Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 5. Straßburg, 1654.Predigt. höhest ist erschröcklich/ ein grosser König auff dem gantzen Erd-boden/ der da dräwet: Jch will auch lachen in ewerm Vnfall/Prov. 1. 26. weil jhr meinen Rath hindansetzet/ vnd ewer spotten/ wenn da kommet das jhr förchtet. Aber wann wir hinden vnd forn/ oben vnd vnden/ vmb vnd neben vns sehen/ finden wir allezeit mehr anlaß zu weinen als zu lachen/ darumb der Herr Christus sagt: Selig seyd jhr/ die jhrLuc. 6. 21. hie weinet/ denn jhr werdet lachen. Wie dann auch durch das Wort fleisch wird gedeutet auff allerhand Vide D. Mentz. Anti-Martin. p. 356. & pag. 286. Hutter. in Form. Concord. Das Wort fleisch zeiget auch zugleich an die anupostasian, die vnselbs- drey L l l l iij
Predigt. hoͤheſt iſt erſchroͤcklich/ ein groſſer Koͤnig auff dem gantzen Erd-boden/ der da draͤwet: Jch will auch lachen in ewerm Vnfall/Prov. 1. 26. weil jhr meinen Rath hindanſetzet/ vnd ewer ſpotten/ wenn da kommet das jhr foͤrchtet. Aber wann wir hinden vnd forn/ oben vnd vnden/ vmb vnd neben vns ſehen/ finden wir allezeit mehr anlaß zu weinen als zu lachen/ darumb der Herr Chriſtus ſagt: Selig ſeyd jhr/ die jhrLuc. 6. 21. hie weinet/ denn jhr werdet lachen. Wie dann auch durch das Wort fleiſch wird gedeutet auff allerhand Vide D. Mentz. Anti-Martin. p. 356. & pag. 286. Hutter. in Form. Concord. Das Wort fleiſch zeiget auch zugleich an die ἀνυποϛασίαν, die vnſelbs- drey L l l l iij
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Predigt.
hoͤheſt iſt erſchroͤcklich/ ein groſſer Koͤnig auff dem gantzen Erd-
boden/ der da draͤwet: Jch will auch lachen in ewerm Vnfall/
weil jhr meinen Rath hindanſetzet/ vnd ewer ſpotten/ wenn da
kommet das jhr foͤrchtet. Aber wann wir hinden vnd forn/ oben vnd
vnden/ vmb vnd neben vns ſehen/ finden wir allezeit mehr anlaß zu weinen
als zu lachen/ darumb der Herr Chriſtus ſagt: Selig ſeyd jhr/ die jhr
hie weinet/ denn jhr werdet lachen.
Prov. 1. 26.
Luc. 6. 21.
Wie dann auch durch das Wort fleiſch wird gedeutet auff allerhand
vnſuͤndliche vnd allen Menſchen gemeine ſchwachheiten/ Jnmaſſen das
Wort fieiſch/ wann es dem Geiſt entgegen geſetzt wird in H. Schrifftet was
ſchwaches/ vnd nachguͤltiges bedeutet; Hie wird der zuſtand deß fleiſches
Chriſti von dem zuſtand der menſchlichen Natur/ in welchem ſie beſtanden
vor dem fall/ vnd in welchen ſie gelangen ſoll wider in jenem him̃liſchen le-
ben vnderſchieden. Dort war deß Menſchen Leib ein maͤchtiger/ vnpreſthaff-
ter/ von Natur vnzerſtoͤrlicher Leib; hie wird ein gantz herꝛlicher vñ verklaͤrter
Leib auß jhm werden: Nun aber hat das fleiſch Chriſti ſeine muͤhſame be-
ſchwerligkeiten an ſich/ vnd war noch nicht verklaͤret/ auſſer dem mahl/ da
Chriſtus ſich auff dem heiligen Berge verklaͤrt. Jch ſage bedencklich ge-
meiner ſchwachheiten/ dann was anlangt die perſonal vnd ſonderbahre ge-
brechen/ ſo eben nicht alle Menſchen beruͤhren; Als da ſind Auſſatz/ Fieber
vnd dergleichen fehler/ dieſelben anzunehmen war dem Sohne Gottes zu
widerbringung vnſer ſeligkeit eben nicht noͤhtig.
Vide D. Mentz. Anti-Martin. p. 356. & pag. 286. Hutter. in Form. Concord.
pag. 705. 707. D. Gerhard. harm. c. 153. pag. 988. Caro pro homine Gen. 6, 12. Pſal.
56, 5. Pſal. 65, 3. Eſa. 40, 5. Luc. 3, 16. Rom. 3, 20. 1. Cor. 1, 29.
Das Wort fleiſch zeiget auch zugleich an die ἀνυποϛασίαν, die vnſelbs-
ſtaͤndigkeit/ daß die menſchliche Natur in Chriſto keine ſelbsſtaͤndige Per-
ſon ſey/ ſondern in die Perſon deß Sohnes Gottes auffgenommen; dann
were ſie eine ſelbſtaͤndige Perſon/ ſo beſtuͤnde Chriſtus auß zwoen Perſonen/
Er were nicht einer/ ſonden zwen Chriſti. Er als Gottes Sohn iſt die an-
dere Perſon der Heyligen Dreyfaltigkeit/ das fleiſch aber oder die menſch-
liche Natur hat er in ſeine Perſon (ich rede figuͤrlich) gleichſam eingepfropf-
fet/ daß ſie an vnd in derſelben Perſon haffte/ hange vnd beſtehe. Daß ein
vnderſcheid ſey vnder einer Perſon vnd Natur/ davon weiß klein Plato, kein
Ariſtoteles etwas. Der Vernunfft iſts zu hoch. Aber in Gottes Wort
ſeind vns zwey geheimnuͤſſen geoffenbahret/ darauß erhaͤllet/ daß ein vnder-
ſcheid ſeye vnder einer Goͤttlichen Perſon vnd Natur/ wie auch vnder einer
menſchlichen Perſon vnd Natur; Jn der Heyligen Dreyfaltigkeit ſind
drey
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