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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Dreyzehende
der Höllen herfür ruffen und bringen/ deren eine Commodi Seel gesagt:
( ) v. Chri-
steid. act. 1.
phoenom.
1. p.
15.
Perge ocyus ad supplicium, Eile fort zur Straffe! wie bald erfolget.

3. () Sacrificalia, allerhand Versöhn-Opffer/ daß sie auch
gar kommen biß auff die anthropothusian und Menschen-Opffer; sonder-
2. Reg. 17,
31.
lich haben in diesem Stück greulich gewütet die Assyrier/ welche ihre Kin-
der dem Abgott Adramelech geopffert/ und soll auff solche Weise der Kö-
nig Sanherib/ nach dem er von dem Gott der Hebreer auffs Haupt ge-
schlagen worden/ denselben zu versöhnen im Sinn gehabt haben seine
Söhne auffzuopffern/ deme sie aber vorkommen/ wie Lyranus schreibt.
Die Poeni zu Carthago; die Griechen habens nachgemacht mit der Iphige-
nia,
der Tochter Agamemnonis, die solte der Dianae auffgeopffert werden
aus Rath des Oraculi, welches geantwortet: Die Griechen könten die
Dianam nicht anders versöhnen/ als durch das Agamemnonische Blut/
sintemal Agamemnon sie erzürnet; Die Römer thaten dergleichen in
ihren Saturninischen Fecht-Spielen; und die Juden/ so nach der benach-
barten Heyden Weise ihre Kinder dem Moloch auffgeopffert; und mag
solches geschehen seyn aus letzem Verstande der Histori von Abraham/
der seinen Sohn Jsaac auff Göttlichen Befehl auff dem Berge Moria
Gen. 22, 2.
seqq.
schlachten wolte/ dem es auch Jephtha unzimlich nachgethan: da er seine
Tochter aus unzeitigem unbedachtem Eifer geopffert.

Iud. 11, 39.

4. Externa Sclerogagica, Eusserliche selbst-auffgenom-
mene harte und schwere Marter-Busse/
die sie ihrem Leibe und
Matth. 6, 1.Gliedmassen angethan/ pros totheathenai, zur Schau/ als da sind gewesen
1. Reg. 18,
28.
die Asche/ damit man sich besprenget/ der Sack/ das Fasten/ das geisseln
und ritzen biß auffs Blut/ wie die Baals-Pfaffen gethan/ ob Baal davon
auffwachen/ und in ansehen solcher harten/ strengen Busse helffen wolte/
das sollen zwar eusserliche Zeichen seyn der innerlichen Hertzens-Reu/
wann aber das Hertz nicht rechtschaffen ist/ so sinds Greuel/ wider welche
Esa. 58, 3.
4. 5.
Gott der Herr fulminirt und seinen Mißfallen andeutet: Wann
ihr fastet/ so übet ihr euren Willen: Jhr hadert und zancket/
soll das ein Fasten seyn/ das ich erwehlen soll? daß ein Mensch
seinem Leibe des Tages übel thue/ oder seinen Kopff henge wie
ein Schilff/ oder auff dem Sack in der Aschen ligt; wollet ihr
das ein Fasten nennen/ und einen angenehmen Tag des
HERREN?

Dahin gehöret 5. Trina poenitentia, die im Papstumb

hochge-

Die Dreyzehende
der Hoͤllen herfuͤr ruffen und bringen/ deren eine Commodi Seel geſagt:
( ) v. Chri-
ſteid. act. 1.
phœnom.
1. p.
15.
Perge ocyus ad ſupplicium, Eile fort zur Straffe! wie bald erfolget.

3. () Sacrificalia, allerhand Verſöhn-Opffer/ daß ſie auch
gar kommen biß auff die ἀνϑρωποϑυσίαν und Menſchen-Opffer; ſonder-
2. Reg. 17,
31.
lich haben in dieſem Stuͤck greulich gewuͤtet die Aſſyrier/ welche ihre Kin-
der dem Abgott Adramelech geopffert/ und ſoll auff ſolche Weiſe der Koͤ-
nig Sanherib/ nach dem er von dem Gott der Hebreer auffs Haupt ge-
ſchlagen worden/ denſelben zu verſoͤhnen im Sinn gehabt haben ſeine
Soͤhne auffzuopffern/ deme ſie aber vorkommen/ wie Lyranus ſchreibt.
Die Pœni zu Carthago; die Griechen habens nachgemacht mit der Iphige-
niâ,
der Tochter Agamemnonis, die ſolte der Dianæ auffgeopffert werden
aus Rath des Oraculi, welches geantwortet: Die Griechen koͤnten die
Dianam nicht anders verſoͤhnen/ als durch das Agamemnoniſche Blut/
ſintemal Agamemnon ſie erzuͤrnet; Die Roͤmer thaten dergleichen in
ihren Saturniniſchen Fecht-Spielen; und die Juden/ ſo nach der benach-
barten Heyden Weiſe ihre Kinder dem Moloch auffgeopffert; und mag
ſolches geſchehen ſeyn aus letzem Verſtande der Hiſtori von Abraham/
der ſeinen Sohn Jſaac auff Goͤttlichen Befehl auff dem Berge Moria
Gen. 22, 2.
ſeqq.
ſchlachten wolte/ dem es auch Jephtha unzimlich nachgethan: da er ſeine
Tochter aus unzeitigem unbedachtem Eifer geopffert.

