ſind natuͤrlich/ welche nur
dem Wahn nach/ nicht in Warheit ſolche ſeyn/ als da ſind faul Zuͤnd-
holtz/ Jrrwiſch/ die man ſonſt die fewrige Maͤnner nennet/ ſie werden er-
weckt vnnd angezuͤndet in der Nacht von den truckenen Lufft-Duͤnſten/
wann ſie durch die ἀντιπεϱίςασιν ins Getraͤng der Nachtkaͤlte kommen/
werden nachmal gleich den Fackeln vom Wind hin vnd her gewehet/ ſetzen
ſich auff die Pferd/ machen ſie Muͤd/ ſuchen jhre Nahrung von der fetten
Feuͤchtigkeit der Roß/ der Erden/ der Schlutten vnnd dergleichen/ ſie ver-
fuͤhren zufaͤlliger Weiſe/ weil ſie jrgend von vnerfahrnen Wandersleuten
fuͤr beſtaͤndige Hanßliechter gehalten werden/ wiewol wir keines Wegs in
Abred ſeyn koͤnnen/ es hab auch bißweilen der Teuffel ſein Spiel damit
2. Etliche heiſſen in den Schulen optica oder Spiegelgeſpenſt; dann wie
der Menſch ſich ſelbſt im Spiegel ſihet/ ſo kans geſchehen/ daß er ſich auch
ſelbſt ſihet bey tawichtem Wetter/ wann er ein bloͤd Geſicht hat. 3. Etliche
ſind gekuͤnſtelte Geſpenſt/ die der Menſch ſelbſt macht/ wie jener vnkeuſche
Decius
Exempla
Opticorũ
ſpectrorũ
propoſui-
mus in I-
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