Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.Die Siebenzehende Das eiverige Gebet ist des Teuffels Peitsche/ damit er gebannet wird/ vnddann das gute Gewissen des Beruffs/ davon erstgemeldter Lutherus redet/ daß wir darauff gleichsam trutzen vnd zum Teuffel sprechen können: vid. Brent. ad Esa. 8. p. 141.Bring einen Schein/ daß du recht zu diesem meinem Hauß habest/ du ver- logener vnruhiger Geist/ packe dich/ du hast hie nichts zu thun/ nichts ist hie dein. Wann ein starcker Mann ein wütendes wild Schwein in seinen Ar- men haltet/ jhm ein Gebiß anleget/ daß es nit vmb sich hawen kan/ so förch- tet man sich ja nicht dafür/ sondern bittet vielmehr den Mann/ der dasselbe hebt/ er wolle es nicht von der Hand lassen: Also hat man sich auch für des Teuffels Gepolder nicht zu entsetzen; der grosse Schlangentretter Christus halt jhn im Zaum/ ohn sein Willen kan er vnsern Schweinen kein Burst/ will geschweigen seinen Außerwehlten ein Haar/ berühren oder entwenden. Er aber der starcke zweystämmige Held Christus Jesus ist zu bitten/ daß er dem Satan nicht gestatten woll sein Tyran ney zu üben vnnd sein blutdür- stigen Muth an vns armen Menschen zu erkülen. Gott sey danck/ der das helle Liecht seines Worts vnter vns angezündet/ daß wir das Blind- mäußspiel deß Teuffels nunmehr erkennen/ vnd seinen Betrug sehen können; Er der GOtt deß Friedens wolle den Satan tretten vnter vnsere Füsse/ AMEN. Die
Die Siebenzehende Das eiverige Gebet iſt des Teuffels Peitſche/ damit er gebannet wird/ vnddann das gute Gewiſſen des Beruffs/ davon erſtgemeldter Lutherus redet/ daß wir darauff gleichſam trutzen vnd zum Teuffel ſprechen koͤnnen: vid. Brent. ad Eſa. 8. p. 141.Bring einen Schein/ daß du recht zu dieſem meinem Hauß habeſt/ du ver- logener vnruhiger Geiſt/ packe dich/ du haſt hie nichts zu thun/ nichts iſt hie dein. Wann ein ſtarcker Mann ein wuͤtendes wild Schwein in ſeinen Ar- men haltet/ jhm ein Gebiß anleget/ daß es nit vmb ſich hawen kan/ ſo foͤrch- tet man ſich ja nicht dafuͤr/ ſondern bittet vielmehr den Mann/ der daſſelbe hebt/ er wolle es nicht von der Hand laſſen: Alſo hat man ſich auch fuͤr des Teuffels Gepolder nicht zu entſetzen; der groſſe Schlangentretter Chriſtus halt jhn im Zaum/ ohn ſein Willen kan er vnſern Schweinen kein Burſt/ will geſchweigen ſeinen Außerwehlten ein Haar/ beruͤhren oder entwenden. Er aber der ſtarcke zweyſtaͤmmige Held Chriſtus Jeſus iſt zu bitten/ daß er dem Satan nicht geſtatten woll ſein Tyran ney zu uͤben vnnd ſein blutduͤr- ſtigen Muth an vns armen Menſchen zu erkuͤlen. Gott ſey danck/ der das helle Liecht ſeines Worts vnter vns angezuͤndet/ daß wir das Blind- maͤußſpiel deß Teuffels nunmehr erkennen/ vnd ſeinen Betrug ſehen koͤnnen; Er der GOtt deß Friedens wolle den Satan tretten vnter vnſere Fuͤſſe/ AMEN. Die
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Die Siebenzehende
Das eiverige Gebet iſt des Teuffels Peitſche/ damit er gebannet wird/ vnd
dann das gute Gewiſſen des Beruffs/ davon erſtgemeldter Lutherus
redet/ daß wir darauff gleichſam trutzen vnd zum Teuffel ſprechen koͤnnen:
Bring einen Schein/ daß du recht zu dieſem meinem Hauß habeſt/ du ver-
logener vnruhiger Geiſt/ packe dich/ du haſt hie nichts zu thun/ nichts iſt hie
dein. Wann ein ſtarcker Mann ein wuͤtendes wild Schwein in ſeinen Ar-
men haltet/ jhm ein Gebiß anleget/ daß es nit vmb ſich hawen kan/ ſo foͤrch-
tet man ſich ja nicht dafuͤr/ ſondern bittet vielmehr den Mann/ der daſſelbe
hebt/ er wolle es nicht von der Hand laſſen: Alſo hat man ſich auch fuͤr des
Teuffels Gepolder nicht zu entſetzen; der groſſe Schlangentretter Chriſtus
halt jhn im Zaum/ ohn ſein Willen kan er vnſern Schweinen kein Burſt/
will geſchweigen ſeinen Außerwehlten ein Haar/ beruͤhren oder entwenden.
Er aber der ſtarcke zweyſtaͤmmige Held Chriſtus Jeſus iſt zu bitten/ daß er
dem Satan nicht geſtatten woll ſein Tyran ney zu uͤben vnnd ſein blutduͤr-
ſtigen Muth an vns armen Menſchen zu erkuͤlen. Gott ſey danck/ der
das helle Liecht ſeines Worts vnter vns angezuͤndet/ daß wir das Blind-
maͤußſpiel deß Teuffels nunmehr erkennen/ vnd ſeinen Betrug ſehen
koͤnnen; Er der GOtt deß Friedens wolle den Satan
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