Iud. 11, 39.

4. Externa Sclerogagica, Euſſerliche ſelbſt-auffgenom-
mene harte und ſchwere Marter-Buſſe/
die ſie ihrem Leibe und
Matth. 6, 1.Gliedmaſſen angethan/ προς τοϑεαθῆναι, zur Schau/ als da ſind geweſen
1. Reg. 18,
28.
die Aſche/ damit man ſich beſprenget/ der Sack/ das Faſten/ das geiſſeln
und ritzen biß auffs Blut/ wie die Baals-Pfaffen gethan/ ob Baal davon
auffwachen/ und in anſehen ſolcher harten/ ſtrengen Buſſe helffen wolte/
das ſollen zwar euſſerliche Zeichen ſeyn der innerlichen Hertzens-Reu/
wann aber das Hertz nicht rechtſchaffen iſt/ ſo ſinds Greuel/ wider welche
Eſa. 58, 3.
4. 5.
Gott der Herr fulminirt und ſeinen Mißfallen andeutet: Wann
ihr faſtet/ ſo uͤbet ihr euren Willen: Jhr hadert und zancket/
ſoll das ein Faſten ſeyn/ das ich erwehlen ſoll? daß ein Menſch
ſeinem Leibe des Tages uͤbel thue/ oder ſeinen Kopff henge wie
ein Schilff/ oder auff dem Sack in der Aſchen ligt; wollet ihr
das ein Faſten nennen/ und einen angenehmen Tag des
HERREN?

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[160/0192] Die Dreyzehende der Hoͤllen herfuͤr ruffen und bringen/ deren eine Commodi Seel geſagt: Perge ocyus ad ſupplicium, Eile fort zur Straffe! wie bald erfolget. ( ) v. Chri- ſteid. act. 1. phœnom. 1. p. 15. 3. () Sacrificalia, allerhand Verſöhn-Opffer/ daß ſie auch gar kommen biß auff die ἀνϑρωποϑυσίαν und Menſchen-Opffer; ſonder- lich haben in dieſem Stuͤck greulich gewuͤtet die Aſſyrier/ welche ihre Kin- der dem Abgott Adramelech geopffert/ und ſoll auff ſolche Weiſe der Koͤ- nig Sanherib/ nach dem er von dem Gott der Hebreer auffs Haupt ge- ſchlagen worden/ denſelben zu verſoͤhnen im Sinn gehabt haben ſeine Soͤhne auffzuopffern/ deme ſie aber vorkommen/ wie Lyranus ſchreibt. Die Pœni zu Carthago; die Griechen habens nachgemacht mit der Iphige- niâ, der Tochter Agamemnonis, die ſolte der Dianæ auffgeopffert werden aus Rath des Oraculi, welches geantwortet: Die Griechen koͤnten die Dianam nicht anders verſoͤhnen/ als durch das Agamemnoniſche Blut/ ſintemal Agamemnon ſie erzuͤrnet; Die Roͤmer thaten dergleichen in ihren Saturniniſchen Fecht-Spielen; und die Juden/ ſo nach der benach- barten Heyden Weiſe ihre Kinder dem Moloch auffgeopffert; und mag ſolches geſchehen ſeyn aus letzem Verſtande der Hiſtori von Abraham/ der ſeinen Sohn Jſaac auff Goͤttlichen Befehl auff dem Berge Moria ſchlachten wolte/ dem es auch Jephtha unzimlich nachgethan: da er ſeine Tochter aus unzeitigem unbedachtem Eifer geopffert. 2. Reg. 17, 31. Gen. 22, 2. ſeqq. 4. Externa Sclerogagica, Euſſerliche ſelbſt-auffgenom- mene harte und ſchwere Marter-Buſſe/ die ſie ihrem Leibe und Gliedmaſſen angethan/ προς τοϑεαθῆναι, zur Schau/ als da ſind geweſen die Aſche/ damit man ſich beſprenget/ der Sack/ das Faſten/ das geiſſeln und ritzen biß auffs Blut/ wie die Baals-Pfaffen gethan/ ob Baal davon auffwachen/ und in anſehen ſolcher harten/ ſtrengen Buſſe helffen wolte/ das ſollen zwar euſſerliche Zeichen ſeyn der innerlichen Hertzens-Reu/ wann aber das Hertz nicht rechtſchaffen iſt/ ſo ſinds Greuel/ wider welche Gott der Herr fulminirt und ſeinen Mißfallen andeutet: Wann ihr faſtet/ ſo uͤbet ihr euren Willen: Jhr hadert und zancket/ ſoll das ein Faſten ſeyn/ das ich erwehlen ſoll? daß ein Menſch ſeinem Leibe des Tages uͤbel thue/ oder ſeinen Kopff henge wie ein Schilff/ oder auff dem Sack in der Aſchen ligt; wollet ihr das ein Faſten nennen/ und einen angenehmen Tag des HERREN? Matth. 6, 1. 1. Reg. 18, 28. Eſa. 58, 3. 4. 5. Dahin gehoͤret 5. Trina pœnitentia, die im Papſtumb hochge-

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/192>, abgerufen am 24.11.2024.