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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Predigt.
Glaubens eigentlich redet und handelt/ in dieser figur fürgebildet
worden/
so anietzo und ins künfftige außführlich zu tractiren und abzu-
handlen/ nach dem wir biß dato vernommen das Gnaden-Geschenck
Gottes des Heiligen Geistes/ die
aestim und Hoheit des Ge-
schencks/ die Durfftigkeit des menschlichen Geschlechts/

so folget anietzo gratia sanctificans & vivificans, die heilig- und
lebendigmachende Gnade;
davon dißmal in genere und ins
gemein/ die
species werden in folgenden Predigten erkläret werden.
Er der Heilige Geist wolle schweben vber dieser Gemein/ wie er ge-
schwebet über den Wassern/ alles lebend und webend machen/ in Christo
Jesu/ Amen.

SO ist nun gratia generalis & universalis, die allgemeine
Gnade/ die Quell- und Haupt-Gnade/
deren wir vns
im dritten Articul zu getrösten haben/ und heisset dieselbe die
Lebens-Gnade/
welche geglaubet worden/ aus Gottes Wort/ darinn
der Heilige Geist klar genennet wird ein Geist der da lebendigIoh. 6, 63.
Rom.
8, 2.

macht/ von den Nicenischen Glaubens-Bekennern in den klaren auß-
gedruckten Worten/ die sonst in vnserm Apostolischen Glauben nicht ste-
hen/ aber darinnen begriffen. Jch glaube an den HErren den Hei-
ligen Geist/ der da lebendig machet.
Die Meinung ist diese/ wann
wir erholen/ was droben von dem menschlichen Elend und Dürfftigkeit
weitläufftig außgeführet worden: Jch armer/ elender/ gefallener Mensch/
der ich von Natur Fleisch bin/ und zwar ein todes und kein-nützes Fleisch/
bekenne/ daß ich durch des Heiligen Geistes Krafft geistlich lebendig wor-
den; Jch elender Bandit und Himmel-loser Mensch zum Himmelreich
beruffen und eingeladen; Jch Gott- und Recht-loser und verdammter
Mensch/ grrechtfertiget; Jch Erb- und Vater-loser Mensch wiedergeborn:
Jch Trost-loser Mensch getröstet und gestärcket: Jch Glaub- und Liecht-
loser blinder Mensch erleuchtet: Jch Tugend- und Heil-loser Mensch
geheiliget und geweyhet: Jch Hoffnung-loser Mensch in das himmlische
vivarium, die rechte Fried- und Freuden-Statt/ das Himmelreich aus
dem Vorhoff der Christlichen Kirchen werde auffgenommen werden.
Jst eben das/ was wir auch in der Außlegung des dritten Articuls
bekennen und sagen: Jch glaube/ daß ich nicht aus eigener Ver-

nunfft
K 2

Predigt.
Glaubens eigentlich redet und handelt/ in dieſer figur fuͤrgebildet
worden/
ſo anietzo und ins kuͤnfftige außfuͤhrlich zu tractiren und abzu-
handlen/ nach dem wir biß dato vernommen das Gnaden-Geſchenck
Gottes des Heiligen Geiſtes/ die
æſtim und Hoheit des Ge-
ſchencks/ die Důrfftigkeit des menſchlichen Geſchlechts/

ſo folget anietzo gratia ſanctificans & vivificans, die heilig- und
lebendigmachende Gnade;
davon dißmal in genere und ins
gemein/ die
ſpecies werden in folgenden Predigten erklaͤret werden.
Er der Heilige Geiſt wolle ſchweben vber dieſer Gemein/ wie er ge-
ſchwebet uͤber den Waſſern/ alles lebend und webend machen/ in Chriſto
Jeſu/ Amen.

SO iſt nun gratia generalis & univerſalis, die allgemeine
Gnade/ die Quell- und Haupt-Gnade/
deren wir vns
im dritten Articul zu getroͤſten haben/ und heiſſet dieſelbe die
Lebens-Gnade/
welche geglaubet worden/ aus Gottes Wort/ darinn
der Heilige Geiſt klar genennet wird ein Geiſt der da lebendigIoh. 6, 63.
Rom.
8, 2.

macht/ von den Niceniſchen Glaubens-Bekennern in den klaren auß-
gedruckten Worten/ die ſonſt in vnſerm Apoſtoliſchen Glauben nicht ſte-
hen/ aber darinnen begriffen. Jch glaube an den HErren den Hei-
ligen Geiſt/ der da lebendig machet.
Die Meinung iſt dieſe/ wann
wir erholen/ was droben von dem menſchlichen Elend und Duͤrfftigkeit
weitlaͤufftig außgefuͤhret worden: Jch armer/ elender/ gefallener Menſch/
der ich von Natur Fleiſch bin/ und zwar ein todes und kein-nuͤtzes Fleiſch/
bekenne/ daß ich durch des Heiligen Geiſtes Krafft geiſtlich lebendig wor-
den; Jch elender Bandit und Himmel-loſer Menſch zum Himmelreich
beruffen und eingeladen; Jch Gott- und Recht-loſer und verdammter
Menſch/ grrechtfertiget; Jch Erb- und Vater-loſer Menſch wiedergeborn:
Jch Troſt-loſer Menſch getroͤſtet und geſtaͤrcket: Jch Glaub- und Liecht-
loſer blinder Menſch erleuchtet: Jch Tugend- und Heil-loſer Menſch
geheiliget und geweyhet: Jch Hoffnung-loſer Menſch in das himmliſche
vivarium, die rechte Fried- und Freuden-Statt/ das Himmelreich aus
dem Vorhoff der Chriſtlichen Kirchen werde auffgenommen werden.
Jſt eben das/ was wir auch in der Außlegung des dritten Articuls
bekennen und ſagen: Jch glaube/ daß ich nicht aus eigener Ver-

nunfft
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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/107>, abgerufen am 18.12.2024.